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KEMROC: Schneidrad zerkleinert Tiefgarage in Ulm

Im Projekt »Sedelhöfe« entsteht gegenüber dem Ulmer Hauptbahnhof ein neues Einkaufs- und Wohnquartier. Hierfür musste zunächst veraltete Infrastruktur weichen. Beim Abbruch einer viergeschossigen Tiefgarage verwendete das Spezialabbruch-Unternehmen Prünstner erstmals ein Kemroc-Schneidrad des Typs DMW 220. Damit wurden die mächtigen, teilweise stark bewehrten Betonstrukturen in Rekordzeit zerkleinert – und zudem besonders geräuscharm.

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Der Erfolg von Prünstner, einem kleinen, renommierten Unternehmen für Abbruch und Entkernung, beruht darauf, mit besonderen Methoden besondere Aufgaben zu lösen. Etwa im Juni gegenüber des Ulmer Hauptbahnhofs, wo das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Züblin Spezialtiefbau eine schlüsselfertige Baugrube für ein neues Geschäfts- und Wohnquartier mit dem Namen erstellt und hierfür zunächst eine ausgediente Tiefgarage beseitigt werden musste. Den Zuschlag für das anspruchsvolle innerstädtische Abbruchprojekt erhielt das Spezialunternehmen Prünstner aus dem nahe gelegenen Ichenhausen. Anstatt mit Hammer und Schere zerlegte dessen 40-t-Bagger mithilfe eines Kemroc-Schneidrades des Typs DMW Erwetor 220 auch stärkste Betonstrukturen fachgerecht in Stücke.

18 m hohe, stark armierte Betonwände

Eine Tiefgarage ist naturgemäß eine massive Betonkonstruktion. Zunächst waren denn auch der Baggerfahrer sowie selbst der Firmenchef Karl Prünstner senior skeptisch gewesen. Dennoch hatte dieser probeweise das Kemroc-Schneid­rad angemietet und auf die Baustelle liefern lassen. Dort hatten seine Fachkräfte bereits die Zwischendecken der ehemaligen Tiefgarage auf klassische Weise mit Baggern, Hämmern und Scheren entfernt. Nun waren noch die 18 m hohen, stark armierten Betonwände, eine überschnittene Bohrpfahlwand dahinter sowie die armierte Bodenplatte darunter zu beseitigen. Sein gesamter Abbruch- und Erdbauauftrag war anspruchsvoll: Neben den Betonelementen waren auch 180 000 m³ Erdaushub zu beseitigen – nach einem knapp bemessenen Zeitplan sowie überdies inmitten der Donaustadt auch möglichst geräuscharm.

Alle Beteiligte überzeugt

Man konnte sich zunächst nicht vorstellen, dass die Maschine die bis zu 30 mm dicken Bewehrungseisen durchtrennen könnte. Aber schon beim ersten Ansetzen zog der Baggerfahrer in lediglich einer halben Stunde einen 13 m langen, 100 cm tiefen Schnitt in die bewehrte Wandscheibe plus Bohrpfahlwand. Danach waren alle Beteiligten überzeugt und zerlegten die Tiefgarage fachgerecht in Stücke: Zunächst wurde die bewehrte Innenwand von oben nach unten in etwa 4 m breite Streifen geschnitten, die anschließend von einem 100-t-Bagger umgeworfen und mit Hammer und Schere nachzerkleinert wurden. Im zweiten Schritt wurden die schon halb durchtrennten, unbewehrten Bohrpfähle kleingemeißelt sowie im dritten Schritt die bewehrten Bohrpfähle abgehämmert und für die Nachzerkleinerung per Hammer und Schere umgelegt. Schließlich wurde noch die 60 cm bis 80 cm dicke Bodenplatte mit einer Geschwindigkeit von 2 m pro Minute in rund 4 m x 4 m große Stücke zerschnitten, die anschließend umgedreht und auf Bauschutt liegend nachzerkleinert wurden.


Schneller, lärmarmer City-Einsatz

Besonders zeitsparend zeigte sich im Abbruchbetrieb, dass nach dem Zerschneiden der Betonstrukturen der Bewehrungsstahl schon großenteils in containerfertigen Stücken vorlag. Der Beton ließ sich aus den einzelnen, hohl auf Bauschutt liegenden Betonstücken rationell und zeitsparend davon abtrennen, in einem Mobilbrecher auf Korngröße 0/45 nachzerkleinern und von der Baustelle weg als Straßenbaumaterial verkaufen.

»Kraftvoll und leise, robust und effektiv« umschreibt Karl Prünstner senior die Arbeitsweise des Kemroc-Schneidrads. »Mit unserem 40-t-Bagger plus angemietetem Schneidrad haben wir in zehn Minuten mehr geschafft als mit zwei Baggern und Hydraulikhämmern in einer Stunde.

Die Verschleißkosten betrugen rund 20 Euro pro Fräsmeter – eine mit dem Hammereinsatz vergleichbare Größe. Dagegen war der Fräsbetrieb unvergleichbar leiser: Im Vergleich zum Hydraulikhammer, der auf der Baustelle einen Lärmpegel von 107 dB(A) verursachte, arbeitete das Schneidrad mit maximal 97,1 dB(A) und war damit leiser als der Bagger selbst!«    §

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