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KEMROC: Kettenfräse im Molassegestein

Beim Erstellen der Baugrube für einen großen Wohnkomplex ging das schweizer Bauunternehmen Gubler nach einer neu­artigen Methode vor. Mit einer Kemroc-Kettenfräse EK 100 am firmen­eigenen 22-t-Bagger wurden im anliegenden Molassegestein schnell und präzise die Bau­grubensohle profiliert, ­Fundamente gefräst und ­Kanalgräben gezogen – ohne Erschütterungen und größere Lärmbelästigung der ­benachbarten Anwohner.

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Auf einer Großbaustelle am Firmenstandort Mettmen­stetten bei Zürich hatte das Unternehmen M. Gubler Tief- und Straßenbau den ersten großen Auftritt mit seiner neuen Kemroc-Kettenfräse EK 100. Eigens für dieses Projekt angeschafft, bewährte sich das Anbaugerät bei den Vorbereitungen zum Errichten einer Wohnanlage mit 64 Wohneinheiten und einer 5 000 m² großen Tiefgarage.
Mettmenstetten befindet sich – geologisch gesehen – im Molassebecken des Schweizer Mittellandes. Die schwierigen Bodenverhältnisse fordern Bauunternehmen beim Ausheben von Baugruben, Kanal- und Leitungsgräben regelmäßig heraus. Schon dicht unter der Oberfläche treffen sie auf feste Gemenge aus Gesteinsbrocken und darunter auf soliden Fels. Dieses Material wird üblicherweise per Bagger und Anbauhammer aufge­stemmt – ein zeitraubendes, Fahrer und Maschine belastendes Verfahren.


Schmale Gräben exakt öffnen

Beträchtlich schneller, wirtschaftlicher und schonender für das Trägergerät und den Maschinisten arbeiten die Kemroc-Kettenfräsen der Baureihe EK (Erkator): Bei ihnen läuft zwischen den Schneidköpfen eine mit Hartmetallmeißeln bestückte Fräskette. Damit lassen sich schmale Gräben exakt in der geforderten Fräsbreite öffnen. Im Einsatz entsteht nicht wie bei normalen Querschneidkopf­fräsen ein Mittelsteg, der durch seitliches Überfräsen entfernt werden muss. Zudem verursacht eine Kettenfräse gegenüber den im Kanalbau häufig verwendeten Längsschneidkopffräsen deutlich geringere Erschütte­rungen und Verschleißkosten.

Im konkreten Einsatz fräste das Bauunternehmen Gubler beim Ausheben der 60 cm breiten, bis zu 5 m tiefen Kanalgräben rund 2 500 m³ Fels heraus. »Mit unserer Kettenfräse konnten wir breitengenaue, nahezu senkrechte Kanalgräben ausheben – damit haben wir viel Arbeitszeit und Transportkosten für das Aushubmaterial gespart«, betont Firmenchef Markus Gubler. Für die Kemroc-Kettenfräse EK 100 habe zudem der betriebseigene 22-t-Bagger genügt. »Für einen vergleichbaren Hammereinsatz würde man eine beträchtlich größere Trägermaschine verwenden. Zusammen mit der Zeitersparnis – sämtliche Fräsarbeiten waren in nur 170 Stunden abgeschlossen – ergab dies in Summe einen deutlich geringeren Kraftstoffverbrauch«, so Gubler.

Im gleichen Zug wurden auf einer Fläche von 4 500 m² insgesamt 120 Fundamente sowie die Baugrubensohle bei einem Tiefenabtrag von ± 5 cm konturengenau abgefräst. »Damit haben wir das selbst gesteckte Ziel erreicht – wir konnten beim späteren Einbau der Sauberkeitsschicht eine enorme Menge an Magerbeton einsparen«, erläutert Markus Gubler. Ein weiterer Vorteil des Fräseinsatzes bestehe im ausgefrästen Gesteinsmaterial. Es ist sehr homogen und kann sofort wieder eingebaut werden. Dadurch werden zusätzlich Kosten für Abtransport und Deponie sowie für frisches Material eingespart.

Laut dem Bauunternehmer hat sich die Kettenfräse bei ihrem ersten Großeinsatz bereits zur Hälfte amortisiert. Neben der hohen Ersparnis an Arbeitszeit sowie Kraftstoff- und Materialkosten gegenüber bisherigen Methoden war der Fräsbetrieb außerdem um ein Vielfaches leiser: »Im Vergleich zu einem Hydraulikhammer, der auf der Baustelle einen Lärmpegel von mehr als 100 dB(A) erzeugen kann, arbeitete unsere Kettenfräse lediglich mit rund 70 dB(A)«, betont Gubler.     §

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KEMROC Spezialmaschinen GmbH

Jeremiasstrasse 4
36433 Leimbach

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