KEMROC-Kettenfräse in steirischem Skigebiet

Hochalpiner Leitungsbau

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Eine KEMROC-Kettenfräse EK 150_800 am 50-t-Bagger kam bei der Erneuerung und Erweiterung des Skigebiets Loser in der Steiermark (Österreich) zum Einsatz. Zur Wasserversorgung neuer Schneekanonen in 1700 m Höhe mussten insgesamt 700 m Leitungsgräben im harten Kalkgestein gezogen werden. Dem ausführenden Unternehmen, der Karl Pitzer GmbH, gelang dieses ambitionierte Vorhaben dank eines Fräsen-Einsatzes in wirtschaftlicher Gesamtzeit bei gleichzeitig geringen Aushub- und Transportkosten.

Der Wintersport am Loser wird mit Beginn der aktuellen Skisaison noch attraktiver. Die Gemeinde Altaussee (Steiermark, Österreich) investierte insgesamt 4,5 Millionen Euro, um das Skigebiet auf ihrem 1803 m hohen Hausberg zukunftsfit zu machen. Pisten wurden verbessert oder neu gebaut, Beschneiungsanlagen erneuert und zehn weitere Schneekanonen installiert. Um die insgesamt 700 m langen Versorgungsleitungen vom 70.000 m³ fassenden Speicherteich zu den neuen Schneekanonen zu verlegen, ging das ausführende Unternehmen Karl Pitzer GmbH im Sommer 2018 erstmals mit einer KEMROC-Kettenfräse zur Sache.

Karl Pitzer GmbH – unter diesem bekannten Namen firmiert ein traditionsreiches Tiefbauunternehmen aus Schladming in der Steiermark (Österreich). Gemäß dem Firmencredo „Geht nicht, gibt’s nicht“ widmet sich der Familienbetrieb mit seinen Geschäftsführern, Bmst. DI Karl Pitzer und Ing. Christian Pitzer, Erdbauarbeiten aller Art, besonders leidenschaftlich aber Spezialdisziplinen wie dem Bau von Beschneiungsanlagen inklusive Druckrohrleitungen und Speicherteichen, Kraftwerken und Rekultivierungen. Kein Wunder also, dass man sich bei Pitzer über den Zuschlag freute, bei dem ehrgeizigen Bauprojekt am Loser teilzunehmen, um neue Skipisten und Beschneiungsanlagen zu errichten.

Auf 1700 m Höhe bekamen es die Baufachleute beim Anlegen der Leitungsgräben allerdings mit schwierigen geologischen Verhältnissen, einem hochfesten Gemenge aus Gesteinsbrocken und solidem Kalkgestein zu tun. Im Zuge des zweijährigen Projekts wurde im Jahr 2017 der Graben noch herkömmlich per Sprengung und Hydraulikbagger mit Anbauhammer aufgefahren. Aber dann ergaben sich erste Kontakte von Pitzer mit dem österreichischen KEMROC-Handelspartner Wimmer Felstechnik GmbH (Thalgau, Bundesland Salzburg) sowie ein Besuch auf dem MAWEV-Messestand von KEMROC, dem deutschen Herstellers von Spezialfräsen. Dabei lernten die Geschäftsführer auch den Aufbau und die Funktionsweisen der Kettenfräsen von KEMROC kennen. Nach Absprache mit Experten von Wimmer Felstechnik entschied man daraufhin, im Sommer 2018 beim aktuellen Bauprojekt am Loser einen Testeinsatz der KEMROC-Kettenfräse EK 150_800 am firmeneigenen 50-t-Bagger durchzuführen.


Hochfestes Gemenge aus Gesteinsbrocken und solider Fels darunter wird heute noch üblicherweise gesprengt oder per Bagger und Anbauhammer aufgestemmt. Bei diesem zeitraubenden, für Fahrer und Maschine ermüdenden Verfahren entstehen Leitungs- und Kanalgräben von undefinierter Breite und große Mengen an grobstückigem Aushubmaterial. Teilweise deutlich schneller, wirtschaftlicher und im Idealfall auch schonender für den Geräteträger sowie den Fahrer gehen die Kettenfräsen der Baureihe EK (Erkator) von KEMROC vor. Bei ihnen läuft zwischen den seitlichen Schneidköpfen eine patentierte, mit Hartmetallmeißeln bestückte Fräskette. Damit lassen sich schmale Gräben genau in der geforderten Breite öffnen. Beim Fräsen entsteht kein Mittelsteg wie beim Einsatz normaler Querschneidkopffräsen, der durch Überfräsen beseitigt werden muss. Anders als beim Hammereinsatz kann genau nach unten gearbeitet werden, wodurch senkrechte Grabenwände entstehen und nur so viel Aushub anfällt, wie notwendig. Das Material wird zudem beim Fr sen fein zerkleinert und kann sofort wieder eingebaut werden – das spart Transport- und Materialkosten.

Von diesen Vorteile profitierte auch Pitzer bei seinen Bauarbeiten im steirischen Skigebiet Loser auf 1700 m Höhe: Von insgesamt 700 Grabenmetern wurden im Sommer 2018 ganze 500 Meter innerhalb von lediglich vier Wochen erstellt. Eine Besonderheit bei diesem Höheneinsatz: Um die Druckrohrleitungen frostsicher zu halten, müssen sie in 150 cm Tiefe verlegt werden. Beim üblichen Hammereinsatz muss der Baggerfahrer hierfür zunächst in einer beträchtlichen Überbreite beginnen, damit die Grabenwände in der geforderten Tiefe ihre Sollbreite erreichen. Beim Einsatz der Kettenfräse auf dem Loser hingegen konnte Fahrer Robert Stocker seine Gräben schon von Beginn an in der Sollbreite von 80 cm anlegen. Zudem entstand dabei feinkörniges Fräsgut. „Besonders beim Vortrieb im reinen Fels“, schildert der erfahrene Maschinist, „brachte uns die Verwendung der Kettenfräse zwei wichtige Vorteile: eine exakte, saubere Künette und ein gleichförmiges, feinkörniges Aushubmaterial.“ DI Karl Pitzer bestätigt: „Gegenüber dem herkömml chen Einsatz von Hammer und Sprengmittel ist nach unseren Erfahrungen die Verwendung einer Kettenfräse in reinem Felsen geradezu ideal: Es entstehen Gräben genau in Sollbreite und ein Aushubmaterial, das sofort wieder verbaut werden kann. Dadurch werden besonders an entlegenen Einsatzorten wie etwa im Gebirge die kostspieligen Massenbewegungen auf ein Mindestmaß verringert.“

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