Kässbohrer Geländefahrzeug AG »PowerBully« – ein Allrounder auf Ketten

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Kässbohrer
Von: Dan Windhorst

Unwegsames Gelände, matschiger Untergrund und tiefe Pfützen: Dieses Bild zeigt sich häufig, wenn es um Zufahrtstraßen von Baustellen geht. Notwendig macht das den Einsatz von geländetauglichen Fahrzeugen, die gleichzeitig aber auch ausreichend Nutzlast mit sich bringen müssen, um Werkzeug, Baumaterial oder Maschinen zum Einsatzort zu transportieren. Eine für die Baubranche neue Lösung stellt der PowerBully der Kässbohrer Geländefahrzeug AG dar: Das Kettenfahrzeug erweist sich als vielfältiger Geräteträger, der sich insbesondere durch seinen besonders niedrigen Bodendruck und seine Offroad-Eigenschaften auszeichnen will. Am Produktionsstandort im oberschwäbischen Laupheim hat bauMAGAZIN-Chefredakteur Dan Windhorst mit Benjamin Sinnl, Vice President Business Unit Utility, sowie Simon Holland, Business Development Manager, über die Branchen-Neuheit gesprochen.

Manchmal sind die Dinge so naheliegend: Bereits seit 1969 ist Kässbohrer als Marktführer für Pistenfahrzeuge für den PistenBully bekannt. In nahezu jedem Skigebiet findet sich das kettenbetriebene Fahrzeug wieder. Und das insbesondere deshalb, weil der PistenBully schneebedeckte Steilhänge ebenso meistern kann wie raues, matschiges oder abschüssiges Gelände. Dass mit dem PowerBully nun ein neues Produkt entwickelt wurde, das sich auf die hohen Anforderungen der Baubranche konzentriert, erweist sich rückblickend als Wink mit dem Zaunpfahl. »Die Leistungsdaten zeichnen da ein deutliches Bild: Der PowerBully verfügt über einen derart geringen Bodendruck, dass bei gerade einmal 0,15 kg/cm² selbst weicher, sumpfiger oder nasser Untergrund passierbar bleibt. Hinzu kommen die gute Geländegängigkeit sowie die hohe Wendigkeit aufgrund des 0-m-Wenderadius’«, erklärte Benjamin Sinnl.

Benjamin Sinnl, Vice President Business Unit Utillity Kässbohrer Geländefahrzeug AG

»Gerade mit Blick auf die Baubranche musste ein Fahrzeug her, das einerseits Leistung, andererseits aber auch Sicherheit und Komfort liefert.« 

Kraftvoll und vielfältig einsetzbar

Die Nutzlast des PowerBully in der Ausführung 9D liegt bei 7,5 t, was das Modell zu einem vielfältigen Einsatzfahrzeug auf der Baustelle macht. Die genannte Steigfähigkeit beläuft sich bergauf wie bergab auf 60 % – seitwärts meistert der Bully bis zu 40 %. Für die nötige Antriebskraft sorgt ein Cummins-Diesel des Typs B6.7 Turbo mit 6,7 l Hubraum und 173 kW Leistung bei 2 000 minˉ¹. Der Motor entspricht der EU-Abgasnorm der Stufe V. Zusätzlich zu den Motoren von Cummins setzt Kässbohrer auf Komponenten von Bosch Rexroth sowie Fahrerkabinen von Fritzmeier und Wölfle. Für die von Branchenexperten gelobte Geländegängigkeit verbaut Kässbohrer in Laupheim robuste Ketten, die mit hoher Traktion unterstützen. So können Mensch und Material auch unter widriger Witterung verlässlich an den Einsatzort oder die Baustelle gelangen. »Mit einer Wattiefe von über 1 m kann der PowerBully sogar überschwemmte Gebiete durchqueren, was ihn nicht zuletzt auch bei Hilfs- und Aufräumarbeiten in Krisengebieten wie zuletzt bei den massiven Überschwemmungen im Ahrtal zu einer sinnvollen Lösung macht«, ergänzt Simon Holland.

Simon Holland, Business Development Manager Kässbohrer Geländefahrzeug AG

»Mit einer Wattiefe von über 1 m kann der PowerBully sogar überschwemmte Gebiete durchqueren.« 

Um während der Fahrt eine optimale Bodenanpassung zu gewährleisten, ist das Fahrzeug mit Pendelachsen und großen Laufrädern ausgestattet. Innerhalb der Fahrerkabine zeigt sich außerdem ein intuitives Bedienkonzept, das vorrangig von der langjährigen Expertise mit dem PistenBully profitiert. »Gerade mit Blick auf die Baubranche musste ein Fahrzeug her, das einerseits Leistung, andererseits aber auch Sicherheit und Komfort liefert«, so Benjamin Sinnl.

Vielseitige Ausführungen

Gleichwohl erweist sich der PowerBully als äußerst wandlungsfähig: Aufgrund der hohen Nutzlast der verschiedenen Modelle, lassen sich Materialien und Gerätschaften mit bis zu 16,6 t an schwer erreichbare Einsatzorte bringen. Standardisierte mechanische, elektrische und hydraulische Schnittstellen bieten darüber hinaus die Grundlage für eine einfache Installation von Aufbauten: Arbeitsgeräte wie Hebebühnen, Krane oder Bohrgeräte lassen sich problemlos am PowerBully montieren. Für den Baubereich interessant sind Ausführungen wie die Modelle 9C und 12C als flexibler Geräteträger für eine Vielzahl an möglichen Aufbauten sowie der 9D und 12D als kettengetriebener Muldenkipper.


Zum Stand der Dinge

Obwohl die noch immer vorherrschende Covid-19-Pandemie sowie der Krieg in der Ukraine für eine teils unberechenbare Dynamik am Markt sorgen und auch Kässbohrer von Lieferproblemen betroffen ist, sieht sich das Unternehmen laut Benjamin Sinnl derzeit gut aufgestellt. »Profitieren können wir zweifelsohne von unserem einzigen Produktionsstandort hier in Laupheim, wodurch wir weit unabhängiger agieren und langfristiger planen können.« Hinzu komme die hohe Investitionsbereitschaft des Unternehmens in die eigene Zukunftsfähigkeit. Mit der Eröffnung des neuen Kunden-Centers im Jahr 2017 sowie der Fertigstellung der neuen Logistikhalle 2019 mit automatisierten Abläufen wurden wichtige Schritte eingeleitet, von denen Kässbohrer laut Benjamin Sinnl über viele Jahre hinweg profitieren könne. »Wir investieren kontinuierlich in unsere Fertigungs- und Logistikprozesse. Gleiches gilt für die Digitalisierung, die Automatisierung der Logistik, das fahrerlose Transportsystem sowie neue Produktionsanlagen – etwa Prüfstände oder
Schweißroboter.« Und eben diese Investition hat laut Sinnl ein erklärtes Ziel: »Die Erhöhung der Qualität sowie die Effizienzsteigerungen im Unternehmen und damit den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit.«

Insgesamt hat Kässbohrer einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag für neue Fertigungs- und Logistikprozesse aufgebracht. Abseits dessen nutzt Kässbohrer Plattformen wie die Bauma, um den PowerBully und sein Einsatzspektrum in der Baubranche einer möglichst breiten, aber fachgebundenen Masse vorzustellen. Bereits 2016 durften die Besucher einen Blick auf das Kettenfahrzeug werfen. Nun wird Kässbohrer Geländefahrzeug erneut in München vertreten sein, um das breite Einsatzspektrum des PowerBully für die Bauwirtschaft aufzuzeigen. »Wir kennen das Potenzial dieser Maschine und wissen, wie vielseitig die Einsatzmöglichkeiten des PowerBully sind. Der Baubranche möchten wir in München zeigen, was dieser Allrounder draufhat und warum er, genauso wie sein alpines Pendant, das Zeug zur Legende hat.«    d

Fakten

Der Produktionsbereich am Laupheimer Standort ist mit modernen Fertigungsstraßen ausgestattet. Direkt daran angrenzend kann der Hersteller auf ein großes Lager- sowie Logistikzentrum zurückgreifen.

Fertigung in Oberschwaben

Als einziger Produktionsstandort von Kässbohrer werden in Laupheim der für Pisten und Loipen angedachte PistenBully, der zur Strandreinigung verwendete BeachTech sowie der für den Energiesektor sowie die Bauwirtschaft konzipierte PowerBully gefertigt.

Der Standort verfügt über eine Produktionsfläche für Fahrzeuge und Ketten von über 20 600 m2. Das daran angrenzende und 2017 fertiggestellte Logistik-Center umfasst ca. 6 000 m2. Die integrierte Lagerfläche bietet gut 8 000 Lagerplätze – 6 000 davon im Hochregallager, 2 000 wiederum im automatisierten Kleinteilelager. Gleichzeitig finden sich in Laupheim aber auch ein großzügiges Ausbildungszentrum, eine 3 700 m2 große Gebrauchtfahrzeughalle sowie ein 2017 fertiggestelltes Kunden-Center.

Insbesondere in der Produktion zeigt sich ein gut abgestimmtes Fertigungskonzept, das auf Effizienz, kurze Wege und aufeinander aufbauende Fertigungsstraßen ausgelegt ist. Von ersten Schweißarbeiten über die automatisierte Lackierung bis zur automatischen Kettenfertigung konzentriert sich alles auf den Standort in Laupheim.

Unternehmen

Am einzigen Produktionsstandort der Kässbohrer Geländefahrzeug AG finden sich neben den Produktionsbereichen eine große Logistikhalle, ein Kundencenter, ein Ausbildungszentrum sowie eine Gebrauchtfahrzeughalle.

Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG mit Sitz in Laupheim ist Entwickler und Hersteller von kettenbetriebenen Fahrzeugen, die insbesondere im Offroad-Bereich Anwendung finden. Bekannt wurde das Unternehmen, das sich im Jahr 1994 mit dem Geschäftsbereich Geländefahrzeuge aus dem Kässbohrer-Konzern ausgliederte und 1998 den Börsengang wagte, vor allem durch die Produktion des alpin eingesetzten PistenBully.

Mit der Übernahme von Soft Track Supply, einem US-Hersteller von Kettennutzfahrzeugen in den USA, durch die US-amerikanische Tochtergesellschaft entstand im Jahr 2014 der Geschäftsbereich PowerBully und damit ein Fahrzeug, das insbesondere im Energiesektor, in der Baubranche sowie im Brand- und Katastrophenschutz zum Einsatz kommt. Seit Beginn der 2000er-Jahre bündelt Kässbohrer Geländefahrzeug alle Unternehmensbereiche in Laupheim, wo sich zugleich auch der einzige Produktionsstandort befindet. Aktuell beschäftigt das Unternehmen weltweit rund 650 Mitarbeiter in zehn Nieder­lassungen mit Vertriebs- und Serviceaktivitäten in mehr als 110 Ländern.

 

Firmeninfo

Kässbohrer Geländefahrzeug AG

Kässbohrerstr. 11
88471 Laupheim

Telefon: +49 7392 900-0

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