Staus sind auf der A6 bei Bern an der Tagesordnung. Um den Verkehrsfluss zu verbessern sowie die Lärm- und Umweltbelastungen in dem dicht besiedelten Gebiet einzudämmen, wird eine sogenannte Pannenstreifen-Umnutzung (PUN) installiert. Zu Spitzenzeiten können Fahrzeuge dann auch den Seitenstreifen als Fahrspur nutzen. Ziel ist es, zusätzliche Kapazitäten zu schaffen und gleichzeitig den Lärmschutz zu verbessern. Dazu setzte die beauftragte ARGE der Frutiger AG und der Marti AG zahlreiche Maßnahmen um: den Ausbau von Lärmschutzwänden, die Sanierung von Brücken sowie die Erneuerung der Pannenstreifen. Teil des Projekts war außerdem der Einbau einer lärmmindernden Asphaltdeckschicht auf allen Fahrbahnen des rund 6 km langen Abschnitts.
Einbau unter strengen Vorgaben
Um die Belastung für Anwohner und Autobahnnutzer während der Bauzeit gering zu halten, waren geräuscharme Arbeiten mit lärmreduzierten Maschinen innerhalb kurzer Zeitfenster gefordert. Außerdem musste der Verkehr in beide Fahrtrichtungen aufrechterhalten werden. Das ausführende Unternehmen entschied sich für einen Vögele Fertiger der neusten Generation: den Super 1900-5i in Kombination mit der Ausziehbohle AB 500 TV.
Trotz seines leistungsstarken 6-Zylinder-Motors, der selbst in der Eco-Stufe noch 163 kW bei 1 700 U/min bietet, ermöglicht der Fertiger einen verbrauchsarmen und leisen Betrieb. Dazu hat Vögele unter anderem das Emissionsreduktionspaket EcoPlus so optimiert, dass die Strich-5-Maschine noch lärmreduzierter als ihr Vorgänger arbeitet. Auch die Bohle der neusten Generation ist leiser.
Exakt abgestimmte Materialzufuhr steigert Qualität
Der Highway Class Fertiger baute die 3 cm starke Deckschicht in mehreren Teilstücken in einer Breite von jeweils 3,2 m ein. »Wegen der hohen Qualitätsanforderungen war uns ein effizienter, möglichst unterbrechungsfreier Einbau wichtig«, sagt Matthias Baumann, Bauführer Straßenbau bei der Frutiger AG. »In dem Zusammenhang haben uns die komfortable Anpassung der Einbaugeschwindigkeit, der große Materialbehälter mit 14 t Fassungsvermögen und das Materialmanagement des Super 1900-5i überzeugt.« Gegenüber der Strich-3-Generation hat Vögele die Steuerung des Materialtransports überarbeitet: Verteilerschnecke und Kratzerbänder kommunizieren jetzt miteinander und sorgen damit für eine noch gleichmäßigere und exakter abgestimmte Materialzufuhr.
Hydraulische Tamperhubeinstellung spart Zeit
Für hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit sorgte auch die neue Ausziehbohle AB 500 TV: Leistungsstärkere Heizstäbe ermöglichen jetzt eine noch schnellere Betriebsbereitschaft. Besonders zeitsparend und praktisch ist außerdem die hydraulische Tamperhubeinstellung: »Statt die Exzenter einzeln per Hand zu justieren, konnten wir mit der Funktion Dual Power Shift Tamper den passenden Tamperhub von 2 mm ganz einfach per Tastendruck einstellen und damit eine optimale Verdichtung erzielen«, sagt Fertigerfahrer Steffen Horn. Ein weiterer Pluspunkt war aus Sicht der Bedienmannschaft das Bedienkonzept ErgoPlus 5: Gegenüber der Strich-3-Variante hat Vögele die Bedienung von Funktionen vereinfacht und zusätzliche Ablagemöglichkeiten zum Beispiel für das Smartphone integriert. »Da wir in mehreren Teilstücken eingebaut haben, war auch die Speicherfunktion von AutoSet Plus sehr hilfreich«, sagt Horn. Damit lassen sich Einbauprogramme abspeichern und beim nächsten Teilstück per Tastendruck wieder abrufen. Die Prozessautomatisierung vermeidet nicht nur Fehler, sondern beschleunigt auch den Einbau.Da die Einbaumannschaft den Fertiger auch unter Brücken, in Tunneln und nachts einsetzte, nutzte das Team außerdem das neue Lichtpaket Plus: Die LED-Strahler sind im Dach des Super 1900-5i integriert und leuchten den Fertiger- und Bohlenbereich über die gesamte Einbaubreite aus. Auf diese Weise müssen keine zusätzlichen Leuchten oder Lichtballone transportiert und montiert werden. »Die Ausleuchtung auf Knopfdruck macht die Arbeiten gerade auf einer Baustelle wie hier deutlich sicherer und effizienter«, sagt Baumann.s