Aktuelles Gewinnung / Aufbereitung / Brechen / Sieben

Husqvarna: Kernsanierung ohne sichtbare Schrammen

Sanierungen historischer Gebäude stellen für beauftragte Abbruchunternehmen eine besondere Hausforderung dar. Als die Mitarbeiter von Beton Bearbeitung Mahler mit dem Abriss der inneren Beton- und Mauerwerkswände des vierstöckigen »Elmar-Doch-Hauses« in Heidenheim (Baden-Württemberg) beauftragt wurden, sollte dies ohne Beschädigung der Außenfassade sowie emissionsfrei erfolgen. Geschäftsführer Ralph Mahler rückte dazu mit seinem drei-, zeitweise vierköpfigen Team sowie schwerem Gerät an – u. a. mit dem elektrisch betriebenen, ferngesteuerten Husqvarna-Abbruchroboter DXR 300.

Lesedauer: min

Hoch war der Planungsaufwand, den Ralph Mahler gemeinsam mit dem Stuttgarter Architekten Andreas Ocker und Statiker Michael Sailer vom Ingenieurbüro Holz in Heidenheim im Vorfeld zu betreiben hatte: »Sowohl der Zugang über das Dach wie auch über die Außenwände waren tabu. Es blieb uns nichts anderes übrig, als die Sanierung aus dem Innenraum heraus von oben nach unten durchzuführen. Unter diesen Aspekten wurde anschließend die Gefährdungsanalyse durchge­führt.« Nachdem von allen Seiten grünes Licht vorlag, nahm Mahler die Aufgabe in Angriff.

Aufwendige Vorbereitungs- und Schutzmaßnahmen

Zu Beginn des Projekts wurden zunächst Bodenöffnungen zum Betonieren von Hilfsfundamenten erstellt. Rund 50 Kernbohrungen mit einem Durchmesser von 40 mm durch 1,2 m Sandgestein waren notwendig, um anschließend mit 15 m langen Stahltraversen die Außenwände an den Bestandsstützen rückzuverankern. Die Sicherung der Außenwände sowie das Erstellen der Notabstützungen und Hilfsfundamente erfolgten durch den Auftraggeber U. C. Monz aus Heidenheim. Zusätzlich wurden auf­wendige Schutzmaßnahmen für die überwiegend historischen Rundbogenfenster getroffen, die mit Holzplatten gesichert wurden.

Emissionsfreie Maschinen und Geräte im Einsatz

Bei der Auswahl der Werkzeuge und Maschinen für den Abbruchauftrag galt es nicht nur, die Besonderheiten des Gebäudes, sondern auch dessen Lage zu berücksichtigen – das »Elmar-Doch-Haus« befindet sich in einer Fußgängerzone. Aus diesem Grund sollten aus Rücksicht auf die direkten Anwohner sämtliche Tätigkeiten nur mit unvermeidbarem Maschinenlärm sowie vibrationsarm ausgeführt werden. Letzteres empfahl sich aufgrund des Alters des Gebäudes ohnehin. Daniel Weisser, Gebiets­verkaufsleiter Baden-Württemberg bei Husqvarna Construction, ergänzt: »Wenn dazu – wie bei diesem Projekt – alle Tätigkeiten in geschlossenen Innenräumen stattfinden, stellen zum Schutz der Bausubstanz und Werker emissionsfreie Maschinen und Geräte die ideale Lösung dar.«


Für Mahler war daher klar, dass sich für die Aufgabe sein elektrisch angetriebener und ferngesteuerter Husqvarna-Abbruchroboter DXR 300 am besten eignet. Ausgestattet mit einem Abbruchhammer des Typs SB 302 und der DCR-300-Schere, sollte der Auftrag innerhalb der geplanten Dauer von acht bis maximal zehn Wochen mit minimalem Personenaufwand erledigt werden.

Die erste Herausforderung bestand darin, das rund 2 t schwere Gerät über das Treppenhaus in den vierten Stock zu bekommen. Dazu Mahler: »Der DXR 300 ist zwar nur 78 cm breit, allerdings war der Treppenaufgang nicht arg viel breiter. Vor allem in den Kurven ging es teilweise um Millimeter. Der große Vorteil der ferngesteuerten Maschine ist jedoch, dass sie sich einfach vor- und rückwärts rangieren lässt. Außerdem können hier der Ober- und Unterwagen separat gesteuert werden. Über den drehbaren Ausleger ließ sich das Gewicht entsprechend verlagern und dadurch jederzeit die Balance halten.« Zusätzlich mit Gurten gesichert, konnte die Maschine schließlich bis unter das Dach befördert werden.

Abbruch aller Beton- und Mauerwerkswände

Nachdem auch ein Hinowa-Elektro-Dumper sicher oben angekommen war, ging es an den Abbruch aller Beton- und Mauerwerkswände. Da der Aufzugskern als Abwurfschacht für den Abtransport der Schuttmaßnahmen zur Verfügung stand, arbeiteten der DXR 300 und der Abräumer Hand in Hand. Eine Wand nach der anderen konnte mit dem Abbruchroboter emissionsfrei in wenigen Minuten abgerissen werden. Sämtlicher Schutt wurde anschließend direkt in den Schacht geschoben und vom Kollegen unten mit einem Bobcat S450 nach draußen befördert. Zur Reduzierung des hohen Staubaufkommens kamen Husqvarna-Luftreiniger des Typs A2000 zum Einsatz, die laut Mahler »ihren Job hervorragend erledigten und absolut unabdingbar waren.«

Nach dem Abbruch der Wände und des Aufzugsschachts im vierten Stock wurden die Geräte in das nächsttiefere Stockwerk umgesetzt. Aufgrund der Erfahrungen beim Hochfahren lief der Weg nach unten zügiger ab. In der darunterliegenden Etage angekommen, wurden mit dem Abbruchroboter die Deckenöffnungen hergestellt. Diese umfassten je ein Öffnungsvolumen von 60 m², dazu waren Sägeschnitte entlang der Außenwände, Stützen und Träger zum Bestand notwendig. Anschließend konnte die Treppenanlage nach oben abgetragen und so in der Folge in gleicher Weise alle Etagen rückgebaut werden. Zu guter Letzt stand im Erdgeschoss noch die Entfernung der gesamten Bodenplatte auf einer Fläche von 220 m² an. Insgesamt wurden rund 700 t Beton, ca. 500 t Mauerwerk und etwa 300 t Aushubmaterial mit dem Bobcat S450 aus dem Gebäude gebracht.

Ralph Mahler zieht sein Resümee: »Dieses Rückbauprojekt war sicherlich eines unserer komplexesten der jüngeren Vergangenheit. Großen Anteil am Gelingen hatte der Husqvarna DXR 300. Doch auch die beste Maschine bringt nichts, wenn nicht ein kompetentes Team dahinter steht. In diesem Sinne, danke an meine Männer – Ihr seid der Hammer!«    t

Firmeninfo

Husqvarna Deutschland GmbH

Hans-Lorenser-Straße 40
89079 Ulm

Telefon: 0731 - 490-2500

[14]
Socials