Das besondere Verhältnis der französischen Motorsport-Fans zum Truck Trial spiegelte sich auch dieses Jahr im zahlreichen Erscheinen wider. Trotz allerbester klimatischer Bedingungen lief es für das HS-Schoch-Hardox-Truck-Trial-Team nicht so erfolgreich wie gewohnt.
Bereits am ersten Wettkampftag hatte das Team Startschwierigkeiten. Das Offroad-Areal wurde auch in diesem Jahr umgesteckt, weitere Veränderungen kamen durch neu geschaffene Löcher hinzu. Getreu dem Motto »Kontrolliertes Risiko« bahnte sich der Weg durch das Dickicht der ersten Sektion. Durch Kollisionen mit Ästen und Bäumen zerlegte es teilweise den Aufbau des MAN TGS, einige Torstangen wurden durchbrochen. Die Hindernisse der Strecke wurden zur wahren Herausforderung im Rennen um die EM-Punkte.
Mit großem Rückstand im Nacken startete am zweiten Tag eine spannende Aufholjagd. Jedoch wurde der felsige Steinbruch bereits in der ersten Sektion dem Vierachser zum Verhängnis. Durch mehrfachen Achsbruch hatte das erste Rad der Fahrerseite keinen Antrieb mehr – trotz der technischen Schwierigkeiten kämpfte sich der MAN-Truck weiter durch die Sektionen. Marcel Schoch bugsierte seinen 12-t-Koloss bis zum letzten Ausgangstor und konnte somit einige Punkte wieder gutmachen und den Rückstand verkürzen. Für die Vierachser-Krone reichte es dennoch nicht. »Wir haben alles gegeben, der Vorsprung war einfach zu groß. Durch die fehlerfreie Fahrt von Rudi Reicher war Team Reicher einfach eine zu starke Konkurrenz«, gibt Marcel Schoch fairerweise zu.
Nichts mit »bella Italia« oder »la dolce vita«
Der dritte EM-Lauf, rund einen Monat später im italienischen Oleggio, Novara, sollte für die beiden Mehrfachweltmeister alles andere als besser laufen. Fahrtechnisch zeigten sich Marcel Schoch und Johnny Stumpp das ganze Wochenende über von ihrer besten Seite. Die Strecke war mit wenigen Steinen und extremen Bagger- und Schlammlöchern spannend und abwechslungsreich gestaltet. Auch das Wetter spielte mit und tausende Zuschauer jubelten den Trucksportlern zu. Bereits nach der ersten Sektion am ersten Tag wendete sich das Blatt gegen das HS-Schoch-Team. Aufgrund einer Zeitüberschreitung wurde das Team abgepfiffen. »Für uns völlig ungerechtfertigt«, kommentierte Marcel Schoch diese Entscheidung. Dennoch schlitterten sie am Ende nur ganz knapp an Platz 1 vorbei.
Am nächsten Tag konnten sich Schoch und Stumpp dann die Führung zurückholen und ausbauen – aber nur bis zur dritten Sektion. Infolge einer zu extremen Fahrweise und zu hohen Belastung auf einer Seite brach das Kreuzgelenk der ersten Achse rechts heraus und der Lauf musste abgebrochen werden.
In der Gesamtwertung belegt das HS-Schoch-Team nach den ersten drei Rennen der Saison den zweiten Rang hinter dem »Truck-Trial-Team Reicher«. Umso spannender wird der nächste Lauf auf der Heimstrecke in Langenaltheim am 14. und 15. Juli. §