Die elektrohydraulischen Brokk-Abbruchroboter, die von der für ihre Spezialabbruchgeräte bekannten Firma Darda in Blumberg vertrieben werden, gelten als Allroundtalente – das bestätigt sich auch durch die Vielfalt an zum Teil unkonventionellen Einsatzmöglichkeiten. Eine neue kam vor Kurzem hinzu: Salinen Austria aus Ebensee am Traunsee setzt neuerdings einen Brokk 160 in ihren Salzbergwerken ein. Das Unternehmen zählt zu den führenden Salzherstellern Europas und gewinnt jährlich in Altaussee, Hallstatt und Bad Ischl 4 Mio. m³ Sole, aus denen 1,1 Mio. t Salz produziert werden.
Unter anderem sollen eine hohe Leistungsfähigkeit gepaart mit den kompakten Maßen den Brokk-Roboter zu einem perfekten Werkzeug für zwei Anwendungen im Untertagesalzabbau machen – der Tunnelinstandhaltung und dem Tunnelvortrieb.
Tunnelinstandhaltung
Tunnel werden kilometerweit in den Berg aufgefahren, um an die Salzvorkommen zu gelangen, wo über Produktionsbohrungen das Salz im Nassabbau gewonnen wird. Da sich das Gebirge bewegt und danach strebt, Hohlräume wieder zu verschließen, verändern sich die Tunnelwände, Gestein lockert sich und droht abzufallen.
Der Brokk 160 löst mit angebauter Gesteinsfräse bzw. Hydraulikhammer die losen Gesteinsbrocken von den Wänden. Dabei steht der Maschinenbediener außerhalb des Gefahrenbereichs herunterfallender Felsbrocken, da er den Abbruchroboter mittels einer Fernbedienung aus sicherem Abstand genau fernsteuern kann.
Bisher wurde die Tätigkeit mit handgehaltenen Meißelhämmern ausgeführt. Das war nicht nur deutlich gefährlicher für den Anwender, sondern auch zeitaufwendig, denn in den bis zu 2,3 m hohen Tunneln mussten dafür erst Gerüste aufgebaut und ständig versetzt werden. »Seit wir den Brokk 160 einsetzen, sind unsere Leute sicherer und können die Arbeiten schneller ausführen«, bestätigt Ariane Herzog, Projektleiterin bei Salinen Austria. Ein weiterer Pluspunkt der Brokk-Abbruchroboter sind im Untertagebau auch die Elektromotoren – sie arbeiten abgas- und emissionsfrei, was gerade in geschlossenen Räumen vorteilhaft ist.
Tunnelvortrieb
Die Erschließungstunnel im Salzbergwerk werden durch Sprengungen vorgetrieben. Ausgerüstet mit einer entsprechend leistungsstarken Bohrlafette, übernimmt der Brokk 160 auch die Bohrungen für die Sprengstofflöcher.
Bis zur Anschaffung des neuen Geräts wurden die Sprenglöcher teilweise mit einer Bohrlafette an einem Minibagger gebohrt, was den Nachteil mit sich brachte, dass zwei Steuerpulte benötigt wurden – eines für das Trägergerät selbst, ein zweites für die Bedienung der Bohrlafette. Außerdem weisen konventionelle Minibagger ein eher ungünstiges Gewicht-Leistungsverhältnis auf, sodass zum Betrieb schwerer Anbaugeräte ein relativ großes Trägergerät eingesetzt werden muss. Zum Teil wurden die Sprenglöcher auch mit Standbohrmaschinen auf von Hand auf- und abzubauenden Gerüsten gebohrt.
Obwohl der Brokk 160 wesentlich kompakter und leichter ist als herkömmliche Minibagger, ist seine Leistungsfähigkeit um ein Vielfaches höher, wie der Anbieter entsprechend betont. Er passt also gut in die Tunnel, kann die Bohrlafette handhaben und verspricht dabei auch noch einen schnelleren Arbeitsfortschritt. Außerdem können sowohl Roboter, als auch Bohrlafette mit nur einer gemeinsamen Fernbedienung mit Sicherheitsabstand gesteuert werden.
Die Anpassungen an der bereits im Besitz der Salinen Austria befindlichen Bohrlafette wurde von Darda vorgenommen. Sie wurde technisch so adaptiert, dass sie an den Brokk 160 montiert, von ihm betrieben sowie mit demselben Steuerpult bedient werden kann.
All-inclusive
Ausgestattet mit einer Ladeschaufel kann der Abbruchroboter das gesprengte bzw. während der Instandhaltungsarbeiten gelöste Gesteinsmaterial zum Abtransport in Waggons schaufeln. Kein zusätzliches Gerät ist notwendig. Der Brokk-Abbruchroboter stellt somit eine »All-inclusive-Lösung« dar. §