BauMaster® - Digitalisierung am Bau: Mit der richtigen Hard- und Software für bessere Zusammenarbeit sorgen

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BIM, Bauen 4.0 und die digitale Baustelle – Schlagwörter, die aktuell wie kein anderes Thema das Bauwesen prägen. Die Digitalisierung hält Einzug in eine Branche, die bisher etwas verschlafen auf Trends reagiert hat, die beispielsweise in der Industrie längst Standard sind. Damit eine neue, digitale Arbeitsweise auf Dauer funktioniert, braucht es einerseits neue Tools und Softwares, andererseits eine Neuausrichtung bisheriger Arbeits- und Kommunikationsgewohnheiten. Wie das komplexe Zusammenspiel aus Hardware, Software und Mensch gelingen kann, zeigt dieser Beitrag.

Die Hardware: IoT gewinnbringend einsetzen

Die Abkürzung IoT steht für Internet of Things und beschreibt Geräte, die erfasste Daten über das Internet an eine zentrale Datenbank senden. Das reicht vom Laptop über das Smartphone bis hin zu tragbaren Smart-Gadgets oder Sensoren, die in Werkzeug oder Maschinen verbaut sind. All diese Geräte sammeln ihre Daten an einem Ort, von wo aus sie analysiert und verarbeitet werden können. Doch was genau bringt das?

Vorteile von IoT

IoT ist beispielsweise hilfreich, um die genutzten Ressourcen – Personal, Material, Werkzeuge, Fuhrpark etc. – besser aufeinander abzustimmen. Leerläufe und Materialverschwendung werden auf das Minimum reduziert, während das passende Werkzeug und die benötigten Maschinen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort verfügbar sind. Noch dazu wird das Personal strategisch und zielgerichtet eingesetzt, was dabei hilft, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Weitere mögliche Anwendungsbereiche für IoT sind beispielsweise:

  • optimierte Lagerhaltung durch Installation von Chips und Trackern
  • Sensoren an Maschinen und Geräten, die rechtzeitig Reparatur- und Wartungsmeldungen senden
  • höhere Sicherheit auf der Baustelle durch Unfallerkennung, Überwachung der Luftqualität etc.

Herausforderungen beim Einsatz von IoT

Der Einsatz vernetzter Geräte bringt allerdings auch einige Tücken mit sich. Datensicherheit und Cyberkriminalität sind dabei große Themen. Wer sich Zugang zum Datennetzwerk auf einer Baustelle verschafft, kann damit großen Schaden anrichten und schlimmstenfalls das gesamte Bauprojekt lahmlegen. Sämtliche Daten müssen daher absolut sicher gespeichert sein, um Betrug, Cyberangriffe, Diebstahl etc. effektiv zu unterbinden.

Neben Sicherheitsbedenken ist unzureichende Planung ein Risikofaktor, denn das beste IoT-System bringt nichts, wenn es nicht zu den eigenen Anforderungen passt. Es ist wenig sinnvoll, x-beliebige Geräte anzuschaffen und damit Daten auszuwerten, die für das eigene Projekt gar keine Aussagekraft haben. Noch dazu sind Geräte unterschiedlicher Hersteller nicht immer kompatibel. Daher sollte der tatsächliche Nutzen vor der Anschaffung genau geprüft werden.

Die Software: Prozesse digitalisieren

Das große Ziel am Ende der Digitalisierungsmaßnahmen ist, einen digitalen Zwilling der tatsächlichen Baustelle zu schaffen. Building Information Modeling, kurz BIM, entspricht diesem Konzept, indem alle Daten zum Bauwerk in einem Modell erfasst und gespeichert werden. So werden Bauplanung, Ausführung und der spätere Betrieb lückenlos miteinander verbunden.

Bevor es jedoch so weit kommt, braucht es Software mit entsprechenden Schnittstellen, um das BIM-Modell mit den nötigen Daten zu füllen. Eine Bausoftware kann dabei die verschiedensten Prozesse im Bauunternehmen abbilden, von der Material- und Personalverwaltung über die Kostenkontrolle bis zum Management des Projektablaufs.

Den größten und bisher am wenigsten effizient genutzten Brocken macht dabei das Projektmanagement aus. Doch wie verändert eine Bausoftware diesen Prozess und wie wird sie möglichst gewinnbringend eingesetzt?

Die Arbeit mit einer Software

Eine Baumanagement Software soll im Projektmanagement dabei helfen, die gesamte Organisation eines Bauprojekts digital abzubilden und so alle Prozesse nahtlos ineinandergreifen zu lassen. Von der Planung über die Bauausführung und über die endgültige Bauabnahme hinaus begleitet sie einerseits den Projektleiter und andererseits auch alle Baubeteiligten. Damit macht die Baumanagement Software Daten für alle in Echtzeit verfügbar.


Eine gute Projektmanagement-Software erfüllt dabei beispielsweise folgende Aufgaben:

  • Aufgabenverteilung und Erstellung von To-do-Listen
  • Bautagebuch/Bautagesberichte sowie die gesamte Baudokumentation
  • Dokumentenverwaltung in der digitalen Bauakte
  • Mängelmanagement
  • Erstellung von Übersichten, wie einem flexiblen Bauzeitenplan
  • gebündelte Kommunikation mit den Gewerken

Der größte Vorteil dabei ist die Möglichkeit, orts- und zeitunabhängig auf Informationen zu einem Projekt zuzugreifen. Im besten Fall ist dazu nicht einmal eine ständige Internetverbindung nötig. Bauleiter können damit direkt auf der Baustelle administrative Aufgaben erledigen, die zuvor erst im Nachhinein am Bürotisch möglich gewesen wären.

Stolperfallen bei der Implementierung von Baumanagement Software

Doch die Anschaffung einer Software allein reicht nicht, um das volle Potenzial am Bau auszuschöpfen: Nur, wer die Software richtig nutzt, profitiert tatsächlich davon. Beispielsweise müssen Daten unbedingt regelmäßig erfasst werden, damit die Übersichten aktuell bleiben. Diese Aufgabe liegt in der Verantwortung des Projektleiters.

Noch dazu sollte parallel kein zweites System im Umlauf sein, da sonst auf beiden Plattformen nur ein Teil der Daten verfügbar ist. Stattdessen braucht es eine gemeinsame Lösung für alle Baubeteiligten. Das bedeutet allerdings auch gute Abstimmung zwischen den einzelnen Firmen. Aus diesem Grund spielen letztendlich die Menschen, die auf der Baustelle zusammenarbeiten, immer noch die wichtigste Rolle.

Der Faktor Mensch: Zusammenarbeit effizienter gestalten

Die beste technische Ausstattung trägt nur wenig zum Erfolg eines Bauvorhabens bei, wenn es an Kooperation und Teamgeist auf der Baustelle fehlt. Denn verwaltet und genutzt werden Hard- und Software natürlich von Menschen. Aus diesem Grund sind zwei Faktoren entscheidend für einen geordneten Bauablauf: Gute Kommunikation und die Beweissicherung im Falle von Streitigkeiten.

Kommunikation als Erfolgsfaktor

Die einheitliche Kommunikation über eine gemeinsame Software hilft maßgeblich dabei, Missverständnisse zu reduzieren. Doch trotz aller digitalen Möglichkeiten haben persönliche Gespräche weiterhin große Bedeutung. Nur dort werden Unstimmigkeiten deutlich, die in einer geschriebenen Nachricht nicht erkennbar sind. So können viele unnötige Konflikte vermieden werden.

Das ist besonders dann wichtig, wenn bestehende Abläufe geändert werden. Misstrauen und Abneigung gegenüber Veränderungen kann nur mit frühzeitiger Information und einem offenen Ohr für Fragen und Probleme begegnet werden. Ein guter Projektleiter sorgt dafür, dass sich das ganze Team langsam an den Umstieg gewöhnen kann. So wird das Risiko, in alte Muster zurückzufallen, effektiv gesenkt.

Vollständige Dokumentation schützt im Streitfall

Mit guter Kommunikation lassen sich Auseinandersetzungen vielleicht schon vermeiden, bevor sie eskalieren. Wenn das nicht mehr möglich ist, landet ein Konflikt im Bauwesen jedoch nicht selten vor Gericht. Schließlich geht es oft um Baumängel und Schäden, deren Behebung mit hohen Kosten verbunden ist. In diesem Fall schützt nur eine vollständige Baudokumentation.

Mit einer Software ist die Dokumentation zwar schnell erledigt: Statt Notizen und Fotos später im Büro zusammenzufügen, wird alles vor Ort auf dem Smartphone zu einer sauberen, digitalen Dokumentation zusammengefasst. Doch von selbst erstellt sie sich trotzdem nicht. Das tägliche Dokumentieren direkt auf der Baustelle muss also zur Gewohnheit werden. Die Aufgabe erscheint lästig, doch wird sie sorgfältig erledigt, kann sie im Ernstfall teure Folgekosten vermeiden.

Modernes Bauen: Mensch und Technik im Einklang

Für den Erfolg eines Bauvorhabens müssen also zahlreiche Faktoren ineinandergreifen. Moderne Geräte mit Internetanbindung erleichtern die Steuerung und Überwachung der Baustelle – jedoch nur, wenn sie zweckgebunden eingesetzt werden. Genauso ist eine Baumanagement Software nur so gut wie ihre Anwender. Wenn der Einsatz von digitalen Tools mit Kommunikation auf Augenhöhe und einer sorgfältigen Dokumentation aller gesammelten Daten einhergeht, können zukünftige Bauprojekte schneller, kostengünstiger und damit insgesamt erfolgreicher abgeschlossen werden.

Autor: Walter Fürthauer
Bmstr. Walter Fürthauer ist mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Bauprojektleitung Experte in dem Gebiet des vernetzten Bauens und Bauprojektmanagements. Er kennt die Facetten und Herausforderungen am Bau und in der Kommunikation sehr gut. Deshalb hat er mit der Gründung von BauMaster® und der Entwicklung einer effizienten Baumanagement Software und App das Ziel der einfacheren und erfolgreicheren Zusammenarbeit im Baugewerbe umgesetzt.

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