Stark betroffen von den höheren Spritpreisen sind energieintensive Branchen, insbesondere Produzenten von Zement, Beton und Asphalt, aber auch die Stahlindustrie und metallverarbeitende Betriebe. „Doch sie sind nicht die einzigen, die aus der angespannten Energiesituation heraus zum Spritsparen gezwungen werden. Auch immer mehr Gewinnungsbetriebe reagieren zunehmend sensibel. Mittlerweile ist nicht nur der Spritverbrauch ein Kaufkriterium, sondern Unternehmen interessieren sich auch für die Emissionen ihrer Baumaschinen“, beobachtet Matthias Sowada. Das war nicht immer so.
Kaufkriterien für Baumaschinen unterlagen in den letzten Jahrzehnten einem dynamischen Wandel. „Geht man bis in die 60er-Jahre zurück, wird man feststellen, dass Unternehmen einsatzspezifisch Geräte für ihre Baustellen bestellt haben“, so der Zeppelin Projekt- und Einsatzberater. Zehn Jahre später rückten Innovation und Größe in den Vordergrund. „Es war die Zeit, als sparsame Motoren gebaut wurden“, so Matthias Sowada. In den 70er-Jahren drosselten arabische Ölstaaten die Ölförderung und verhängten ein Embargo. Der Ölpreis stieg um das Vierfache – eine ähnliche Situation wie aktuell. In den 80er-Jahren kam ein hoher Qualitätsanspruch hinzu, auf den Kunden Wert legten. In den 90er-Jahren wurde durch die Wiedervereinigung Deutschlands ein neuer Markt für Baumaschinen aufgetan. Das wirkte sich auf die Verfügbarkeit aus, die eine große Rolle bei Investitionen spielte. Im Jahr 2000 und danach wurde durch die Einführung der Acert-Motorentechnik der Fokus auf Sparsamkeit ge-legt, aber auch auf Innovationen, was sich in der Antriebstechnik wie der Dieselelektrik bei einem Cat Dozer D7E niederschlug. „Ab 2010 ging es erstmals um Abgasnachbehandlung und Effizienz – derzeit das beherrschende Thema. Gesucht wird die maximal mögliche Effizienz. Innovationen bei der Antriebstechnik, insbesondere bei alternativen Antrieben, sind gefragt wie nie. Die nächsten zehn Jahre werden Themen rund um Nachhaltigkeit bestimmend bleiben und wegen der CO2-Neutralität an Fahrt gewinnen“, ist Matthias Sowada überzeugt. Das erklärt sich auch aus der energieintensiven Baustoffindustrie heraus. „Allein die Brechtechnik in einem Steinbruch und die Verarbeitung von Werkstein verlangen nach einem großen Energiebedarf“, fügt er hinzu. Umso wichtiger werde es, Sprit durch neue Technik zu sparen und Emissionen zu reduzieren.
Welche Möglichkeiten sich hier auftun, erklärt Matthias Sowada an einem Rechenbeispiel für einen Cat Radlader 980K, der auf der Motorentechnik der EU-Stufe IIIB basiert. Der durchschnittliche Dieselverbrauch pro Betriebsstunde liegt bei 22,4 Litern und bei 59,14 Kilogramm an CO2-Emissionen pro Stunde. Im Vergleich dazu beträgt der Spritverbrauch des Stufe-V-Motors bei einem Cat 980 rund 18,2 Liter pro Stunde. Umgerechnet sind das 48,05 Kilogramm CO2-Emissionen. Noch bessere Werte erzielt im Vergleich dazu ein Cat Radlader 980 XE mit seinem leistungsverzweigten Getriebe. Der durchschnittliche Dieselverbrauch erreicht einen Wert von 16,7 Litern in der Stunde und 44,09 Kilogramm CO2-Emissionen. „Wenn man von 2 000 Betriebsstunden im Jahr ausgeht, dann stößt die alte Radladertechnik 118,28 Tonnen CO2-Emissionen aus. Mit dem Cat 980 der neuen Generation und dem konventionellen Ge-triebe kommt man auf 96,10 Tonnen CO2-Emissionen. Noch niedrigere Werte erreicht das XE-Getriebe, nämlich 88,18 Tonnen CO2-Emissionen. Bedenkt man, dass Unternehmen energieintensiver Branchen den CO2-Aussoß durch CO2-Zertifikate kompensieren müssen, dann macht die Reduktion von 118,28 auf 88,18 Tonnen an CO2-Emissionen schon einen Unterschied aus. Das sind dann im Ernstfall 60 Euro die Tonne. Das ist somit ein geldwerter Vorteil zusätzlich zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch, in dem weiteres Sparpotenzial steckt“, so Matthias Sowada.
Ein anderes Rechenbeispiel mit einem Cat Radlader 988H, 988K und 988K XE kommt zu folgendem Ergebnis: Bei ersterem liegt der Dieselverbrauch des IIIA-Motors bei 40,2 Litern pro Stunde und somit bei 106,13 Kilogramm CO2-Emissionen in der Stunde. Das neuere Mo-dell erreicht einen Verbrauch von rund 35,7 Litern und 94,25 Kilogramm CO2-Emissionen in der Stunde. Und mit dem dieselelektrischen Antrieb erzielt ein Cat Radlader 988K XE 29,3 Liter und 77,35 Kilogramm CO2-Emissionenin der Stunde. „Bei dem Altgerät macht das 212,26 Tonnen CO2-Emissionen aus. 188,50 Tonnen CO2-Emissionen fallen bei dem Cat 988K und 154,70 Tonnen CO2-Emissionen bei dem Cat 988K XE an. Wenn man sich vorstellt, dass so eine Baumaschine in einem Kalk- oder Zementwerk vor der Wand auch Skw belädt, dann können sich die Einsparungen sehen lassen. Die Effekte erzielt man, wenn man bewährte Technik durch ein besseres und neueres Gerät ersetzt oder eben Abläufe verändert“, so Matthias Sowada. Als Beispiel führt er einen Tieflöffelbagger und zwei Dumper an, die im Schnitt auf einen Dieselverbrauch von 58 Litern und somit 153,12 Kilogramm CO2-Emissionen in der Stunde sowie 306,24 Tonnen CO2-Emissionen kommen. Werden sie durch einen Cat Radlader 988K XE im Load-and-Carry-Verfahren abgelöst, dann erreicht der Dieselverbrauch 29,9 Liter in der Stunde, die CO2-Emissionen78,94 Kilogramm in der Stunde und157,88 Tonnen CO2-Emissionen. „Ist das ein Betrieb, der Emissionszertifikate erwerben muss, spart er sich zwei Fahrer, Kraftstoff und fast die Hälfte der CO2-Emissionen. Es ist klar: Die Gerätetechnik lässt sich nicht in jedem Betrieb einsetzen, aber wenn es passt, ist es wirklich die wirtschaftlichste Lösung und dank fortschrittlicher und innovativer Motoren- und Antriebstechnologie können Unternehmen hier mit niedrigeren Emissionen punkten“, betont der Zeppelin Mitarbeiter.