Aufgrund der klimatischen Bedingungen auf der Halbinsel Reykjanesskagi im Südwesten des Landes wurde das zeitliche Baufenster für die Maßnahme von Anfang Juli bis Ende September des Jahres festgelegt. Um die Bauzeit komprimieren zu können, wurde auf das vorherige Stellen fester Schalungen für die einzelnen Bahnen verzichtet. Moderne Maschinentechnologie, wie das Lenk- und Nivelliersystem und der automatische Längsglätter des SP 62i unterstützten das Einbau-Team dabei, trotz des engen Zeitplans die hohen Qualitätsanforderungen zu erfüllen.
Exakte Kanten sind zwingend
Flugbetriebsflächen verfügen über eine geringe Querneigung, in Keflavík beträgt sie 1 %. Die Fläche wurde in 31 Einzelbahnen hergestellt, die mit seitlich eingebrachten Ankern untereinander verbunden sind, um die korrekte Höhenlage der einzelnen Bahnen sicherzustellen. Die Außenkanten der Bahnen stellten dabei eine besondere Herausforderung für den Einbau im Gleitschalungsverfahren dar. Sie müssen über die gesamte Länge exakt rechtwinklig und sauber hergestellt werden und dürfen nicht abfallen. Nur so kann das Niederschlagswasser im späteren Betrieb korrekt abgeführt werden.
Anwendungstechniker unterstützen auch beim Betonrezept
Im Grunde wird Beton immer aus Zement, Wasser und verschiedenen Gesteinskörnungen hergestellt. Um die Anforderungen, die sich aus der späteren Beanspruchung des Bauwerks ergeben, erfüllen zu können, bedarf es weiterer Zuschläge und einer exakteren Betrachtung der genannten Hauptkomponenten. Die Anforderungen bei der Erweiterung des Flughafens Keflavík umfassten zum Beispiel einen Beton mit der Druckfestigkeitsklasse C35/45. Um die Druckfestigkeit von 45 N/mm² (kubischer Probekörper) zu erreichen, wurde die Betonrezeptur in Begleitung von Wirtgen-Anwendungstechnikern abgestimmt und für den Einbau mit dem Gleitschalungsfertiger optimiert. Ohne Probefelder konnte sofort in situ mit den ersten Pilotbahnen begonnen werden. Diese zeigten eine optimale Qualität in allen geforderten Parametern Verdichtung, Druckfestigkeit, Ebenheit, profilgerechte Lage und Oberflächenrauheit bzw. Griffigkeit.
Hohe Ebenheit der Flugbetriebsflächen
Die Anforderungen an die Oberflächenebenheit auf Flugbetriebsflächen sind sehr hoch. Auf dem Keflavík-Airport betrug die maximal zulässige Unebenheit 4 mm auf 4 m. Die Messung nach TP Eben 2007 zeigte, dass die Abweichungen wesentlich geringer und die erzielte Ebenheit damit deutlich höher als gefordert waren. Ein Qualitätsmerkmal, das sich nur mit einem eingespielten Team und der richtigen Technologie erreichen lässt, wie Hendrik Wendt, Bauleiter & Betontechnologe, HIB Infra GmbH & Co. KG, erklärt: »Wir haben bei diesem Projekt wieder eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Team von Wirtgen erlebt. Dabei sind wir sowohl in der Planungsphase als auch in der Betreuung vor Ort sehr gut beraten und tatkräftig unterstützt worden. Wir konnten nicht zuletzt deshalb einen nahezu reibungslosen Ablauf auf der Baustelle verzeichnen.« t