Wilmers Kommunaltechnik GmbH 30-jähriges Firmenbestehen: Familienunternehmen setzt auf starke Werte

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Wilmers
Von: Michael Wulf

Ein klares Wertesystem zeichnet auch in der heutigen Zeit kleine und mittlere Unternehmen aus. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Wilmers Kommunaltechnik GmbH aus dem Hochsauerland. Anfang Oktober feiert der Familienbetrieb mit Sitz in Bad Fredeburg sein 30-jähriges Bestehen. Geschäftsführer Maximilian Wilmers hat im Gespräch unter anderem erläutert, wie viel Geist des Gründers Alfred Wilmers noch das Unternehmen prägt, welche Werte den Betrieb erfolgreich gemacht haben, was es bedeutet, einen Gründer zu verlieren, und wie ein Team gemeinsam schwere Zeiten meistert. Außerdem spricht der 41-jährige Vater zweier Söhne von echten Partnerschaften mit Herstellern, davon, dass es enorm wichtig ist, von Anwendern zu lernen, um so angebotene Produkte stetig weiterzuentwickeln, und um in Zukunft bestehen zu können.

bauMAGAZIN: Herr Wilmers, gleich das aktuellste Thema vorweg: Die Wilmers Kommunaltechnik GmbH feiert heuer ihren 30. Geburtstag. Wann genau ist denn der Stichtag?

Maximilian Wilmers: Unsere Firma wurde am 1. Oktober 1993 gegründet. Aktuell haben wir zwar noch kein Event geplant, denn wir erweitern derzeit auf unserem Firmengelände in Bad Fredeburg unsere Werkstatt und lagern diese demnächst in eine neue, 500 m2 große Halle aus. Sobald diese fertig ist, verbinden wir die Werkstatteröffnung mit der 30-Jahr-Feier und machen was ganz Kleines.

bauMAGAZIN: Gegründet wurde das Unternehmen 1993 noch in Bestwig (NRW) – von Ihrem Vater Alfred Wilmers. Schildern Sie bitte die Anfänge: Wie ging es los? Wie entwickelte sich das Unternehmen in den folgenden Jahrzehnten?

Wilmers: Mein Vater kam von einem früheren Wettbewerber und hatte sich in Bestwig selbstständig gemacht. Bestwig liegt ungefähr 30 km von unserem heutigen Standort entfernt. 2002 kam ich nach meiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann ins Unternehmen, außerdem zeitgleich noch ein Außendienstmitarbeiter für Norddeutschland: also mein Vater, ich, zwei Außen- sowie ein Innendienstler. Damals lag der Fokus noch auf dem Vertrieb von Ersatzteilen für die Kommunaltechnik. Der Maschinenhandel machte in jenen Tagen maximal zehn bis 15 % des Umsatzes aus. Wir haben diesen Handel immer weiter verstärkt. Los ging es mit Brielmaier-Motormähern, Forstgeräte von Seppi M kamen hinzu. Später sind wir dann zu Berti gewechselt. Weil uns die Fläche aufgrund des prosperierenden Geschäfts ausging, zogen wir 1999 aus Bestwig in neue Mieträume nach Schmallenberg. Bereits 2008 bauten wir zum ersten Mal – erneut platzte das Unternehmen aus allen Nähten – selbst in Schmallenberg. Nach einem Anbau 2011/2012 ging uns 2018/2019 erneut der Platz aus. Bis dahin hatten wir auch keine eigene Werkstatt. Und weil dort keine Flächen zur Verfügung standen, zogen wir an unseren jetzigen Firmenstandort in Bad Fredeburg, wo ein neu gestaltetes Gewerbegebiet ausgewiesen worden war. Zu diesem Schritt gab es keine Alternative. Der jetzige Unternehmenssitz ist perfekt, zusätzliche Flächen befinden sich schon in unserem Besitz, sodass wir weiter wachsen können.

Maximilian Wilmers, Sohn des Firmengründers Alfred Wilmers,  fungiert bereits seit 2008 als Geschäftsführer des Kommunaltechnik-Unternehmens.

bauMAGAZIN: 2016 dann ein extrem einschneidendes Erlebnis: Ihr Vater stirbt viel zu früh. Mit Mitte 30 sind Sie damals in die Bresche gesprungen. Wie lässt sich solch eine Situation meistern?

Wilmers: Na ja, in die Bresche gesprungen ist nicht ganz korrekt. Schließlich war ich 2008 zum Geschäftsführer berufen worden. Dennoch kam die Krankheit meines Vater sehr plötzlich und unerwartet. Vom Krankheitsbeginn bis zu seinem Tod mit 64 Jahren wickelten wir alle wichtigen administrativen Aufgaben ab: Notar, Steuerberater etc. Da blieb kaum Zeit für andere Gedanken. Glücklicherweise sind wir 2014/2015 weiter gewachsen, da hatte ich keine Muße zum Überlegen. Ich habe einfach funktioniert. Und das Team hat super mitgezogen und mir durch diese schwere Zeit geholfen. Mein Team hat alles aufgefangen und mitgetragen. Wir haben uns viel ausgetauscht. Wo mir sonst mein Vater zur Seite stand, wenn ich Rat brauchte, diskutierte ich nun schwierige Entscheidungen mit dem Team. Dies hat einiges erleichtert.

bauMAGAZIN: Heute vertreibt Wilmers sehr erfolgreich Maschinen und Geräte, Verschleiß- und Ersatzteile im Kommunal-, Wasserwirtschafts- und Forstbereich sowie für den Winterdienst und die Landschaftspflege. Wie viel Geist des Gründers Alfred Wilmers steckt denn noch im Unternehmen?

Wilmers: Viel, sehr viel, beispielsweise die Gesamt-Philosophie, dass wir im kompletten Betrieb flache Hierarchien haben oder dass wir die Mitarbeiter mitbestimmen lassen wollen, was ins Produktportfolio aufgenommen wird. Es war immer die Maxime meines Vaters, man muss zu 100 % zu einem Produkt stehen, sonst verkaufe ich es nicht. Und die Mitarbeiter sollten eine gewisse Entscheidungsmöglichkeit haben, damit der Job Spaß macht und sie sich damit identifizieren. Es ist mein Gefühl, dass sich unser Team voll mit der Firma identifiziert. Dies war meinem Vater ganz wichtig, und das steht noch über allem.

Die Produktpalette der Berti-Mulcher umfasst sowohl hydraulische Mulchköpfe als auch Mulcher für den Dreipunktanbau und jeweils Modelle für einfachere Gras- und Strauchmulcharbeit oder für den Forstbetrieb.

bauMAGAZIN: Lassen Sie uns auf die Produktebene blicken: Was Ihre Produktgruppen Winterdienst, ­Mähtechnik/Gewässerunterhaltung, Forsttechnik sowie Aufsitzmäher, Motormäher und Mähraupen betrifft, arbeiten Sie mit namhaften Firmen wie Küper, Rasco, Schliesing, Humus oder Berti zusammen – um nur einige zu nennen. Wie kam es zu diesen Partnerschaften bzw. wie pflegen Sie diese?

Wilmers: Für uns sind das wirklich Partnerschaften, die wir auch intensiv pflegen – in Form von Meetings oder gemeinsamen Messen. Wenn es mal Probleme gibt oder wenn es Neuerungen gibt, fahren wir gemeinsam mit unseren Partnern zum Kunden hin. Auch, um vom Kunden zu erfahren, was die jeweiligen Wünsche sind – im Sinne von Weiterentwicklung. Schließlich sind die Anwender für uns die wichtigsten Personen, wenn es um Verbesserungsvorschläge geht. Da hören wir genau hin, geben das an unsere Partner weiter und setzen es auch gemeinsam mit ihnen um. In den 30 Jahren haben wir uns den Status erarbeitet, dass auf unser Wort viel Gewicht gelegt wird. Beispielsweise hat Berti auf unseren Wunsch hin Forstmulcher für Bagger zwischen fünf und zehn Tonnen entwickelt, die sie vorher nicht hatten. Da waren wir dann auch in die Entwicklung eingebunden. Oder Herder hat zusammen mit uns die Mähraupe CR 10 entwickelt. Und für Rasco haben wir die Anforderungen des deutschen Marktes erstellt und Vorschläge erarbeitet, wie diese umgesetzt werden können.

bauMAGAZIN: Service bzw. eine adäquate Ersatzteilversorgung spielen in Ihrem Hause eine bedeutende Rolle. Bitte schildern Sie uns Ihre Philosophie dahinter?

Wilmers: Unsere derzeitige Philosophie war auch die meines Vaters. Sein höchstes Bestreben war, Standard-Verschleißteile innerhalb von 24 Stunden zu liefern. Wird bei uns vor 15 Uhr bestellt, ist das Teil am nächsten Tag beim Kunden. Deshalb hat sich auch der Bedarf an Lagerfläche so enorm entwickelt – es kamen schlichtweg immer mehr Produkte hinzu. Und wenn ich das 24-Stunden-Thema einhalten möchte, muss ich vorlagern, benötige also entsprechend Lagerkapazitäten. Diese Philosophie übertragen wir zwischenzeitlich auch auf den Service-Bereich. Will heißen: Hat ein Kunde ein Problem, wollen wir das innerhalb von 24 Stunden lösen. Mittlerweile haben wir drei Service-Fahrzeuge und drei Werkstattmitarbeiter und sind auf der Suche nach weiterem Fachpersonal. Was sich im Moment aber schwierig gestaltet. Deswegen auch der Neubau der Werkstatt, um diesen Service noch besser und schneller gewährleisten zu können und um kundenspezifischen Sonderbauten noch umfangreicher gerecht zu werden.


bauMAGAZIN: Abschließend: Was bringen die kommenden Jahre bzw. Jahrzehnte Ihrer Firma? Oder direkter gefragt: Wo wird die Wilmers Kommunaltechnik GmbH an ihrem 50. Geburtstag stehen?

Wilmers: Spannende Frage: Wir streben natürlich an, uns noch weiter im Markt zu positionieren, wollen gesund und kontinuierlich wachsen – nicht zu schnell. Spannend wird für uns sein, wo die neue Technik in Bezug auf die Politik hingeht. Stichwort »ökologisches« bzw. »grünes Mähen«. Geht es etwa zurück auf die Technik von vor 20 oder 30 Jahren? Oder kommt etwas komplett Neues? Außerdem, wie entwickeln sich die Winter? Verkaufszahlen bei Schneepflügen sind definitiv rückläufig, dennoch wird wesentlich mehr gestreut. Auch im Bereich der Deichpflege ist der Klimawandel für uns ein hochbrisantes Thema. Wie sollen Deiche befestigt werden, wenn die Mulchtechnik wegfallen sollte? Wir halten in jedem Fall die Augen auf, tauschen uns mit Kunden, Herstellern und Anwendern aus und bauen auf gute, neue Mitarbeiter. Dann wird die Wilmers Kommunaltechnik ­GmbH auch noch an ihrem 50. Geburtstag bestehen.d

 

Firmeninfo

Wilmers Kommunaltechnik GmbH

Über den Erlen 7
57392 Schmallenberg-Bad Fredeburg

Telefon: 02974 - 96948 - 0

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