Volvo Trucks: Erstmals in Deutschland - Schweden präsentieren Truck-Neuheiten

Im Frühjahr hat Volvo Trucks vier neue Lkw-Modelle angekündigt (das bauMAGAZIN berichtete in Heft 4/20, Seite 108). Corona-bedingt konnten diese nicht wie ursprünglich geplant im schwedischen Göteborg gezeigt werden, sondern für die deutschen und österreichischen Medienvertreter erst Mitte August in alltagsnaher Kiesgrubenumgebung in Mindelheim im Unterallgäu. Das bauMAGAZIN war mit vor Ort.

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Die vier schweren Lkw-Modellreihen – FH, FH16, FM und FMX – machen etwa zwei Drittel der Auslieferungen des Herstellers aus. Um diese auf dem Gelände von Götzfried Nutzfahrzeuge und einer nahen Kiesgrube in Mindelheim vorstellen zu können, war jeder Lkw auf eigener Achse vom schwedischen Werk knapp 1 400 km nach Südbayern gefahren worden – besondere Zeiten erfordern kreative Maßnahmen.

Das Volvo-Modell FMX, für härteste Bedingungen und anspruchsvollste Aufgaben, und das vielseitige Arbeitstier FM verfügen über eine neue Fahrerhausplattform, die sich der langjährigen Erfahrung der schwedischen Marke mit robusten und funktionellen Baustellenfahrzeugen bedient. Und so rückte denn auch Jürgen Bernhardt, Produkt-Manager VolvoGroup Trucks Central Europe, das neu konzipierte Fahrerdomizil ins Blickfeld: Neben der, u. a. dank nun senkrechter A-Säule, im Volumen gewachsenen Kabine spielten sicherheitsspezifische Komponenten eine bedeutsame Entwicklungsrolle – der FMX verfügt beispielsweise über Abstandsregeltempomat oder bietet eine Verkehrsschilderkennung. Als weitere (teilweise optionale) Pluspunkte nannte Bernhard die seitlich abgesenkte Türlinie für eine bessere Seitensicht auf Radfahrer und bis zu acht Kameras (Rückfahrkamera, neue optionale Seitenkamera auf der Beifahrerseite und bis zu sechs zusätzliche digitale Augen). Im Führerhaus lassen sich Sitzposition und Lenkwelle an den Fahrer anpassen, ebenso wurde Lage und Ergonomie des I-Shift-Wählhebels verbessert. Für besonders raue Einsätze wie im Bergbau wird der FMX zudem mit einer optionalen Stahldachluke mit Notausstiegsgriff geliefert.


Testfahrten in der Kiesgrube

Der schwedische Hersteller hatte es nicht nur ermöglicht, die Vorserienexemplare der ab diesem Monat bestellbaren Neuheiten FH, FH16, FMX und FM im Allgäu in natura zu betrachten, für Probefahrten standen die Modelle FMX 460, FMX 500 und FH 540 ebenso bereit.

Der FMX 460 6x4 – eine Fahrzeuggröße, die laut Bernhard Kleiber, Technischer Vertriebsinnendienst Volvo Trucks, bei den Nutzern auch »Eisenschwein« genannt wird –, wie auch der FMX 500, entwickelten bei der bauMAGAZIN-Testfahrt ein erstaunlich geringes Fahrgeräusch. Die intuitive Benutzung der verschiedenen Bedienelemente wie die Fahrmodi-Einstellungen fielen ebenfalls auf. Im Geländemodus können zwei Crawler-Einstellungen gewählt werden, die es so, laut Bernhard Kleiber, nur bei Volvo gibt und dank der im extremen Baustelleneinsatz Steigungen und Gefälle problemlos anzufahren sind. Der FH 540 8 x 4 verfügt mittels gelenkter Nachlaufachse und größerem Lenkwinkeleinschlag über einen kleinen Radius. Besonders interessant beim Testfahrzeug zeigte sich dessen Aufbau als Abroller mit einem Hiab-Kran: Der Lkw wurde per Hiab-Fernsteuerung gestartet, gelenkt und mit bis zu 10 km/h vor- und zurückgefahren – ein Konzept, das beispielsweise zur schnelleren Verlegung oder der Aufnahme von mobilen Baustraßen vielversprechend ist.    mh/tü  t

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