Herausforderungen bei der Verladung
Die Verladung der acht Maschinen, darunter die Modelle Sennebogen 855 und 870 in den Varianten Raupe und Mobil, stellte eine logistische Herausforderung dar. Mit Einsatzgewich-ten zwischen 70 und 105 t war die Verladung auf das Binnenschiff ein komplexes Unterfan-gen, die spezielle Maßnahmen erforderten. „Da die Maschinen nicht vollständig angehoben werden konnte, mussten wir die Gegengewichte am Standort abbauen und nach der Verla-dung wieder montieren. Zusätzlich war eine temporäre Sperrung der Zufahrtsstraße zwischen dem Sennebogen -Werk und dem Hafen notwendig“, erklärt Roland Hermann, Leiter Zoll- und Außenwirtschaft Maschinenversand bei Sennebogen.
Insgesamt wurden Maschinen mit einem Gesamtgewicht von 700 t verladen. Die schwere Last erforderte den Einsatz eines Tandem-Hubs mit zwei Kränen, die von erfahrenen Kran-führern präzise gesteuert wurden. Diese Technik ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des Gewichts und minimiert die Belastung auf die Kräne. „Die Herausforderung bestand darin, die Maschinen ohne Unterbrechungen und Stöße in das Binnenschiff zu heben. Bereits um 7 Uhr morgens wurde die erste Maschine verladen, und bis zum Mittag waren sieben Maschinen sicher verstaut“, berichtet Hermann.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der Einsatz des Binnenschiffs für den Transport bietet erhebliche Umweltvorteile. Während der CO2-Ausstoß bei Straßentransporten etwa 113 Gramm pro Tonnenkilometer beträgt, sind es beim Transport per Binnenschiff lediglich 34 Gramm. Damit reduziert sich der CO2-Ausstoß für die rund 800 km lange Strecke um 75 Prozent, was einer Einsparung von rund 49 t CO2 entspricht. „Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Nachhaltigkeit unseres Maschinenver-sands zu erhöhen. Wir planen, die Binnenschiffverladung künftig regelmäßig durchzuführen und arbeiten derzeit an der Implementierung eines umfassenden Nachhaltigkeitsberichts bei Sennebogen“, so Hermann weiter.
Koordination und Kooperation mit dem Hafen
Ein reibungsloser Ablauf der Verladung war nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Hafen Straubing möglich, der sich intensiv in die Planung und Durchführung der Absperr-maßnahmen einbrachte. Auch die Stadt Straubing unterstützte die notwendigen Transportge-nehmigungen.
Die Reise der Maschinen führt von Straubing über Antwerpen, wo ein Teil der Maschinen direkt auf ein Seeschiff verladen wird, während der andere Teil nach Zeebrugge weitertrans-portiert wird. Das endgültige Ziel ist der Hafen von Charleston, South Carolina, der durch sei-ne gute Infrastruktur und Servicequalität ein wichtiger Umschlagplatz für Sennebogen LLC ist. Der Transport von Belgien nach Charleston wird etwa zwei bis drei Wochen dauern.
Mit der erfolgreichen Verladung der acht Maschinen zeigt sich das Potenzial der Binnen-schiffverladung als kostengünstige und umweltschonende Alternative zu konventionellen Transportwegen. „Früher konzentrierten wir uns auf Nordseehäfen wie Hamburg und Bre-merhaven, aber die hohen Umladekosten in Duisburg machten dies zunehmend unattraktiv. Die Binnenschiffverladung ermöglicht es uns, die Logistikkosten zu senken und gleichzeitig nachhaltiger zu handeln“, erklärt Hermann. Im Sommer wurden weitere Transporte per Bin-nenschiff durchgeführt. Dazu zählten die Verladung einer Sennebogen 895 E Umschlagma-schine nach Israel sowie eines 9300 E Hafenkrans in die Türkei. Das schwerste zu verladen-de Bauteil brachte dabei 107 t auf die Waage.
Die Kooperation mit dem Schwerlastterminal und die flexible Planung der Transportwege sol-len auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Maschinenversand von Sennebogen spielen.