Sandvik Mining and Construction Central Europe GmbH Vier Abschläge täglich sorgen für zügigen Baufortschritt

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Sandvik

Das Baulos H41 ­Sillschlucht-Pfons ist einer der größten Bauabschnitte des Brenner Basistunnels. Anfang Mai startete die Tunnelbohrmaschine »Lilia« den Vortrieb der Haupttunnelröhre Ost vom Ahrental in Richtung Italien. In Richtung Innsbruck werden die Haupttunnelröhren im Sprengvortrieb errichtet. Dazu kommen mehrere Sandvik Geräte zum Einsatz, darunter auch ein DT923i. Als Tunnel-Bohrwagen der neuesten Generation ermöglicht er mit vier Abschlägen pro Tag einen zügigen Baufortschritt.

Der Brenner Basistunnel (BBT) ist innerhalb des skandinavisch-mediterranen TEN-Korridors das zentrale Element zur Überwindung der Alpen. Der flach verlaufende Eisenbahntunnel verläuft mit einer Länge von 55 km zwischen Innsbruck und der italienischen Gemeinde Franzensfeste. In Verbindung mit dem Inntaltunnel ist der BBT nach seiner Fertigstellung die längste unterirdische Eisenbahnverbindung der Welt.

Von den insgesamt ca. 230 Tunnelkilometern des BBT sind aktuell rund 158 km ausgebrochen. Er besteht aus zwei 8,1 m breiten Tunnelröhren, die in einem Abstand von 40 bis 70 m verlaufen. Sie werden eingleisig bestückt, sodass die Züge im Einbahnverkehr durch die beiden Tunnel fahren. In Abständen von 333 m verbindet ein Querschlag die zwei Röhren. Eine Besonderheit des Brenner Basistunnels ist der durchgehende Erkundungsstollen, der Aufschluss über die Beschaffenheit des Gebirges gibt. Sobald der BBT in Betrieb ist, wird der Erkundungsstollen eine wichtige Rolle für die Entwässerung spielen.

Zurzeit sind auf österreichischem Staatsgebiet drei Baustellen aktiv, darunter das Baulos H41 ­Sillschlucht-Pfons. Mit 14,3 km Länge erstreckt es sich von der Innsbrucker Sillschlucht über das Ahrental bis Pfons/Navis. Den Zuschlag für dieses Baulos erhielt Ende 2021 die Bietergemeinschaft aus den Firmen Implenia Österreich GmbH, ­Implenia Schweiz AG und Webuild S.p.A, CSC costruzioni SA durch die BBT (Galleria di Base del Brennero - Brenner Basistunnel BBT SE). Die technische Leitung erfolgt lokal durch Implenia Österreich.

Der DT923i punktet mit einem schnellen und automatischen Bohrgestänge-Verlängerungssystem, einem zweifachen Roll-Over und neuen Hochfrequenz-Bohrhämmern der RD5-Serie.

Umweltaspekte und Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle bei Planung und Bau des Bauloses. Im Bieterverfahren waren unter anderem Maßnahmen zur Verringerung der Umweltbelastung sowie die Nutzung von Ökostrom ein Zuschlagskriterium. Transporte unterliegen strengen Auflagen und werden ausschließlich von Fahrzeugklassen mit den neusten Abgasnormwerten durchgeführt. Die hohen Umweltstandards beider Arge-Partner trugen zur guten Bewertung des Angebots bei.

Das Baulos H41 Sillschlucht-Pfons umfasst ausgehend vom Zugangstunnel Ahrental den Bau der Haupttunnel Richtung Norden nach Innsbruck (rund 5,7 km in konventioneller Bauweise) und Richtung Süden nach Pfons (rund 16,4 km als TBM-Vortrieb). Weiter erfolgt der Innenausbau der Haupttunnel, der Nothaltestelle Innsbruck und des Erkundungsstollens. Der Baubeginn war im Januar 2022. In vorhergehenden Losen wurden bereits zahlreiche Tunnelbauwerke, wie etwa der Erkundungsstollen, der Zugangstunnel Ahrental, Haupttunnelröhrenabschnitte, die Verbindungstunnel zur bestehenden Umfahrung Innsbruck sowie der Rettungsstollen Tulfes hergestellt. Um weiterhin den schnellstmöglichen Fortschritt im Gesamtprojektverlauf zu gewährleisten, wurde der Projektbereich H41 Sillschlucht-Pfons um drei Kilometer Haupttunnel in Richtung Süden verlängert, wo er an das künftige Baulos H53 Pfons-Brenner, angrenzt.

Neuer Tunnel-Bohrwagen im Einsatz

Wie bereits erwähnt, setzt die Arge H41 Sillschlucht-Pfons innerhalb des Bauloses mehrere Sandvik-Geräte ein. Im Mai 2022 wurde der Sandvik DT923i Jumbo auf die Baustelle geliefert, wo er nach der Einschulung der Maschinisten den Betrieb aufnahm. Der DT923i ist das neueste Vortriebsbohrgerät für Hochleistungsbohrungen im Tunnel- und Kavernenvortrieb von Sandvik Mining and Rock Solutions. Neben dem DT923i befinden sich auch noch das Vorgängermodell DT922i sowie ein zweiarmiger DD420 Bohrjumbo im Einsatz.

Das Abschlagsprofil wird mithilfe der Sandvik Software iSURE von den Bauleitern der ARGE H41 entwickelt und auf die Maschine aufgespielt. Die neue Kabine des DT923i bietet einen optimierten Sichtwinkel.

Im Baulos H41 kommt der DT923i beim Vortrieb des Haupttunnels Richtung Norden in der Weströhre zum Einsatz. In der Oströhre unterstützt der DT922i den Sprengvortrieb, der in drei acht Stunden Schichten rund um die Uhr erfolgt. Im Anschluss an die Sprengung wird das Material in einer Kaverne in der Oströhre zwischengelagert und mit einem Brecher zerkleinert. Über eine Förderbandanlage im Erkundungstunnel wird es danach zur Deponie im Padastertal transportiert. Beim Vortrieb werden nach dem Abtransport des Materials zwei Lagen Stahlgitter mit Anker und Spritzbeton versetzt. Im Anschluss an die Ankerbohrungen werden mit den beiden Sandvik Tunnel-Bohrwagen die Löcher für den nächsten Abschlag gebohrt.

Dazu Christian Pichler, Betriebsleiter MTA der ARGE H41 Sillschlucht-Pfons: »Sowohl die Qualität der Geräte als auch die Qualität der Betreuung habe entscheidend dazu beigetragen, dass wir beim BBT im Baulos H41 verstärkt auf ­Sandvik-Technik ­setzen.

Ein wichtiges Schlüsselgerät ist natürlich der DT923i, mit dem wir trotz des Sprengverbots von 22 Uhr bis 6 Uhr täglich vier Abschläge durchführen können. Bei einer Abschlagslänge von 1,30 m schaffen wir so täglich eine Vortriebsleistung von 5,20 m. Ein wichtiger Vorteil angesichts des engen Zeitplans. Auch die detaillierte Dokumentation der Bohrleistungen, die im Tunnelbau immens wichtig geworden ist, wird durch den DT923i mit modernster Technik unterstützt.«


Der Sandvik DT923i ist ein vollautomatischer Tunnel-Bohrwagen der i-Serie mit zwei elektrohydraulischen Auslegern, der Leistung, Genauigkeit und Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau bietet. Ausgestattet mit dem neuen SB110i-Ausleger, bietet er eine 62 % größere Seitenabdeckung und eine gute Unterstützung für das Hochleistungsbohren. Zusammen mit den neuen Hochfrequenz-Bohrhämmern der RD5-Serie und den für Hochgeschwindigkeitsbohrungen konzipierten Bohrwerkzeugen bietet er kompromisslose Genauigkeit und Produktivität.

Der neue SB110i verwendet Sandviks bekannte steife, quadratische Bohrarmtechnologie, die mit einer zum Patent angemeldeten vorderen Gelenkkonstruktion optimiert wurde. Durch die vollproportionale Bohrarmsteuerung wird zudem eine präzise und schnelle manuelle Bohrarmhandhabung ermöglicht, wodurch Betriebseinsparungen im Tunnelbau realisiert werden können. Überdies verfügt der neue DT923i Tunnel-Bohrwagen optional über ein Bohrarm-Kollisionsvermeidungs-­System sowie ein automatisiertes Bohrgestänge-Verlängerungssystem. Die verbesserte Kabine schafft eine sicherere und sauberere Arbeitsumgebung, die auch darauf ausgelegt ist, den Sichtwinkel zu optimieren. Eric Lüpfert, Sales Manager Underground Equipment Sandvik Mining and Rock Solutions, über die weiteren Vorzüge: »Zu den Unterschieden zwischen beiden Generationen DT922i und DT923i zählen die Ausleger, die nun jeweils über einen Doppel-Roll-Over verfügen. Insbesondere bei radial ausgerichteten Bohrungen, wie während Ankertätigkeiten, bietet diese Konstruktion eine sensiblere und präzisere Steuerung.« s

 

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