Jarraff-Baumtrimmer werden laut Anbieter bereits in Frankreich, Polen und Spanien mit wachsender Begeisterung eingesetzt. Auch in Deutschland wachse die Maschinenpopulation stetig. Der Jarraff werde überwiegend zur Pflege von Strom- und Bahntrassen, der Traufpflege an Straßen und Wegen, zum Rückschneiden von Totholz und in der Landschaftspflege eingesetzt. Auch das Freischneiden des Lichtraumprofils von Waldwegen, beispielsweise zur Verbreiterung von Zufahrtswegen für den Bau von Windkraftanlagen in Waldgebieten, nennt Prinoth als typisches Einsatzgebiet.
Zügiges Vorankommen gesichert
Sandro Meinhardt von HEB im Thüringischen Sonneberg weiß von einem typischen Einsatz des Jarraff-Bautrimmers zu berichten: »Wir sind vor rund fünf Jahren von einem Windkraftanlagenbetreiber kontaktiert worden, um kurzfristig mit unserem Jarraff in den Südwesten zu kommen. Der Antransport neuer Windräder war für die folgende Woche geplant. Die Trupps mit Hebebühnen kamen aber nicht schnell genug voran, den Zufahrtsweg freizubekommen. Wir sind dann mit unserer ›Giraffe‹ auf dem Tieflader in den Raum Heilbronn gefahren und haben in einer Zweitagesaktion das Lichtraumprofil des Zufahrtswegs freigeschnitten.«
Mit einem 23-m-Ausleger und dem um 180° drehbaren Sägeblatt kann der teleskopierbare Arm Äste bis zu einem Durchmesser von 20 cm erreichen und schneiden. Der Ausleger sitzt auf einem 360° schwenkbaren Drehkranz, der zudem seitlich geschwenkt werden kann. Die hohe Drehzahl des 600-mm-Hartmetallsägeblatts ermöglicht einen glatten und sauberen Schnitt. Äste fallen senkrecht herunter und ein Abschälen der Rinde wird vermieden. Der Fahrer sitzt dabei in der klimatisierten Kabine, geschützt vor Gefahren, widrigen Witterungsbedingungen und sonstigen Umgebungseinflüssen. Auch Günther Heiss, Inhaber und Geschäftsführer von Simon Heiss Landschaftsbau in Emmingen-Liptingen, ist voll des Lobes für den Jarraff-Baumtrimmer: »Bei der konventionellen Trassenpflege haben wir bisher in erster Linie noch auf Baumkletterer oder den Einsatz von mobilen Hebebühnen zum Rückschnitt mit der Motorsäge gesetzt. Dies ist sehr zeit- und vor allem lohnintensiv.« In der Regel seien dafür drei bis vier Mitarbeiter notwendig, die, je nach Bestand und Gelände, oft nicht mehr als ein paar Hundert Meter Trasse pro Tag schaffen.