Peter Eicher, Chief Sales Officer der Optrel AG
»Wir sorgen mit unseren Optrel-Lösungen dafür, dass sich schwere Arbeit leicht anfühlt.«
Professioneller Schutz bei Schweißarbeiten
Im Produktportfolio von Optrel findet sich allerdings auch eine gewaltige Schweißhelmsparte und genau damit ist der Hersteller auch groß geworden: Als Pionier auf dem Gebiet der automatisch abdunkelnden Schweißhelme ist Optrel bereits seit Jahrzehnten ein Vordenker dieser Sparte. Aktuell finden sich Helmvarianten wie die »helix«-Serie im Sortiment: Bei »helix quattro« zum Beispiel handelt es sich um einen Slide-up-Schweißhelm der neuesten Generation mit Panorama-Sichtfeld und innen liegender Blendschutzeinheit. Ausgelegt ist der Helm auf das Arbeiten unter Extrembedingungen. Mit einem Schutzstufen-Bereich von 4 bis 14 sowie der optisch höchsten Klassifizierung nach EN379 von 1/1/1/1 ist er laut Optrel auch in extremen Zwangslagen oder Blickwinkeln als idealer Schutz für schwere Schweißaufgaben geeignet. Zu nennen ist sicherlich auch die Helmserie »panoramaxx«: Mit ihrer sogenannten Crystal Lens Technology (CLT) soll eine erstaunliche Farbwahrnehmung ermöglicht werden. Laut Optrel komme das dem Blick durch ein klares Fensterglas nahe – im Dunkelzustand erhalte der Träger wiederum eine detailgetreue und kontrastreiche Sicht auf das Schweißbad. Ganz grundsätzlich gesprochen ist der Schweißhelm-Sektor bei Optrel extrem stark aufgestellt. Und das nicht zuletzt deshalb, weil der Hersteller viele wichtige Entwicklungsschritte gemacht hat, die am Markt als Alleinstellungsmerkmale gelten. So misst beispielsweise ein Lichtsensor permanent die Intensität des Schweißlichtbogens und regelt den Blendschutz stufenlos über den gesamten Schutzstufen-Bereich. Auf diese Weise, so Optrel, sei ein unterbrechungsfreies Arbeiten bei jeder Schweißlichtintensität möglich. Ein weiterer innovativer Schritt war die Entwicklung der bereits erwähnten CLT-Technologie, die kristallklare Sicht vor, während und nach dem Schweißen bieten soll. Hinzu kommen die Einführung größerer Panorama-Sichtfelder, »Fadetronic« für den Fade-out beim Abschalten der Schutzstufe nach dem Schweißen oder der Isofit-Aufbau in den Helmen. Letzterer soll mit Hilfe vieler Anpass-Funktionen einen möglichst individuellen Tragekomfort ermöglichen, sodass der Helm beim Arbeiten nicht verrutscht, im Weg ist oder auf Dauer störend wirkt.
Tradition und Weitsicht miteinander verknüpft
Der Redaktionsbesuch in Wattwil war für die bauSICHERHEIT auch eine Gelegenheit, das Unternehmen selbst kennenzulernen. Im Gespräch mit Marco Koch, CEO der Optrel Gruppe, wurde deutlich, dass man sich seit der Gründung im Jahr 1986 vielen Herausforderungen gestellt hat. So wurde das Unternehmen 1999 etwa an einen französischen Arbeitsschutzhersteller verkauft und infolgedessen von weiteren Unternehmen übernommen. Nach der Weltfinanzkrise von 2008 nutzte die Familie Koch im Jahr 2010 die Gelegenheit, Optrel wieder zurück in den Schoß der Familie zu holen: »Wir haben damals im Grunde wieder bei Null angefangen. Man könnte sagen, wir waren wie ein Start-up mit 24-jähriger Geschichte«, erinnerte sich Marco Koch. »Das Unternehmen musste neu aufgestellt werden. Wir hatten von Anfang an das Bestreben, vor allem in die Entwicklung zu investieren, um den technologischen Fortschritt gegenüber unseren Mitbewerbern wieder zu vergrößern. Und das ist uns aufgrund vieler innovativer Ideen auch gelungen.« Nach arbeitsreichen Jahren konnte Optrel seit 2016 zweistelliges Wachstum verzeichnen und sich insbesondere mit besagten Innovationen hervorheben, so vor allem mit der Neuentwicklung bzw. dem Neudenken von Atemschutzlösungen wie »swiss air«. »Wir wollten auf diesem Gebiet keine Kompromisse eingehen und haben uns explizit auf einen reinen Atemschutz konzentriert.« Seither konnte »swiss air« großen Erfolg am Markt feiern. Zurückführen lässt sich das aus Sicht des Optrel-CEO vorrangig auf die anwendernahe Entwicklung des Systems: »Gerade auf der Baustelle muss ein Atemschutz so komfortabel zu tragen und zu bedienen sein, dass es vom Anwender akzeptiert und nicht als Störfaktor betrachtet wird. Und das ist uns mit swiss air wirklich gelungen.«
Ein Blick hinter die Kulissen
Gerade der Rundgang durch die Fertigungs- und Entwicklungsbereiche am Standort in Wattwil hat gezeigt, dass die Rede von »Weiterentwicklung« und »Investitionsbereitschaft« keine Floskeln darstellen. Der Hersteller greift auf ein erstaunlich hohes Entwicklungsniveau zurück und setzt offensichtlich viel daran, die Forschung und Entwicklung voranzutreiben. »Die Entwicklungspipeline bei optrel ist randvoll«, wie Peter Eicher, Chief Sales Officer bei Optrel, klarstellte. Fakt ist: Über 70 Patente, hochmoderne Produktions- und Forschungsbereiche sowie die zuletzt vorgestellten Neuentwicklungen dürften diese Aussage durchaus unterstreichen. Hinzu kommt, dass Optrel sich immer breiter aufstellt: Neben klassischen Schweißhelmen und der immer größer werdenden Atemschutzsparte gibt es zudem hochfunktionalen Gesichtsschutz – seit Kurzem übrigens auch spezielle Sonnenbrillen, deren Gläser auf Technologien aus dem Schweißschutz zurückgreifen. Die Gläser der »react«-Sonnenbrillen reagieren blitzschnell auf sich ändernde Lichtverhältnisse. Gerade innerhalb der Bau- und Baumaschinenbranche dürfte das eine interessante Neuentwicklung darstellen – etwa für Maschinisten, die im Kran, Bagger, Dumper oder Radlader unterwegs sind. Da die Gläser sich dem Licht anpassen, wird der Baumaschinenführer nicht mehr abgelenkt und kann sich ohne Unterbrechung auf das Bedienen seiner tonnenschweren Maschine konzentrieren. Alles in allem hat Optrel mit Vielseitigkeit, Erfindergeist und Weitsicht überrascht. Auch und gerade die Baubranche kann hier von vielen nützlichen »Helfern« im Bereich der PSA profitieren, die das tägliche Arbeiten am Bau nicht nur erleichtern, sondern eben auch sicherer machen.j