NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH & Co. KG Wenn die Schalung einen Kopfstand macht

Eine südöstlich von Bremen entstehende neue Straßenbrückenanlage über die Weser stellte Planer und das ausführende Unternehmen in einigen Bereichen vor besondere Herausforderungen. Eine davon war die Frage: Wie können wir dieses oder jenes Element betonieren? Um das zu beantworten, standen die Mitarbeiter der NOE-Schaltechnik den Verantwortlichen zur Seite. Dabei unterstützten sie mit Fachwissen, Erfahrung und soliden Schalungselementen.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: NOE-Schaltechnik

Bis Ende des Jahres wird in Intschede eine knapp 380 m lange Straßenbrückenanlage saniert, das ursprüngliche Bauwerk über die Weser war im Laufe der Zeit baufällig geworden. Doch die örtlichen Voraussetzungen stellen alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Dies zeigt sich schon daran, dass es sich eigentlich um drei Bauwerke handelt: eine Wehr-, eine Kraftwerks- und eine Flutbrücke. Die Wehrbrücke ist über 165 m lang und dient wie die Kraftwerksbrücke dazu, die Weser zu überqueren. Wobei die Kraftwerksbrücke eine Länge von mehr als 35 m hat und parallel zu einem Turbinenhaus für die Stromgewinnung verläuft. Mithilfe der rund 179 m langen Flutbrücke soll die Fahrbahn auch bei Hochwasser genutzt werden können. Das gesamte Bauwerk ruht auf neun Pfeilern und zwei Widerlagern, die ebenfalls als Pfeiler gezählt werden. Sämtliche anfallenden Arbeiten werden von dem Oldenburger Bauunternehmen Ludwig Freytag übernommen. Dies begann zunächst damit, den Bestand außer Pfeiler 2, 3 und 4 abzubrechen. Denn bei jenen wurden lediglich die Pfeilerköpfe abgetragen, um die Lagersockel für die neuen Brückenlager zu fertigen. Als es daranging, die tragenden Elemente neu zu errichten, stellten insbesondere Pfeiler 5 und 6 die Baubeteiligten vor große Herausforderungen.

Raumfuge durch Pfeiler

Da bereits im Bestand nicht nur die Fahrbahn, sondern auch der tragende Pfeiler 5 mit einer Raumfuge versehen war, musste diese auch beim Neubau erstellt werden. Eine knifflige Aufgabe, weist doch der Baukörper eine Grundfläche von 3,2 m x 5,5 m und als Strompfeiler mit 10,3 m ebenso eine beachtliche Höhe auf. Hinzu kam, dass der neue Pfeiler auf dem alten Fundament errichtet werden sollte, dessen Oberfläche eine Neigung von ungefähr 20° hatte.

Hier waren mehrere Lösungsansätze erforderlich: Zunächst mussten die Verantwortlichen mittels Spundwänden einen trockenen Arbeitsbereich schaffen, um dann das Fundament mit einer zusätzlichen Betonschicht zu egalisieren. Dabei blieb die Frage: Wie schafft man es, mitten in eine Stütze, die halbrund ausläuft, eine Raumfuge zu integrieren?


Kopfüber

Die Lösung bestand in einer Kombination der NOEtop XXL mit einer Sonderschalung sowie einem besonderen Kniff. Die Wandschalung NOEtop zählt zu den meistgenutzten NOE-Elementen und weiß durch Vielseitigkeit sowie einfaches und sicheres Handling zu überzeugen. Der Hersteller bietet sie in unterschiedlichen Formaten an – auch in der XXL-Version, deren Abmessungen bei 5,3 m x 2,65 m liegen, womit sie die laut Hersteller größte verzinkte Schaltafel ist, die es aktuell auf dem Markt gibt.

Das Großformat war erforderlich, um die Schalung für Pfeiler 5 zu fertigen. Hierfür wurde die NOEtop XXL nicht im Werk mit einem Sonderelement verbunden, das als formgebende Schalung des Strompfeilers diente. Um die gewünschte Raumfuge herzustellen, wurde aber nur die Hälfte des Stützenquerschnitts gefertigt. Dazu stellten die Baustellenmitarbeiter die Schalung auf das egalisierte Fundament und verspannten sie sicher mit dem Bestand. Nun füllten sie den Beton in voller Höhe ein. Sobald dieser ausgehärtet war, entfernten sie die Schalungskonstruktion und drehten diese um 180° in ihrer Horizontalachse. Dadurch stand sie jetzt kopfüber. Um die Fuge erstellen zu können, wurde die trennende Schalwand entfernt und durch eine 3 cm dicke Styrodurplatte ersetzt. Fixiert wurde die Schalung u. a. dadurch, dass die Verantwortlichen die Spannstäbe durch die Spannlöcher des zunächst erstellten Baukörpers steckten. Damit konnte mit ein und derselben Kombination aus NOEtop XXL und Sonderschalung die zweite Hälfte des Brückenpfeilers betoniert und dabei die geforderte Raumfuge erstellt werden.

Sonderschalung sparen

Ähnlich anspruchsvoll war der Bau von Strompfeiler 6, denn auch für ihn war eine Sonderschalung erforderlich. Da Spezialanfertigungen immer Zusatzkosten bedeuten, strebte man an, die Sonderkonstruktion gleich mehrfach zu verwenden und dabei den Bauablauf nicht zu stören. Infolgedessen entschied sich das Bauunternehmen Ludwig Freytag auch hier für eine Kombination aus NOEtop XXL und Sonderanfertigung. Doch im Gegensatz zu Pfeiler 5 wurde hier der gesamte Pfeilerquerschnitt auf einmal geschalt und betoniert – aber nicht in voller Höhe. Zunächst errichteten die Baustellenmitarbeiter den unteren Teil des Pfeilers, warteten, bis dieser ausgehärtet war, und hoben dann die Kombination aus Standard- und Spezialschalung an, um auch den oberen Teil zu betonieren. So war es auch hier möglich, mithilfe einer »halben Schalung« den kompletten Baukörper zu errichten und dabei Geld zu sparen. Eine weitere Herausforderung war der Brückenüberbau mit 5 m breiter Fahrbahnplatte. Genutzt wurde eine vorgespannte Brücke mit π-förmigem Querschnitt, der mit NOE Alu L hergestellt wurde.t

 

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