Meiller: Mit wertvoller Fracht durch die Minen Chiles

Das Bergwerk El Teniente im chilenischen Rancagua ist die größte unterirdische Kupfermine der Welt. Schätzungen zufolge lagern dort unter der Erde 100 Mega-Tonnen an Feinkupfer. Ein 3 000 km langes Streckennetz wurde unter Tage vorgetrieben, um an das kostbare Exportprodukt zu gelangen. Oberirdisch sind hier allein 80 Meiller-Kipper im Einsatz.

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Aus dem Eisenerz werden im Jahr rund 0,5 Mio. t Feinkupfer gewonnen. Doch zunächst müssen Eisenerz, Steine und Erde oberirdisch transportiert werden. Dafür benötigt man Fuhrunternehmen mit Fahrzeugen, die darauf ausgelegt sind, im Dauereinsatz Schwerstarbeit zu leisten. Tambo ist eines dieser Unternehmen – 1988 von Mauricio González Urrutia gegründet, führt inzwischen der Sohn Camilo González Pendola den Betrieb. Der Fuhrpark wurde über die Jahre größer, der Schwerpunkt blieb der Minenabbau. Heute stehen dem Familienbetrieb 120 Lastwagen und 90 Bagger zur Verfügung. Allein davon sind 80 Fahrzeuge von Meiller aufgebaut. Camilo González Pendola setzt mit dem klassischen Hinterkipper H436 und dem 50-Tonner P450 auf zwei starke 4-Achser, die mit einem Nenn­volumen von 20 m³ bzw. 22 m³ auch unter rauen Einsatzbedingungen ihre Leistung abrufen. Schwergewichte wie den P450 bekommt man in Deutschland eher selten zu Gesicht: Lkw mit 50 t erhalten auf öffentlichen Straßen in der Regel keine Zulassung.

Hohe Ansprüche an Mensch und Maschine

Neue Geschäftsmodelle verändern seit einiger Zeit die Branche der Transportunternehmen in Chile: Große Bauunternehmen investieren nicht mehr in eigene Ausrüstung, sondern mieten sie an. Tambo hat sich diese Veränderung in den letzten Jahren zunutze gemacht. Das Unternehmen setzt auf eigene Fahrzeuge und Fahrer, um Erde, Beton und Geröll zu transportieren. Ein neues Kerngeschäft ist die Vermietung von Geräten, wahlweise mit ausgebildeten Fahrern. Dafür stellt Tambo hohe Ansprüche an seine Mitarbeiter: Professionalität wird vorausgesetzt, regelmäßige Weiterbildungen erweitern das Know-how der Angestellten. Damit stehen Fahrer zur Verfügung, die über das entsprechende Wissen verfügen, aber auch Mechaniker, die Probleme an den Fahrzeugaufbauten vor Ort beheben können und damit die Ausfallzeiten drastisch reduzieren. Nicht ohne Stolz bezeichnet Camilo González Pendola seine Flotte als die modernste in ganz Chile. Die Fahrzeuge werden alle drei Jahre ersetzt, Maschinen zur Erdbewegung alle fünf bis sechs Jahre. Bei
den Kippern setzt Camilo González Pendola ausschließlich auf die robusten Kipper von Meiller.

Geringe Ausfallraten mit robuster Technik aus Deutschland

»Die Qualität hat sich in kürzester Zeit bewährt und zugleich den Abstand zu anderen Herstellern bewiesen«, betont Camilo González Pendola. »Die Fahrzeuge sind nicht nur hervorragend verarbeitet, sondern auch im Service rund um Verschleißartikel und Ersatzteile anderen Wettbewerbern weit überlegen.« Fuhrunternehmen erhalten für die Einfahrt in die Minen nur bestimmte Zeitfenster. Reparaturen am Fahrzeug sind auf dem Minengelände untersagt. Ein Ausfall bedeutet schnell zwei Tage lang keinen Einsatz für den Kipper. Das passiert mit Meiller-Kippern nicht: »Wir haben zum einen viel weniger technische Probleme, seitdem wir auf Fahrzeuge von Meiller setzen, zum anderen aber auch kaum Wartezeiten, bis das Ersatzteil geliefert werden kann, falls doch mal eine Kleinigkeit repariert werden muss«, erklärt Camilo González Pendola.

Nachdem die Firma sich den Verkauf gebrauchter Fahrzeuge nach einer gewissen Laufzeit als zweiten Geschäftszweig aufgebaut hat, ist auch der Wiederverkaufswert ein Thema, wie Pendola erläutert: »Meiller-Kipper sind nach der Nutzungsdauer von drei Jahren in einem wesentlich besseren Zustand als Kipper anderer Hersteller. Es muss vor dem Verkauf fast nichts in die Instandhaltung investiert oder Reparaturen vorgenommen werden. Das schaffen wir mit anderen Fahrzeugen nicht.«


Nach jahrelanger Erprobung in der Praxis ist Pendola von der Qualität der Meiller-Fahrzeuge überzeugt. Er war bereits in Deutschland auf der IAA und im Werk München sowie in Slany, um sich die Herkunft und Herstellung seiner Fahrzeuge anzusehen, und war begeistert.

Lieferfähigkeit und Qualität

Im Jahr 2013 tat sich eine Chance auf, die viele Vermieter von Transportfahrzeugen zugleich an ihre Grenzen brachte. Das amerikanische Bauunternehmen Bechtel stellte für sein Kupferbergbau-Projekt in der Region Antofagasta eine anspruchsvolle Anfrage. Für den Zeitraum von zwei Jahren benötigten sie 160 Baumaschinen. Die Herausforderung: Innerhalb von zwei Wochen musste ein Großteil der Ausrüstung verfügbar sein. Kein Ausrüster war auf eine Anfrage mit diesen Dimensionen vorbereitet. In der Regel werden in Chile die Chassis gekauft und dann in Absprache mit dem Kunden und je nach Einsatz der entsprechende Aufbau im Land montiert. Bis der Lkw einsatzbereit ist, dauert es gut vier Wochen – zu lange für Bechtel.

Dann kam Meiller mit seinen Kippern ins Spiel. Die Fahrzeuge werden im Werk in Deutschland montiert, können damit direkt nach Auslieferung eingesetzt werden. Zu dem Zeitpunkt die optimale Voraussetzung für Tambo, um den Auftrag zu erhalten. Und ein prägender Moment für die Zusammenarbeit zwischen Tambo und Meiller. Seitdem setzt das Fuhrunternehmen aus Chile auf den Kipperspezialisten aus München.    t

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