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Max Wild GmbH Mit Recycling-Duo dem HDD-Bohrschlamm Herr werden

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Max Wild

Das Bau- und Logistikunternehmen Max Wild aus Berkheim an der Iller hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, nachhaltige und umweltschonende Verfahren für das Recycling von Bohrschlämmen aus dem HDD-Verfahren (HDD – horizontal directional drilling) wie den Mudcleaner zu entwickeln. Rund 90 % weniger Wasserverbrauch, 90 % weniger Abfall und 90 % weniger Recycling- und Transportkosten sehen die Spezialisten von Max Wild mit ihrem Konzept realisierbar, das als mobiles und stationäres System verfügbar ist.

Seit 2016 ist in Baden-Württemberg das Entsorgen von Bohrschlamm aus dem HDD-Verfahren außerhalb von Recycling-Plätzen verboten. Für die Bauunternehmen sorgt das gleichzeitig für mehr Entsorgungskosten. »Für uns war klar: Wir müssen die Abfallmenge so gut es geht reduzieren. Wir waren die ersten, die eine Lösung für ein effizientes Bohrschlamm-Recycling hatten und waren dem Beschluss aus dem Umweltministerium sogar voraus«, so Christian Wild, einer der Geschäftsführer der Max Wild GmbH. Die Profis aus Berkheim entwickeln und fertigen ihr Mudcleaner-System komplett im eigenen Haus – sowohl für sich als auch für Kunden.

Als Allround-Talent für den Einsatz auf der Baustelle ist der Mudcleaner Truck konzipiert (das bauMAGAZIN berichtete bereits in Heft 7/21, Seite 54). Als Recycling-Mobil arbeitet der Lkw vor Ort Bohrschlämme auf und will sich dabei gleich dreifach nachhaltig zeigen: Das Prozesswasser, das für das HDD-Verfahren nötig ist, lässt sich dank Recycling mehrfach verwenden. Zudem minimiert der Mudcleaner Truck die Menge des zu entsorgenden Abfalls und reduziert somit auch die Fahrten zu Deponien, was auch das Baustellen-Budget schont. »Das Horizontalbohrverfahren ist als grabenloses Verfahren zwar sehr elegant und schonend, was bestehende Infrastruktur betrifft, aber sein Wasserverbrauch ist sehr hoch. Auch die Entsorgung des anfallenden Bohrschlamms auf speziellen Recycling-Plätzen ist inzwischen strengstens geregelt. Genau hier setzt unser Mudcleaner Truck an und reduziert die Menge an zu entsorgendem Bohrschlamm«, erklärt Max Wild, weiterer Geschäftsführer der Max Wild GmbH. Das HDD-Verfahren kommt beispielsweise bei der Verlegung von Wasser-, Gas- und Stromleitungen sowie Breitband zum Einsatz.

 »Auch die Entsorgung des HDD-Bohrschlamms auf speziellen Recycling-Plätzen ist inzwischen strengstens geregelt. Genau hier setzt unser Mudcleaner Truck an und reduziert die Menge an zu entsorgendem Bohrschlamm.« Max Wild, einer der Geschäftsführer der Max Wild GmbH

Die mobile Lösung

Der Mudcleaner Truck ist als ein wendiger 2- bzw. 3-Achser und als Gesamtzugkonzept von Lkw und Bohranlage konzipiert. Max Wild fertigt ihn nach Kundenbedürfnissen, vor Ort kann die Baustelle von lediglich zwei Personen abgewickelt werden. Zusätzliche Transporte und damit auch zusätzliches CO₂ entfallen. Die Recycling-Anlage auf der Lkw-Ladefläche leistet die gesamte Aufbereitung des Bohrschlamms.

»Um 1 l Boden auszuheben, brauchen wir 5 l bis 10 l Wasser. Bei einer Bohrung kommen da schnell ein paar hundert Kubikmeter Wasser zusammen. Umso wichtiger und umweltfreundlicher ist es, dass wir dieses Wasser direkt für den Bohrprozess wiederverwerten können«, so Josef Schad, Oberbauleiter Horizontalbohrtechnik und Pressbohren bei der Max Wild GmbH.

Die Kosten fest im Griff

Dank des Mudcleaner Truck reduziert sich auch die Menge des zu entsorgenden Bohrschlamms. Bei einer 1 km langen Bohrtrasse mit einem Rohrdurchmesser von 250 mm und einer maximalen Bohrungslänge von 200 m fallen laut Hersteller bis zu 863 m³ Bohrschlamm und somit Abfall an. Mit dem Mudcleaner Truck lasse sich der Abfall auf rund 89 m³ reduzieren. Statt rund 100 000 Euro fielen in diesem Beispiel zudem nur 10 800 Euro an Entsorgungskosten an – knapp ein Zehntel der ursprünglichen Kosten.


Ein Vorteilsrechner auf der Website maxwild.com/produkte/mudcleaner/ zeigt, wie viel sich bei unterschiedlichen Bohrvorhaben durch den Einsatz des Mudcleaner Trucks sparen lassen kann.

Effizient und bedienfreundlich

Der Recycling-Prozess im Mudcleaner Truck läuft automatisch und wird detailliert auf einem Display dargestellt. Die Verantwortlichen auf der Baustelle können den Prozess von ihrer Bohranlage aus steuern. Der Mud­cleaner Truck ist für kleinere bis mittlere Projekte mit einem Durchsatz bis zu 180 m³/Tag ausgelegt.

Mudcleaner Station

Die Mudcleaner Station ist als Lösung für Recycling-Plätze und Deponien konzipiert und damit als Gegenstück zum Mudcleaner Truck. Auch sie arbeitet in einem ersten Schritt unbelastete Bohrschlämme so auf, dass sie dem Bohrprozess auf der Baustelle wieder zugeführt werden können. In einem zweiten Schritt macht die Mudcleaner Station da weiter, wo der Mudcleaner Truck aufhört: Sie kann Bohrschlämme vollständig recyceln – auch belastete Bohrschlämme, die dem Bohrprozess nicht mehr zugeführt werden können. Aus dem recycelten Bohrklein bzw. den Cuttings entstehen Flüssigboden und Betonblocksteine. Das recycelte, klare Wasser nutzt Max Wild unter anderem für seine Bodenwaschanlage, eine nassmechanische Aufbereitungsanlage auf dem Recycling-Platz Eichenberg (bauMAGAZIN 12/21, Seite 68).

Bislang sind rund 20 Exemplare der Recycling-Lkw auf den Straßen und Baustellen deutschlandweit im Einsatz. Auch für die Mudcleaner Station hat Max Wild Großes vor: »Wir sind gerade dabei, in Bayern und Baden-Württemberg ein flächendeckendes Netz mit Mudcleaner Stationen auf Recycling-Plätzen aufzubauen. Das sollte in den nächsten zwei bis drei Jahren abgeschlossen sein. So können wir noch mehr Strecke und Fahrten von den unterschiedlichen Baustellen zu den Recycling-Plätzen einsparen und somit auch den CO₂-Ausstoß weiter reduzieren«, gibt Oberbauleiter Josef Schad einen Ausblick.     t

 

Firmeninfo

Max Wild GmbH

Leutkircher Straße 22
88450 Berkheim

Telefon: +49 8395 920-0

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