GaLaBau / Kommunaltechnik Im Blickpunkt Titelstory

»Keiner kann so viele unterschiedliche Anbaugeräte in dieser hohen Qualität anbieten«

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Von Michael Wulf

Gegründet hat das Unternehmen Davide Canginis älterer Bruder Giorgio Anfang der 1990er-Jahre zusammen mit drei Partnern zunächst als mechanische Werkstatt, mit der man als Zulieferer für einen Löffelhersteller fungierte. Doch schnell merkte Giorgio Cangini, dass er das besser beherrscht als sein Auftraggeber – und produzierte fortan selbstentwickelte Löffel unter seinem Namen. Gleichzeitig hatte er die Idee, die wegweisend war für die Unternehmensentwicklung: nämlich die Löffelaufnahme zu vereinfachen, genauer gesagt, diese zu automatisieren. Daraus entstand der erste halbautomatische Schnellwechsler mit der Bezeichnung »AR«, der heute noch im mehr als 80 Seiten umfassenden Produktkatalog von Cangini zu finden ist.

»Das war für unser Unternehmen der Durchbruch«, so Davide Cangini, der zusammen mit seinem Bruder das Unternehmen heute leitet. »In dieser Zeit wurden die Mini- und Midibagger in Italien immer populärer. Das kam uns natürlich sehr entgegen. Zumal wir die ersten waren, die in Italien Schnellwechsler produziert haben und diese exakt abgestimmt mit unseren Löffeln im Paket anbieten konnten. Und das machte uns schnell sehr bekannt.«

Die zweite eminent wichtige Entscheidung, die dem jungen Unternehmen einen weiteren Wachstumsschub bescherte, war die Inbetriebnahme einer neu gebauten Produktionshalle im Jahr 2008, nachdem Cangini zuvor einen kleineren Anbaugerätehersteller aus der Region übernommen hatte. »Durch die industrielle Produktion konnten wir zum einen viel mehr verschiedene Anbaugeräte produzieren und zum anderen auch die Stückzahl erhöhen«, so Davide Cangini.


Den richtigen Zeitpunkt erwischt

Denn man hatte auch noch den exakt richtigen Zeitpunkt für diese Erweiterung erwischt. »Unsere Investition machten wir zwar exakt zu der Zeit, als die Weltwirtschaftskrise begann. Unser Glück aber war: Die Branche kaufte jetzt keine Großmaschinen mehr wie Bagger oder Radlader, sondern investierte in Anbaugeräte, um so die Produktivität ihrer alten Maschinen zu erhalten oder zu erhöhen. Das war für uns ein großer Vorteil.«

Heute produziert Cangini mit 60 Mitarbeitern neben verschiedensten Baggerlöffeln und Schnellwechslern rund 60 Anbaugeräte, darunter Mulcher, Kehrmaschinen, Schneeschilde, Bohrer, Greifer, Schrottscheren, Betonmischer, Palettengabeln, Astscheren, Siebschaufeln und -löffel, ein Laser-Planierschild oder die auf der Bauma neu präsentierte Siebtrommel, bei der das stufenlose Einstellen der Siebweite aus der Kabine hydraulisch geregelt wird. Dabei kann die Weite des inneren Siebs im Bereich von 10 mm bis 60 mm eingestellt werden.


»Hohe Flexibilität«

»Alle diese Anbaugeräte werden von uns entwickelt und in Sarsina gebaut, wobei unsere wichtigsten Zulieferer alle aus der Region kommen und nicht weiter entfernt sind als 30 km«, so Davide Cangini. »Das garantiert eine hohe Qualitätsstruktur sowie eine hohe Flexibilität und Qualitätskontrolle.«

Das hat dazu geführt, dass Cangini jährlich rund 20 000 Löffel – vom Standardlöffel, über Tief- und Gitterlöffel bis hin zum Felslöffel – und rund 1 500 Anbaugeräte produziert. »In Italien sind wir klarer Marktführer und decken mit unseren Löffeln rund 45 % des gesamten Marktes ab«, sagt Davide Cangini nicht ohne Stolz. Zudem hat Cangini das Programm seiner zum Teil patentierten halbautomatischen Schnellwechsler-Systeme – wie unter anderem das bekannte »CS Schnappmatic« – ständig weiterentwickelt und durch vollautomatische Systeme sowie durch Schwenkantriebe und Tiltrotatoren erweitert. Nicht in Frage komme jedoch derzeit, das Produktportfolio für Maschinen mit einem Einsatzgewicht von mehr als 14 t zu erweitern, so Davide Cangini. »Wir konzentrieren uns lieber auf unsere Märkte, für die wir das Know-how haben.«


Firmeninfo

Cangini Benne s.r.l.

Via Savio, 29/31
47027 Sarsina (FC)

Telefon: +39 0547 698020

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