Hydrema Baumaschinen GmbH Premiere für vollelektrischen Muldenkipper

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Hydrema
Von: Benjamin Chucholowski
Von: Dan Windhorst

Ein neuer Elektrodumper mit klarer Zielsetzung: Der DT6 soll genauso robust und geländegängig daherkommen wie seine großen Brüder – dafür aber emissionsfrei. In unmittelbarer Nähe zum Hydrema-Werk in Weimar konnte die bauMAGAZIN-Redaktion den vollhydraulischen Dumper nun live auf einer dafür vorgesehenen Teststrecke begutachten und gleichzeitig einen Blick auf die bereits bekannten Dumper-Baureihen 912 und 922 sowie die MX-Citybagger werfen.

Der vollelektrische 96 V-ETrac-Antrieb von ZF liefert mit seinen verbauten Elektromotoren rund 29/69 kW Leistung, was den DT6 mit einer Nutzlast von 5,5 t laut Hydrema-Vertriebsleiter Martin Werthenbach zu einer »echten Baumaschine« macht, die neben der Straße auch das schwere Gelände meistern könne. Ein weiterer Pluspunkt der neuen Maschine dürfte auch der nahezu geräuschlose Betrieb sein. Die Arbeitszeit des DT6-Dumpers beziffert der Hersteller auf acht Stunden, was jedoch einen Ladezyklus innerhalb der Mittagspause auf der Baustelle voraussetzen würde. Seinen Strom erhält der Dumper mittels Typ2-Verbindung oder CCE 32A-Stecker. Laden lässt er sich laut Hydrema allerdings auch über einen herkömmlichen Pkw-Ladestecker. »Wir freuen uns, mit diesem DT6 das Elektrozeitalter der Baumaschinen bei Hydrema eingeläutet zu haben, und blicken positiv in eine Zero-Emission Zukunft«, so Martin Werthenbach.

Der DT6 im direkten Vergleich

Bereits auf der Bauma 2022 durfte ein erster Blick auf die vollelektrische Neuentwicklung geworfen werden. Und zweifelsohne stellte sich bereits dort die Frage, inwieweit der Elektrodumper bei seinen Dieselpendants mithalten kann. »Der DT6 ist für die härtesten Einsätze entwickelt worden und fährt die gleichen Strecken wie seine mit Sprit betriebenen Brüder. Und das ist der große Unterschied«, so Martin Werthenbach gegenüber dem bauMAGAZIN. »Viele Marktbegleiter bauen kleine Dumper für die klassische Straßenbaustelle, während wir neben der Straße auch die freie Offroad-Baustelle bedienen möchten. Hier ist die Robustheit des DT6 voranzustellen. Darüber hinaus ist das Modell nach vorangegangenen Tests definitiv in der Lage, mit einer Ladezeit in der Pause einen ganzen Tagesablauf auf der Baustelle zu bewältigen.«

Der DT6 soll, ebenso wie seine größeren dieselbetriebenen Brüder, mit Robustheit und starker Geländetauglichkeit punkten und damit nicht nur auf der Straßenbaustelle, sondern auch abseits der Wege zum Einsatz kommen.

Warum Hydrema den Entwicklungsschritt zu einem Elektromodell gewagt hat, erklärt Werthenbach mit der Notwendigkeit, auch innerhalb der Baubranche weit nachhaltiger agieren zu müssen. »Im Zuge dessen darf auch ein Baumaschinen­hersteller diese wegweisende Entwicklung im Sinne eines grüneren Wirtschaftens nicht ignorieren. Hinzu kommt, dass der Druck aus Skandinavien noch deutlich höher ist als auf dem deutschen Markt: Die norwegische Regierung gibt etwa vor, dass teilweise nur noch vollelektrische Maschinen eingesetzt werden dürfen – und auch in Schweden werden elektrisch betriebene Maschinen immer mehr bevorzugt.«

Die Dumper im Mittelpunkt

In Weimar stand allerdings nicht allein der neue Elektrodumper im Mittelpunkt – zu sehen gab es beispielsweise auch die Baureihen 912 und 922: Der 912GS mit 10 t Nutzlast ist mit einem elektrohydraulischen Federsystem an der Vorderachse ausgestattet und kann durch den verbauten EU-Stufe-V-Cummins-Motor B4.5 rund 108 kW Leistung aufbieten. Das hohe Drehmoment soll laut Hydrema die nötige Kraft bei niedrigen Drehzahlen bieten. Auf der Baustelle punktet der 912GS mit einem Muldeninhalt von 5,6 m³ und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Beim 922G, der rund 20 t an Nutzlast auf die Waage bringt, zeigt sich hingegen ein Muldeninhalt von 12 m³. Um das stolze Gewicht auch in schwierigem Gelände voranzubringen, ist ein QSB-Cummins-Motor mit 231 kW Leistung verbaut. Beide Modellreihen zeichnen sich laut Hydrema außerdem durch die robuste Bauweise, die komfortable Handhabung sowie durch einfach zugängliche Wartungspunkte aus.

In Weimar, unweit der Hydrema-Produktion, durften die Besucher eine Vielzahl an Maschinen ausgiebig testen: Neben dem elektrisch betriebenen Dumper DT6 zählten auch die Dumper-Baureihen 912 und 922 sowie mehrere MX-Citybagger samt verschiedener Anbaugeräte dazu.

Einen Gesamteindruck vermittelt

Um den Kreis zu schließen, hatte Hydrema neben den Dumpern auch diverse seiner MX-Citybagger im Gepäck: Ausführungen wie etwa der MX 14G sind besonders kompakt aufgebaut und damit vielseitig einsetzbar. Gerade auf beengtem Raum, so Hydrema, spiele die Maschine ihre Stärken aus. Der kompakte Oberwagen der MX G-Serie hat einen kurzen Hecküberhang von 155 cm im MX 14G und bis max. 173 cm im MX 17G. Komplettiert hat der Hersteller das mit einem kurzen Schwenkradius, gepaart mit einer hohen Reichweite und Grabtiefe. Die Radbagger verfügen ebenfalls über EU-Stufe-V-Cummins-Motoren mit bis zu 128 kW Leistung und einen maximalen Öldurchfluss von bis zu 407 l/min. Hervorgehoben hat Martin Werthenbach außerdem, dass die MX-Modelle mit neuem Bedienpult daherkommen. Um die Maschinen ausgiebig zu testen, stellte Hydrema u. a. verschiedene Sieb- und Brechlöffel, Betonscheren sowie Fräsen, Hämmer und Anbauverdichter zur Verfügung, damit die Besucher die Maschinen in unterschied­lichen Arbeitssituationen kennenlernen konnten. Ausgestattet waren die Citybagger zudem mit Tiltrotatoren von Engcon und OilQuick.

Zwischen Bagger und Dumper

Zweifelsohne stand trotz der vielen MX-Bagger aber das Dumper-Geschäft im Mittelpunkt. Und das aus gutem Grund: »Ohne jeden Zweifel ist der deutsche Markt ein Baggermarkt. Trotzdem hat sich die Situation in den vergangenen Jahrzehnten verändert«, resümierte Martin Werthenbach. »Als ich vor 20 Jahren anfing, war es wahnsinnig schwer, einen Dumper in Deutschland zu verkaufen – heute bringen wir zwar noch immer fleißig Bagger in den Markt, aber die verkaufte Stückzahl der Dumper ist nach oben gegangen.« Vor Ort in Weimar werden neben der Reihe 912 auch die Modelle der 922-Serie gefertigt. Ebenso entstehen dort die Dumper- und Baggerlader-Kabinen für jene Modelle, die in Dänemark produziert werden. Laut Hydrema wurden überdies Optimierungsverfahren in der Produktion umgesetzt. »Wir haben nicht nur die Produktionszahlen hochgefahren, sondern auch eine zweite Linie für die 912er-Reihe in Dänemark aufgemacht. Investiert wurde u. a. in neue Laser- und Schweißroboter«, so der Vertriebsleiter.


Zu den Vorzügen der Hydrema-Dumper zählen laut Martin Werthenbach insbesondere die Alleinstellungsmerkmale: »Der 912GS ist zum Beispiel der einzige Dumper, der seine volle Nutzlast von 10 t auf der Straße fahren darf – und der 922er darf leer uneingeschränkt unterwegs sein. Zudem ist der 707G der einzige Dumper seiner Klasse, der als vollwertiger Muldenkipper mit Kabine in Fahrtrichtung und der Mulde im Rücken gebaut ist. Und dabei handelt es sich nicht etwa um eine umgebaute Baustellenkippervariante mit umgedrehter Kabine oder einem integrierten Drehsitz, sondern um einen voll geländegängigen Muldenkipper mit niedrigem Schwerpunkt und zentralem Knickgelenk. Und auch der DT6 verfügt serienmäßig über die Drehmulde mit Autobody-Return-Funktion.« Der Fahrer, so Werthenbach weiter, blicke dabei in Fahrtrichtung und die Mulde senke sich automatisch von der seitlich ausgekippten Position wieder zurück in die Ausgangslage.    d

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Hydrema Baumaschinen GmbH

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