Seit bereits 18 Jahren unterstützt die Firma Herbert Popp »Spie Sag«, einen bundesweit tätigen Dienstleister rund um die energietechnische Infrastruktur. Derzeit arbeiten die Unternehmen an einem 61 km langen Abschnitt einer neuen Stromtrasse zwischen Reutlingen und Herbertingen in Baden-Württemberg. Damit die hier eingesetzten schweren Fahrzeuge nicht im Matsch versinken und möglicherweise üble Flurschäden verursachen, verlegt Popp zur Zuwegung jeder Baustelle hölzerne Fahrbohlen.
Neue Geschäftsfelder dank Kranlogistik
Norbert Grundmann rangiert für seinen Verlege-Job den neuen Volvo FH 500 des Arbeitgebers auf der Schwäbischen Alb am Ende eines asphaltierten Feldwegs. Auf dem am Heck montierten Fassi-Ladekran F315RA.2.25 sitzend, packt er einen Stapel Fahrbohlen und beginnt vom Lkw aus nach hinten voranschreitend mit ihrer paarweisen Platzierung auf dem weichen Boden am Waldrand. Mit fünf Ausschüben erreicht der Kran beim Auslegen der rund 5 m langen Massivholzbohlen eine stattliche Reichweite von 14,6 m und kann so drei Bohlen hintereinander auslegen. Dann aber muss der Volvo nach hinten versetzt werden.
Bis vor Kurzem bedeutete das für Grundmann, von seinem Baustoffkransitz herunterzusteigen, die Stützen einzufahren, anschließend das Fahrerhaus zu entern, ohne Einweiser rund 15 m zurückzusetzen, das Fahrerhaus wieder zu verlassen, die Stützen erneut auszufahren und zu guter Letzt die Leiter zum Kransitz wieder hinaufzusteigen. Zwei mal drei Fahrbohlen bzw. weniger als zehn Minuten später beginnt das Spiel von Neuem. »Da weiß man am Ende des Tages, was man geschafft hat«, sagt Norbert Grundmann.
Lkw-Steuerung per Funk
Mit dem vor wenigen Wochen ausgelieferten neuen Truck kann Grundmann sich beim Auslegen der Fahrbohlen etappenweise vorarbeiten, ohne den Kransitz zu verlassen. Möglich wird diese Arbeitsweise durch »Drive by Fassi«, ein Merkmal, das der Kranspezialist aus Italien mit Volvo entwickelt und kurz zuvor vorgestellt hat. Es erlaubt, bis zu einer Geschwindigkeit von 10 km/h moderne Volvo-Trucks auch außerhalb der Fahrerkabine mit einer Fernbedienung zu steuern.
Popp-Geschäftsführer Thorsten Heuser hatte sich bei der Einholung von Angeboten für das neue Fahrzeug nach diesem System erkundigt, um den vergleichsweise zeitintensiven und unfallträchtigen Ablauf bei der Verlegung abzustellen. »Grundvoraussetzung dafür war, dass auch die Abstützungen ohne manuelles Eingreifen ausgefahren werden können und die Bodenplatten fest montiert sind.« Einzig die Ladekapazität des Trucks setzt dem neuen Ablauf nun noch Grenzen. t