Deutsche Telekom: Digitalisierungsindex Mittelstand - Handwerk erkennt immer mehr Vorteile digitaler Lösungen

Online-Konfigurator und -Termin­vereinbarung, Predictive Maintenance oder Apps für Auftragsabläufe: Die Handwerksbetriebe, mehr als 550 000 in Deutschland, werden zunehmend digitaler. Schon 43 % der Betriebe haben Digitalisierungsmaßnahmen in ihre Strategie implementiert, das ist dem »Digitalisierungsindex Mittelstand 2019/20« der Deutschen Telekom zu entnehmen.

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Die Benchmark-Studie teilt Handwerksbetriebe in drei Kategorien ein: für Privatbereich, für gewerblichen Be­darf und Bauhandwerk. Insbesondere das Handwerk für den gewerblichen und industriellen Bedarf, vielfach Zulieferer für die großen Maschinenbauer, sind mit 62 Indexpunkten überdurchschnittlich digitalisiert. Die Handwerker für den privaten Bereich sowie das Bauhandwerk liegen dagegen mit 53 bzw. 52 Indexpunkten hinter dem Mittelwert aller Branchen, der für letztes Jahr 56 Indexpunkte erreicht.

Besserer Kundenservice und höhere Produktivität sind die Treiber der Digitalisierung bei den Handwerksbetrieben für den gewerblichen Bedarf. Neben Websites setzen sich Auftritte (39 %) und Kommunikation und Werbung (41 %) in sozialen Medien immer mehr durch. Mehr als die Hälfte (54 %) nutzen mobile Kommunikationskanäle wie E-Mail-, Kalender- und Konferenzlösungen.

Digitale und insbesondere mobile Geschäftsprozesse (45 %) machen die Handwerksbetriebe immer produktiver. Fast die Hälfte der Firmen (47 %) haben eine durchgängig automatisierte Prozesskette umgesetzt: von der Auftragsannahme bis zur Auslieferung. Vorausschauende Wartung und Instandhaltung von Maschinen und Anlagen nutzen schon 41 % der Unternehmen. Wer Predictive Maintenance einsetzt, kann die Effizienz seiner Prozesse verbessern. Dies bestätigen fast neun von zehn Betrieben (89 %). 87 % konnten ungeplante Ausfallzeiten ihrer Maschinen verringern.


Bauhandwerk: Social Media auf dem Vormarsch

Das Bauhandwerk ist noch unterdurchschnittlich digitalisiert. Die Auftragslage ist hervorragend, die Zeit für die Einführung von Digitallösungen ist knapp. 46 % der Handwerksbetriebe verfügen zwar über eine Website, aber nur ein knappes Drittel (32 %) ermöglicht ihren Kunden, Termine online zu buchen. Soziale Medien sind dagegen beliebt. Fast ein Drittel (31 %) stellt ihre Leistungen in Social-Media-Kanälen dar, weitere 28 % sind dabei, sich auf Facebook, Instagram und Co. zu präsentieren. Fast die Hälfte (47 %) der Handwerker selbst haben unterwegs Zugriff auf E-Mails, Kalender- und Konferenzlösungen. 32 % der Handwerker erfassen ihre Arbeitszeiten über eine App und immerhin 20 % planen ihre Touren mit Apps.

Je digitaler, desto zufriedener

Auch im Handwerk zeigt sich, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Digitalisierungsgrad und Wirtschaftlichkeit gibt. Wer überdurchschnittlich digitalisiert ist, ist zufriedener mit der Produkt- und Servicequalität (83 %), hat schnelleren Kundenkontakt (73 %) oder wickelt Aufträge besser ab (74 %). Allerdings hemmen unter anderem die befürchteten Investitionskosten (35 %) und Zeitmangel (28 %) die weitere Digitalisierung des Handwerks.

Kostenloser Self-Check

Zum vierten Mal befragten Analysten von techconsult im Sommer 2019 knapp 2 100 kleine und mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen über den Stand ihrer digitalen Transformation. Die Indexwerte bieten eine Messgröße für unterschiedliche Digitalisierungsaspekte. Unternehmen, die sich für den eigenen digitalen Status quo interessieren, können diesen unter benchmark.digitalisierungsindex.de in einem kostenlosen Online-Self-Check binnen weniger Minuten ermitteln.    t

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