Als nachts am 11.09. die eine Spur der Carolabrücke zusammengebrochen war, war zunächst der Schrecken sehr groß. Das Datum an sich ließ das große Glück, das man ja auch hatte, denn niemand wurde verletzt, zunächst gar nicht so richtig bewusst werden. Und noch bevor man dann sich eben diesem Glück zuwenden konnte, musste auch ganz schnell gehandelt werden, denn mit dem Einsturz der Carolabrücke kollabierte nicht nur der Verkehr, auf der Straße und auch im Fluss, sondern eben auch die Versorgung der Fernwärme. Relativ schnell hatte man also ganz viele Probleme zu lösen. Primär musste die Hochwassergefahr durch die eingestürzten Bauteile, die im Wasser liegen, schnellstens gelöst werden. Auch musste die Restbrücke des eingestürzten Brückenzuges, die Brücke bestand aus drei Brückenzügen, ebenfalls zum Einsturz gebracht und entsorgt werden. Das tragische Kuriosum am Rande: Die Brückenzüge A und B waren erst kürzlich saniert worden und dieser dritte, jetzt eingestürzte Brückenzug C sollte als nächster Teil der Brücke saniert werden.
Parallel zu diesen dramatischen Ereignissen rund um die Trümmer der Brücke musste aber auch jemand gefunden werden, der die erforderliche Langzeitreparatur der abgerissenen Fernwärme-versorgung ausführt, damit die betroffenen Anwohner und angegliederten Liegenschaften für den kommenden Winter gut versorgt sind. Die RLB Rohrleitungsbau Lange GmbH ist für den Energieversorger Sachsenenergie der Helfer in der Not. Das Unternehmen entscheidet sich dazu, zwei weitere Großbaustellen temporär stillzustellen, damit die personellen und maschinen-technischen Ressourcen für diese aufwendige Reparatur eingeleitet und umgesetzt werden können. Das 1994 von Dietmar Lange gegründete Unternehmen hat sich auf die Bereiche Fernwärme, Wasser, Gas und Hausanschlüsse spezialisiert und zählt im Raum Dresden seit mehr als 25 Jahren zu den zuverlässigen Partnern für die öffentlichen Versorgungsnetze in und um Dresden.
Für die Spezialbaustelle benötigte man einen leistungsstarken Mobilbagger, der als Allrounder möglichst viele Arbeiten in den zum Teil beengten Baustellenbereichen ausführen konnte. Immerhin musste ein Rohrgraben auf einer Strecke von 350 Metern ausgehoben werden, um die insgesamt 700 Meter Rohr DN 500 zu verlegen. Steffen Kumpe, Bauleiter für den Bereich Tiefbau wusste sofort, welche Herausforderungen es zu meistern galt, um die 12 Meter langen und immerhin1,5 to schweren Rohre sicher zu bewegen. Das Problem bei dem zuverlässigen Vermieter KOHRMANN Baumaschinen GmbH geschildert, brachte gleich die passende Lösung, denn Niederlassungsleiter Sebastian Andrä wusste sofort Rat: „Es gibt nur einen Mobilbagger, der ultra-kompakt und gleichzeitig bei Bedarf groß und kräftig ist und das ist der HYDREMA aus Dänemark.“ Und so wurde kurzerhand aus dem Mietpark der MX20G, ausgestattet mit einem ENGCON-TILTROTATOR für die Baustelle zur Verfügung gestellt.
Baggerfahrer Holger Michael ist auch voll des Lobes über den Einsatz, denn tatsächlich weiß der City-Bagger von HYDREMA bei Bedarf kräftig zuzupacken, kann sich aber auch sehr kompakt und wendig machen und hat eine Reichweite von über 10 Metern. Da die Gräben zum Teil 3,20 breit und über 3 Meter tief sind spielte auch die Hubkraft eine entscheidende Rolle. „Das Gesamtpaket der Maschine ist förderlich für die Effizienz, mit der wir hier zu Werke gehen konnten. Zum Beispiel konnten wir mit Hilfe der Zange am Tiltrotator die Kantensteine gleich schnell herausnehmen und sorgfältig zwischenlagern, ohne dass der Löffel abgebaut und ein zusätzlicher Greifer angebaut werden musste.“ Und für den kräftig gebauten Baggerfahrer, der ja auch selber kräftig zupacken kann, wenn es sein muss, war auch der Komfort in der Kabine sehr positiv. „Die Kabine des MX20G ist extrem groß und komfortabel. Da arbeitest Du dann auch gerne, wenn Du einen ordentlichen Arbeitsplatz hast“, ist die eindeutige Meinung, die auch von seinem Kollegen, Jens Kohlar geteilt wird, der ebenfalls den Bagger bewegen kann, wenn es sein muss.
Und so wurden zur Zufriedenheit von Bauleiter Steffen Kumpe die Arbeiten am 23.09. begonnen und sind dann auch bis Ende Januar abgeschlossen, wobei der ausgeliehene HYDREMA seine Schwerstarbeit Mitte Dezember abgeschlossen hat. Die schweren Rohre an der Staatskanzlei sind verlegt und die anstehenden kleinen Anschlussarbeiten dürften schnell abgeschlossen sein. So können nach dem großen Schreck jetzt alle in warmen Stuben darüber nachdenken, wie man zukünftig solche schlimmen Ereignisse vermeiden kann.