Bomag: Neue Kaltfräse geht an den Start

Mit einem CECE-Betriebsgewicht von 27 t hat Bomag kürzlich mit der BM 2000/65 die nach eigenen Angaben leichteste derzeit verfügbare Kaltfräse der 2-m-Klasse vorgestellt. Das geringe Gewicht dank spezieller Leichtbauarchitektur und das kürzere Förderband machen die Fräsen nun noch flexibler einsetzbar. In Sachen Effizienz, Bedienkomfort und Arbeitssicherheit will die neue Fräsengeneration der BM/65-Serie mit zahlreichen Neuerungen im Detail aufwarten.

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Wie produktiv eine Kaltfräse arbeitet, hängt vom Zusammenspiel aller Komponenten ab. Im Zentrum agiert der Bediener, der von seinem Bedienstand aus von der Schnittkante bis zum Förderband alles im Blick behalten muss. Bei der neuen BM/65 wollte Bomag den freien Blick zum wesentlichen Konstruktionsmerkmal machen: Ein schlankes Design der Frontkontur und die Bedienstandposition unterstützen präzises und sicheres Arbeiten. Die ebenfalls sichtoptimierte, flache Formgebung des Hecks soll zudem die Sicherheit beim Manövrieren erhöhen. Der verdeckte Bereich hinter der Maschine lässt sich mit dem Kamerasystem einsehen. Der Bedienstand selbst lässt sich stufenlos um bis zu 200 mm verschieben, sodass der Bediener die rechte Schnittkante und das Seitenschild im Blick behalten kann.

Die Konstruktion ermöglicht einen engen Wenderadius von nur 1,7 m. Gepaart mit einem 130°-Schwenkwinkelförderband soll bei der Fräse mit dem kleinsten Fräsradius in der 2-m-Klasse das Beladen von Lkw selbst bei Fräsarbeiten in kleinen Kreisverkehren zur einfachen Aufgabe werden.

Maßstäbe in der 2-Meter-Klasse setzen

Mit dem CECE-Betriebsgewicht von 27 t will Hersteller Bomag Maßstäbe in der 2-m-Klasse setzen. Als Grund dafür nennt der zur Fayat-Gruppe gehörende Hersteller eine größere Flexibilität und die Vereinfachung von Transportgenehmigungsverfahren. Technisch möglich wurde dies durch die Leichtbauarchitektur der Maschine und des Fräskastens. Sollte größeres Gewicht erforderlich sein, ist eine optionale Ballastierung von bis zu 1,8 t ab Werk möglich.

Eingeklappt hat die BM/65 ein nach Herstellerangaben um 650 mm kürzeres Förderband im Vergleich zu anderen Fräsen der 2-m-Klasse. Neben dem geringen Gewicht nennt Bomag dies als weiteren Grund für die Transportfreundlichkeit.


Übersichtlichkeit erleichtert Bedienung

Kurze Eingabewege und wenige Untermenüs sollen ein schnelles und einfaches Erreichen der Maschineneinstellungen ermöglichen. Sensorik und Assistenzsysteme lassen sich ebenso auswählen und nutzen. Alle relevanten Informationen werden auf zwei 7"-Displays dargestellt.

Der 640 PS starke Motor (Stage V/TIER 4f) arbeitet abgestimmt auf die Anwendung mit einem Fräsgetriebe, das auf die Charakteristik des Reihensechszylinders ausgelegt ist. Auch durch den ebenfalls optimierten Förderbandbetrieb sollen Bauunternehmen bei der neuen Fräsengeneration, wie Bomag betont, mit dauerhaft niedrigen Betriebskosten für die Fräsen in ihrem Maschinenpark rechnen können. Ergänzend soll das verbrauchs- und verschleißoptimierte BMS15L-Wechselhaltersystem für die Schneidtechnik 20 % Kraftstoff einsparen und die Lebensdauer verlängern – ohne zusätzliche, zeit- und kostenintensive Wartungsintervalle.

80 Prozent weniger Feinstaub

Die BM/65, ausgestattet mit dem zur Bauma 2019 vorgestellten »Ion Dust Shield«, will Feinstaubpartikel mit einer Korn­größe von weniger als 10 µm unschädlich machen. Die »Ion Dust Shield«-Technologie verwandelt Feinstaubpartikel durch elektrische Aufladung in ungefährlichen Grobstaub, der einfach beseitigt werden kann. Dies führt laut Bomag zu einer Reduktion des Feinstaubs um 80 %. Damit trägt das »Ion Dust Shield« nun auch in der 2-m-Klasse zu geringeren Feinstaubbelastungen beim Fräsen bei. Durch die verbesserte Abdichtung und verschleißarme Bauweise konnte darüber hinaus eine besonders staubarme Arbeitsum­gebung für den Fahrer geschaffen werden.

Mit seinen 3 250 l Fassungsvermögen soll dem Wassertank selbst bei längeren Arbeitsintervallen nicht das Kühlwasser für die Meißel ausgehen. Die zweigeteilte Sprühleiste dient zur Optimierung des Wasserbedarfs, sodass kein Wasser unnötig vergeudet wird.

Benutzerfreundliche Wartungslösungen

Wasseranlage, Hydraulikventilblock, Fräsantrieb oder Ölfilter sind über vier Wartungsklappen zu erreichen. Motor- und Hydraulikfilter können über den Fahrerstand gewechselt werden. Durch den modularen Aufbau der Maschine können die Module einzeln geprüft, gewartet oder ausgetauscht werden. Diesel und Adblue können direkt vom Fahrerstand aus befüllt werden.    t