»Als klarer Technologie- und Innovationsführer präsentiert«

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Von Michael Wulf

Für Stefan und Jürgen Wirtgen spiegelt die Bauma seit dem ersten Auftritt im Jahr 1987 ziemlich exakt die Entwicklungsschritte des Unternehmens wider, das damals fünf Fräsen ausstellte und heute mit einer Standfläche von knapp 12 000 m² der zweitgrößte Bauma-Aussteller ist und im vergangen Jahr mit rund 7 000 Mitarbeitern weltweit einen konsolidierten Umsatz 2,25 Mrd. Euro erzielt hat. Sie verwiesen unter anderem darauf, dass die Wirtgen Group seit 2015 im Bereich Road Technologies in allen fünf relevanten Maschinen-Segmenten »Weltmarktführer ist«: Das gelte sowohl für die Kaltfräsen von Wirtgen mit einer Arbeitsbreite von 350 mm bis 3 800 mm (Weltmarktanteil 72 %), als auch für die Bodenstabilisierer und Recycler von Wirtgen (60 %), für die Wirtgen-Gleitschalungsfertiger (45 %), die Vögele-Fertiger (35 %) und die Hamm-Walzen (19 %).

Maßstäbe werde man in Zukunft auch im Bereich Mineral Technologies setzen, so Stefan und Jürgen Wirtgen, in den man den Umsatz von derzeit rund 400 Mio. Euro bis zum Jahr 2020 um 50 % auf 600 Mio. Euro steigern wolle. Dafür werde man kräftig in die Marke Kleemann und Benninghoven investieren und die Mitarbeiterzahl in diesem Bereich von heute 1 200 auf 2 000 erhöhen. »Unsere Botschaft ist deshalb ganz deutlich«, so die Wirtgen-Brüder: »Wir wollen in den Mineral Technologies überproportional wachsen.«

Eigene Identität für jede Marke

Als »richtig« habe sich dabei die strategische Entscheidung erwiesen, nach der Übernahme des Göppinger Brecher- und Siebanlagenherstellers Kleemann den Bereich der mobilen Anlagen massiv auszubauen, was auch die Umsatzzahlen verdeutlichten: »Früher erwirtschaftete Kleemann einen Umsatz von rund 40 Mio. Euro, heute sind es 220 Mio. Euro.« Grundsätzlich setzte man auch in Zukunft darauf, dass jede einzelne Marke seine eigene Identität behält, was auch die Position der Wirtgen Group als echter Full-Liner unterstreiche.

Nicht auf der Agenda stehe bei der Wirtgen Group derzeit das Thema selbstfahrende Baumaschine, so Jürgen Wirtgen. »Wir haben mit Ergo-Plus, Easy Drive oder RoadScan Systeme entwickelt, die schon heute den Bediener unterstützen. Wir denken, dass im Straßenbau auch in Zukunft die Maschinen bedient werden müssen. Deshalb arbeiten wir derzeit nicht an der Entwicklung einer komplett autonom fahrbaren Maschine.«

Erstmals mit Benninghoven

Die Wirtgen Group trat im Freigelände Süd erstmals gemeinsam mit Benninghoven auf der Bauma auf. Damit deckt der Unternehmensverbund die gesamte Prozesskette im Straßenbau mit eigenen Technologien ab – von der Aufbereitung, dem Mischen über das Einbauen und Verdichten bis hin zur Sanierung. Auch das Standkonzept war dem ›Life Cycle‹ im Straßenbau nachempfunden. Der Skywalk, ein Rundgang in 5 m Höhe, verband den Hauptpavillon der Wirtgen Group mit den jeweiligen Technologie Centern der fünf Produktmarken Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann und Benninghoven. So konnten Besucher sich in einer 360°-Ansicht einen Überblick über jeden einzelnen Prozessschritt im Straßenbau verschaffen. Und sie nutzen die Möglichkeit, die Lösungskompetenz der Unternehmensgruppe in Augenschein zu nehmen – in der Maschinenausstellung, in den Technology Centern, in den Sonderpräsentationen und beim persönlichen Gespräch mit den internationalen Anwendungsspezialisten der Wirtgen Group.

Im Fokus des Besucherinteresses standen unangefochten die Weltpremieren und Produktneuheiten von Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann und Benninghoven. Dabei begeisterten die leistungsstärkste Kaltfräse der Wirtgen Kompakt-Klasse, die W 150 CFi, der neue Vögele-In­linePave-Zug Super 2100-3 IP aus der Special Class mit vielen innovativen Features der »Strich 3«-Generation, die knickgelenkte Tandemwalze HD+ 90i PH VO Hybrid mit Power Hybrid von Hamm, der für die Natursteinaufbereitung entwickelte Kleemann-Kegelbrecher Mobi­cone MCO 11 Pro und die 48 m hohe Asphaltmischanlage BA 4000 RPP von Benninghoven gleichermaßen (ausführliche Berichte über die von der Wirtgen Group vorgestellten Neuheiten lesen Sie in den kommenden bau­MAGAZIN-Ausgaben).

Wegweisende Technologien

In den Technology Centern zeigte die Wirtgen Group wegweisende Technologien, die jede der fünf Produktmarken zum führenden Spezialisten auf seinem Gebiet machen. Hier wurde Praxisnähe im Detail greifbar. So zum Beispiel im Wirtgen Technology Center, das an sechs Stationen detailliert über die innovative Maschinensteuerungstechnologie der Klein-, Kompakt- und Großfräsen des Marktführers informierte. Vögele präsentierte das kontaktlose Temperatur-Messsystem RoadScan, das mit allen Vögele-Fertigern der »Strich 3«-Generation eingesetzt werden kann und die Einbauqualität messbar besser macht, sowie sie aus fünf Modulen bestehende Telematiklösung WITOS Paving.

Know-how-Transfer

Im Technology Center von Hamm konnte sich die Besucher in einem Fahrerstand von der benutzerfreundlichen Bedienung einer Hamm-Walze dank des Bedienkonzepts Easy Drive überzeugen. Kleemann konzentrierte sich auf die technischen Highlights der innovativen EVO-Generation und demonstrierte, wie die flexiblen EVO-Brechanlagen die Aufbereitung von Naturstein und Recyclingmaterial besonders effizient meistern.

Um den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen bei der Wiederverwendung von Ausbauasphalt ging es im Technology Center von Benninghoven – und um die damit verbundenen wirtschaftlichen Zugabesysteme in die Asphaltmischanlage. Abgerundet wurde der Know-how-Transfer mit zusätzlichen Sonderpräsentationen der Produktmarken, die entlang der Exponate über weitere technologische Kernkompetenzen des Unternehmensverbunds informierten.

»close to our customers⁵«

Die Wirtgen Group hatte ihren diesjährigen Bauma-Auftritt unter das Motto »close to our customers⁵« gestellt. Dass dazu nicht nur innovative Produkte und Technologien zählen, unterstrich die Unternehmensgruppe auch mit verschiedenen Sonderpräsentationen, unter anderem zum Customer Support. Um die Kunden weltweit bei den unterschiedlichsten Herausforderungen zu unterstützen, bietet die Wirtgen Group umfangreiche Dienstleistungen und viel Know-how – von der Finanzierung über die Anwendungsberatung, der Qualifizierung von Maschinenbedienern bis zur lückenlosen Original-Ersatzteilversorgung und zum schnellen Support im Servicefall.

Die Kundennähe zeigte sich auf dem Messestand der Wirtgen Group auch in der individuellen Beratung. Für jeden Kunden, aus allen Märkten der Welt, hatte die Wirtgen Group den richtigen Experten in München dabei. In angeregten Fachgesprächen informierten sie über das breite Spektrum an Produkt- und Servicelösungen für die beiden Geschäftsfelder Road und Mineral Technologies. So avancierte am Messestand der Wirtgen Group der Austausch zwischen Kunden, Fachbesuchern und den Spezialisten von Wirtgen, Vögele, Hamm, Kleemann und Benninghoven zu einem echten Branchentreff.

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Reinhard-Wirtgen-Str. 2
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