Im Gleichschritt mit dem Fortschritt
- Die diesjährige Mitgliederversammlung des Verbandes der Motoren-Instandsetzungsbetriebe VMI stellt technische Entwicklungen und den Erfahrungsaustausch in den Fokus.
- Werksbesichtigungen, Hausmesse und Fachvorträge fördern den Wissenstransfer im Verbandsleben.
- Buntes Abendprogramm und Ausflüge bereichern das gesellige Beisammensein.
Groß war die Neugierde der Motoreninstandsetzer, als sie am ersten Tag ihres diesjährigen Verbandstreffens in Wernigerode drei Unternehmen der Branche besichtigen sollten. Und sie wurden nicht enttäuscht. Bei Nemak in Wernigerode konnten sie die Herstellung von Zylinderköpfen und Motorblöcken, bei den Harzer Werken in Blankenberg den Guss von Laufbuchsen für Großmotoren und bei SECO in Quedlinburg die Produktion von Kolben, Pleuel und Zylinderlaufbuchsen kennen lernen. So erfuhren die Fachleute aus erster Hand, wie jene Komponenten entstehen, mit denen sie in ihrem Arbeitsalltag defekte Aggregate erneut zum Laufen bringen.
Ein weiteres Highlight der Aktionstage im September war sicherlich die Hausmesse im Foyer des Gastgeberhotels. Über zehn Fördermitglieder sowie der verbandseigene Infostand stellten innovative Produkte, technische Neuheiten und diverse Servicekonzepte vor und boten im Dialog mit den Besuchern Informationen und Tipps rund um das jeweilige Angebotsprofil. Aussteller waren die VMI-Partnerbetriebe CPR automotive (Deutschland), Federal Mogul, Hastings Manufactoring Company, IPSA Autoteile, Motair Turbolader, MSD, Schmettau & Fuchs Motorenteile + Fahrzeugteile, Steinmetz Dieseleinspritztechnik, Turbo-Mot Spezialwerkstatt für Turbolader, Vierol und Carl Werthenbach Konstruktionsteile.
Damit es „wie geschmiert“ läuft …
Der „Techniktag“ im Rahmen der Jahrestagung – bei der auch diesmal Mitglieder der Gütegemeinschaft der Motoreninstandsetzungsbetriebe GMI teilnahmen – war im weiteren Verlauf dem breitgefächerten Themenkreis „Schmierstoffe“ gewidmet.
Den ersten Vortrag mit dem nachdenklich stimmenden Titel „Sollbruchstelle Öl?“ hielt Walter Wagner von der Firma Wagner Spezialschmierstoffe mit Sitz in Wechingen.
Christoph Ladenburger bot als Anwendungstechniker für Forschung und Entwicklung bei der Liqui Moly GmbH eine Marktübersicht im Bereich Öle und Zusatzstoffe und nahm die fachlich versierten Zuhörer mit auf eine Reise in die Zukunft der Motoreninstandsetzung.
Dem gleichen Themenkreis war dann auch die nunmehr traditionelle Podiumsdiskussion am zweiten Veranstaltungstag gewidmet. Ihren Standpunkt in Sachen „Schmierstoffe und Motoröle“ erläuterten Liqui Moly-Vertreter Christoph Ladenburger, Walter Wagner von der Firma Wagner Spezialschmierstoffe, Andreas Solibieda von Motair sowie Ingo Königshoven von Fast Forward Automotive und zugleich Vorstandsvorsitzender des VMI. Kompetenter Moderator des Fachgespräches war Dipl. Betriebswirt Gerhard Becker, Geschäftsführer von verbandsexperte.eu.
Gerhard Becker bot übrigens im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung VMI und GMI auch den informativen Vortrag zum Thema „Umgang mit dem Wettbewerb(er) im gemeinsamen Verband“.
Fortbildung im Fokus
Die neuen Herausforderungen, die durch den rasanten Wandel in der Branche an die Motoreninstandsetzer gestellt werden, können nur durch Professionalität und permanente Weiterbildung bewältigt werden. So der Tenor der jüngsten Schulungs-Offensive, die der VMI vor etwa einem Jahr gestartet hat. Grund genug für den Vorstandsvorsitzenden Ingo Königshoven, gleich zu Beginn der Mitgliederversammlung auf den bisherigen Verlauf des Fortbildungs-Projektes einzugehen.
Im Rahmen des 2018 angelaufenen Zertifikatslehrgangs zum Motoreninstandsetzer wurden bisher fünf Module umgesetzt, weitere zwei Schulungen sollen voraussichtlich bis Frühjahr 2020 stattfinden. Die Teilnehmer werden noch vor den Sommerferien theoretisch und praktisch in einem Fachbetrieb geprüft. Die Übergabe der Zertifikate erfolgt dann auf der Jahreshauptversammlung 2020 in Neckarsulm.
Obwohl das bisherige Interesse bei Kursanten und bei den unterstützenden Fördermitgliedern groß war, gab es für den Verbandsvorstand einen „Wermutstropfen“ bei der Planung der zweiten Lehrgangs-Staffel. Wegen zu geringer Anmeldungen musste der Start der neuen Fortbildungs-Serie auf das Jahr 2020 verschoben werden. Das Feedback bei den VMI-Mitgliedern lässt jedoch hoffen, dass das Projekt erfolgreich weitergeführt werden kann.
Erneuerung und Erweiterung
Im Rahmen der VMI-Tagung in Wernigerode wurden neue Mitglieder vorgestellt. Es handelt sich um die Unternehmen Otto Hildebrandt Motoreninstandsetzung GmbH, Wagner-Motoren/Motoreninstandsetzung für die VAG-Gruppe & BMW, Zimmermann Fahrzeugbau GmbH, Brenner Autoservice GmbH, Sieker Turbo und Wolf Power Systems GmbH.
Derzeit zählt der VMI 50 ordentliche sowie 30 fördernde Mitglieder.
Zu begrüßen ist aus der Sicht des Vorstandes auch der weitere Ausbau der Kooperation mit den österreichischen und schweizerischen Motoreninstandsetzer-Vertretern. Es wurde u.a. eine Schnittstelle über die Geschäftsstellen für Informations- und Datenaustausch vereinbart. Der Verband der österreichischen Motoreninstandsetzer will sich übrigens aktiv als förderndes Mitglied des VMI in zukünftige Projekte einbringen.
Eine weitere Neuheit betrifft die Firma BEHUB Vertriebsnetz, die als Partner für Kommunikation und Marketing die Sonderausgabe des neuen Verbands- und Branchenmagazins „motor“ für den VMI realisiert hat.
Harzer Stimmungsbilder
Da Geselligkeit und lockeres Beisammensein traditionell zum Verbandsleben der Motoreninstandsetzer gehören, gab es auch diesmal ein gut besuchtes buntes Programm. Dazu zählten die gelungene Show des Stimmenimitators und Parodisten Jörg Hammerschmidt sowie das touristische Programm in die Gastgeberregion. Gemeinsam wurde die Werkstatt der Harzer Schmalspurbahnen besucht, eine Fahrt mit der Dampflok zum Brocken und parallel dazu die Besichtigung des Schlosses Wernigerode unternommen.
Terminhinweis: Die VMI-Jahreshauptversammlung 2020 findet am 25. und 26. September im Welcome Hotel Neckarsulm statt.