- Berufsverband der Motoren-Instandsetzer VMI gestaltet seine Zukunft mit Professionalität und Nachhaltigkeit.
- Jährlicher Branchentreffpunkt als optimales Forum für Erfahrungsaustausch und Netzwerken.
- Erstmals: Gemeinsame Jahrestagung von VMI und GMI.
- Neu: Podiumsdiskussion: „Quo vadis Motoreninstandsetzung?“
Ein spannendes, informatives und unterhaltsames Wochenende konnten die rund 40 Mitglieder des Verbandes der Motoren-Instandsetzungsbetriebe VMI erleben, die an der jüngsten Jahrestagung im hessischen Morschen teilgenommen haben.
Als Schauplatz des Geschehens diente das beeindruckende Ambiente des ehemaligen Klosters Haydau. Die Veranstalter haben diesmal neben dem Rahmenprogramm mit Stadtbesichtigung, der traditionellen Abendveranstaltung und der Mitgliederversammlung auch einige neue fachlich orientierte Schwerpunkte ins Programm aufgenommen.
Die Vertreter des Vorstands erörterten zusammen mit den Mitgliedern aktuelle Themen des Verbandes und entwarfen zugleich eine motivierende Strategie für die Zukunft.
Als durchgehend positiv wurde die Tatsache bewertet, dass die beiden Berufsverbände VMI und GMI (Gütegemeinschaft der Motoreninstandsetzungsbetriebe e.V.) ihre Jahrestagungen zum ersten Mal gemeinsam durchführten.
Begrüßt wurde auch die Initiative, Vertreter der Vereinigung der Österreichischen Motoreninstandsetzungsbetriebe (VÖM) einzuladen. Mit dem neuen Fördermitglied wurden bereits erste Kooperations-Projekte für das kommende Jahr abgestimmt.
Profis zwischen gestern und morgen
Dass sich die Motorenspezialisten des vor 70 Jahren gegründeten VMI beruflich für die zukünftigen Herausforderungen des Marktes fit machen wollen, demonstrierte die erstmals in die Mitgliederversammlung integrierte Podiumsdiskussion mit Fachtheoretikern und Praktikern unter dem Motto „Quo vadis Motoreninstandsetzung?“
Moderiert von Dipl. Betriebswirt Gerhard Becker, Geschäftsführer von verbandsexperte.eu, beleuchteten die Gesprächsteilnehmer Monika Huhn-Kühnapfel von der Firma Hans Kühnapfel-Motoren Instandsetzung, Gernot Hagemann, Projektleiter Branchenentwicklung bei der hannoverimpuls GmbH, Ingo Königshofen von fast forward automotive, Michael Lutz sen. von Lutz Fahrzeug Service und Ivo Lippert von der Reinz Dichtungs GmbH Aspekte und Folgen der aktuellen Diesel-Diskussion und die Chancen der Motoreninstandsetzer beim wachsenden Angebot an alternativen Antrieben.
Monika Huhn-Kühnapfel vertrat die Meinung, dass der Diesel-Skandal zwar vorhanden sei, aber das Thema die Motoren-Instandsetzungsbetriebe und im speziellen ihr Unternehmen nicht direkt betreffe. Schließlich müssen die kleinen und mittleren Handwerkerfirmen ihren Fuhrpark weiterhin pflegen, da sie nicht kurzfristig auf alternative Antriebe umrüsten können.
Ingo Königshofen stellte fest, dass die Diesel-Diskussion bei Nichtfachleuten weitgehend Angst und Verunsicherung hervorrufe, während Vertreter aus der Industrie relativ entspannt reagieren und die Optimierung herkömmlicher Verfahren vorantreiben.
Auch Ivo Lippert vertrat den Standpunkt, dass aus der Sicht der Industrie die Benziner und Dieselmotoren weiterhin Berechtigung haben. Wichtig sei, dass die VMI-Mitglieder die Branche aufmerksam beobachten und regemäßig an Schulungen und Fortbildungen teilnehmen.
Laut Gernot Hagemann müsse sich die Motorenindustrie weiterentwickeln, um neue umweltfreundlichere Konzepte auf den Markt zu bringen. Er lobte die Leistungen der Motoreninstandsetzungsbetriebe, die durch ihre Arbeit zur Ressourcen-Schonung beitragen.
Auf die Frage des Moderators, ob es bei den Instandsetzern Ansätze gäbe, die Verbrennungsmotoren zu optimieren, erklärte Michael Lutz sen., dass die Mitarbeiter seines Unternehmens – wie auch jene der Kollegen - alles daran setzen, einem defekten Motor wieder zu Höchstwerten zu verhelfen.
Das Fazit: Die ordentlichen und fördernden Mitgliedsbetriebe des VMI sind sich des Wandels in der Branche und somit im spezifischen Berufsalltag durchaus bewusst. Mit neuen Initiativen – wie etwa das jüngst erfolgreich gestartete Fortbildungsprojekt -, mit Erfahrungsaustausch und vernetztem Wissenstransfer wollen sie sich für die Zukunft wappnen.
Geselligkeit gehört zum Verbandsleben
Das Rahmenprogramm der diesjährigen Jahrestagung umfasste u.a. einen erlebnisreichen Stadtrundgang durch das nahe gelegene Rotenburg an der Fulda unter dem Motto „Von Hexen, Teufeln und wunderlichen Gestalten“. Gruselige Geschichten und ein „Hexengulasch“ ergänzten das Programm.
Die gemeinsame Abendveranstaltung mit Live-Show und Tombola hatte ebenfalls im stimmungsvollen Ambiente der ehemaligen Klosteranlage Haydau stattgefunden. Attraktiv war auch die abschließende Bierverkostung.
Vorstand wiedergewählt
Der offizielle Teil der Mitgliederversammlung wurde mit der Vorstellung neuer Mitglieder eingeleitet. Motoren Hildebrandt, MEC Diesel, Gütersloher Motoren-Center GmbH (GMC) und Hastings sowie die Vereinigung der Österreichischen Motoreninstandsetzungsbetriebe (VÖM) sind seit kurzem dem Verband beigetreten.
Neu ist auch die Personalie von Bernhard Eppert, der als Außendienstler des VMI auf seinen Touren quer durch Deutschland die Mitgliedsbetriebe besuchen wird und auch neue Interessenten akquirieren will.
In seinem Rückblick zur Verbandsarbeit im letzten Geschäftsjahr hob der Vorsitzende Ingo Königshofen den Start des Fortbildungsprojektes vor. Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Volker Schittenhelm fand das erste Modul am Standort des VMI-Fördermitglieds Briggs & Stratton in Viernheim statt. Bekanntgegeben wurden auch die Termine für die weiteren Module: 24. Januar bis zum 25. Januar 2019 bei der MS Motorservice International GmbH in Neuenstadt am Kocher und 11. April bis zum 12. April 2019 am Standort des Fördermitglieds Motair Turbolader GmbH in Köln. Geplant wurde außerdem, dass von nun an immer im September das Modul 1 der Fortbildungs-Offensive ausschließlich für VMI-Mitgliedsbetriebe neu starten soll.
Ein weiterer Schwerpunkt war das Thema „Messepräsenz“. Für das nächste Jahr sind bereits zwei Präsentations-Termine – beim VDBUM Seminar in Willingen (19. - 22. Februar 2019) und bei der Retro Classics in Stuttgart (7. – 10. März 2019) gebucht. Der Vorstand hat übrigens für die aktive Messebeteiligung der VMI-Mitglieder als „Standpersonal“ eine Neuheit eingeführt. Unterstützende Unternehmen sollen die Möglichkeit bekommen, unter dem Dach des Verbandes auch ihre Einzelbetriebe vorzustellen.
Mit Blick auf die nächsten Regionalveranstaltungen wurde vermerkt, dass für den Bereich West bereits fest stehe, dass der Branchentreff bei der Firma Wessel & Gährken in Münster stattfinden wird. Für die Begegnungen in Ost und Süd seien noch Abstimmungen erforderlich. Auch der Termin für die Mitgliederversammlung 2019 wurde bekannt gegeben: Am 27. und 28. September sollen sich erneut die Mitglieder vom VMI und von der GMI zu einer gemeinsamen Jahrestagung treffen, diesmal in Wernigerode.
Den umfangreichen Veranstaltungskalender und die strategische Entwicklung des Berufsverbandes soll durch eine aktive Pressearbeit noch wirkungsvoller in die Öffentlichkeit gebracht werden.
Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung waren die Vorstandswahlen. Für weitere drei Jahre wurden Ingo Königshofen, Rolf Sachweh, Werner Fuchs, Friedrich Dicke und Andreas Achatz jr. in ihre Ämter wiedergewählt. Somit ist in der Verbandsarbeit auch im 70. Existenzjahr Kontinuität gewährleistet.
Die Vorstandsmitglieder dankten für das entgegengebrachte Vertrauen und freuten sich darüber, die bereits eingeschlagene neue strategische Ausrichtung der Öffnung des Verbandes und der Erweiterung der Mitgliedschaft auf neue Zielgruppen fortsetzen zu können. Umso mehr müsse Wert auf Zusammenhalt, Entwicklung und Netzwerken gelegt werden, um den Puls der Zeit zu erkennen.