TWF Tiefbautechnik: Doppelgleitschienen-Verbausystem punktet bei Entwässerungbauten für die Bahn

Im Zuge von Gleiserneuerungen der Bahnstrecke zwischen Immigrath und Opladen im nordrhein-westfälischen Langenfeld sind die Entwässerungseinrichtungen erneuert worden. Das Drainage-Wasser wurde über Sammelschächte einem Rückhalteraum zugeführt, dort gedrosselt und nach der Behandlung in Filterschächten dann in Vorfluter eingeleitet. Insgesamt wurden auf dem 6 km langen Abschnitt sechs Einleitstellen zeitgleich durch die THG Baugesellschaft aus Dahlem erneuert. Bei der statischen Umsetzung leisteten die Profis der TWF Tiefbautechnik aus Heinsberg Unterstützung.

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Der Immigrather Bach ist bei Starkregen häufig über die Ufer getreten. Deshalb waren bei dieser Einleitstelle auf einer Länge von etwa 700 m besondere Entwässerungsmaßnahmen erforderlich: Das Drainage-Wasser wird in einem Sammelschacht zusammengeführt und über eine Zuleitung einem Regenrückhaltekanal (RRK) zugeführt, der wiederum in einen Drosselschacht entwässert, in den – den Fördervolumenströmen entsprechende –  Drosselpumpen eingebaut wurden. Von dort wird das Drainage-Wasser in einen Filterschacht geleitet, behandelt und dann in den Bach eingeleitet.

Anspruchsvolle Baustelle mit kniffliger Statik

THG-Bauleiter Jörg Giesen und Polier Yannik Szczurek mussten neben besonderen statischen Erfordernissen auch hohe Grundwasserstände – hier war eine Grundwasserabsenkung bis 6 m Tiefe erforderlich – berücksichtigen, um die Auftriebssicherheit der Bauwerke zu gewährleisten. Zudem führte die Baustraße über den Immigrather Bach, der überbaut werden musste. Eine weitere Einschränkung ergab sich durch eine querende Oberleitung.

Auf einer Länge von 32 m wurden für den Stauraumkanal GFK-Rohre DN 3000 per Kran in die Baugrube eingehoben. Bei der statischen Bemessung war neben der Spannweite auch die Nähe zum Gleis bei laufendem Zugverkehr nach dem Lastmodell 71 zu berücksichtigen. Dabei handelt es sich um eines der im Bahnbereich häufig verwendeten Modelle, das eine realitätsnahe Bemessung ermöglicht.


Bei der statischen Umsetzung wurde THG von der TWF Tiefbautechnik unterstützt, einem Spezialisten für Ramm- und Bohrtechnik sowie selbst hergestellter Grabenverbausysteme. Für den Verbau an der Einleitstelle Immigrather Bach wurden Doppelgleitschienen des Heinsberger Spezialisten für Grabenverbausysteme eingesetzt. Die Elemente sind im Absenkverfahren bei nicht standfesten Böden bis zu 6,2 m und Grabenbreiten von bis zu 9 m flexibel einsetzbar.

Für die zum Einlassen der großen Rohrgrößen notwendige Strebenfreiheit wurde die Baugrubensicherung durch eine Rückhaltevorrichtung von TWF realisiert. Aufgrund der Rohrdurchlässe und Rohrlängen war es notwendig, die Rollenschlitten zu ziehen und mittels Stahlträgern (hier HEB 500) auf eine Spannweite von etwa 10 m über die Gleitschienen hinweg zu überbrücken. Nach Erreichen der konstruktiven Tiefe und statischer Wirksamkeit der Rückhaltevorrichtung wurden die zwischenliegenden Rollenschienen dann entfernt, um ausreichend Platz für den Einhub des Stauraumkanals zu haben.

Dynamische Belastung »extrem spannend«

Auch für Christian Becker, Außendienst-Fachberater von TWF, war es ein herausforderndes Projekt: »Extrem spannend war bei diesem Bauabschnitt die Statik. Die dynamische Belastung aus der nahen und durchgängig befahrenen Bahnstrecke in Verbindung mit der Notwendigkeit, ohne stützende Streben auszukommen, um die großen Rohre einheben zu können, war eine anspruchsvolle statische Herausforderung, die wir aber gemeinsam mit den Kollegen von THG gut gelöst haben.«    t

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