TML Technik: »Beraubealternative« für den Bergbau

Im September ist in der Grube Wohlverwahrt-Nammen der Barbara Erzbergbau in Porta Westfalica (NRW) eine Beraubemaschine des TML-Typs Unidachs 850 in Betrieb genommen worden. Sie erreicht von der Streckensohle aus eine Beraubehöhe von 15 m und reduziert so den Aufwand für das bisher erforderliche Aufschütten und Abtragen von Rampen wesentlich.

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In der Grube Wohlverwahrt-Nammen gewinnt Barbara Erzbergbau Eisenerz im Bohr- und Sprengverfahren. Aufgrund der Abbauhöhen von bis zu 23 m mussten für das Berauben der Firste bisher Rampen aufgeschüttet und später wieder abgetragen werden, denn die vorhandenen Maschinen konnten den First- und Kalottenbereich nicht immer erreichen.

Die neue Beraubemaschine Unidachs 850 von TML erreicht mit ihrem 12 m langen Teleskopausleger von der Streckensohle aus eine Beraubehöhe von 15 m. Dank einer großen Reichweite minimiert der Unidachs 850 das notwendige Aufschütten und Abtragen von Rampen und realisiert beim Berauben eine deutliche Zeitersparnis und dadurch finanzielle Einsparungen.

»Seit 1997 arbeiten wir mit den Maschinen von TML. Als es um das Berauben in großen Höhen ging, haben wir aufgrund der guten Erfahrungen Kontakt mit unseren Ansprechpartnern in Monheim aufgenommen, denn die Reichweite und Kinematik des Unidachs mit seinem Teleskopausleger ist herkömmlichen Tunnelbaggern deutlich überlegen«, betont Florian Garbe, Geschäftsführer Bereich Technik der Barbara Erzbergbau.

Thorsten Bolender, der Sales Manager Tunnel & Mining bei TML, sieht hohen Nutzen für seine Kunden im Erzbergbau: »Mit der großen Reichweite und seinem um 360° endlos drehbaren Auslegerarm hat sich der Unidachs 850 im Tunnelbau bereits vielfach bewährt. Jetzt setzen wir ihn erstmals im Bergbau ein. Auch dort erleichtert und beschleunigt die spezielle Kinematik das lineare Berauben im First- und Stoßbereich sowie an der Ortsbrust. Gleichzeitig trägt das Berauben von nur einer Standposition aus wesentlich zur Sicherheit unter Tage bei.«


Geschützte Hydraulikschläuche

Generell legt TML seine Maschinen für den Berg- und Tunnelbau für die dafür typische Umgebung aus: So sind beispielsweise die Hydraulikschläuche innerhalb des Auslegers angeordnet. Dadurch ist gewährleistet, dass sie nicht zerstört werden, wenn loses Gestein während des Arbeitens auf den Ausleger fällt. Diese Maßnahme erhöht nicht nur die Verfügbarkeit der Maschine, sie soll auch das Risiko, dass Hydrauliköl austritt, auf nahezu Null reduzieren. Das Stahlgehäuse schließt das Innere der Maschine so ab, dass keine Fremdkörper eindringen können sollen.

Darüber hinaus bietet TML einen Rammschutz für den Oberwagen, Schutzabdeckungen für die Armführungsrollen, Abprallbleche im vorderen Bereich des Hauptarms sowie Schmutzabweiser zwischen dem Haupt- und dem Teleskoparm.

Im Berg- und Tunnelbau eignet sich der Unidachs beispielsweise für die Profilierung von Tunnelquerschnitten, das Durchschlagen von Querstreben und die Erstellung von Kavernen sowie für das Berauben mit einem Hammerwerk, einer Fräse, einem Ausbrechzahn oder einem Reißlöffel. Darüber hinaus kann er auch Bohrlafetten und Werkzeuge für das Setzen von Bögen und Ankern aufnehmen. Auch mit der Kombination des um 360° drehbaren Auslegers mit Taumelspritzdüsen will TML dem Unidachs eine hohe Vielseitigkeit auf den Weg geben.     t

Fakten

Ausstattungsmerkmale Für den Einsatz in der Grube Wohlverwahrt-Nammen verfügt der Unidachs 850 über: zwei unterschiedlich schwere Hydraulikhämmer, eine nach FOPS (Falling Object Protective Structure) geschützte, um 30° neigbare Fahrerkabine mit einer Dachscheibe aus Panzerglas für optimale Sicht auf den Firstbereich, ein LED-Beleuchtungspaket für eine homogene Ausleuchtung des Arbeitsbereichs, ein 270°-Birdview-Kamerasystem für optimale Sicht beim Rangieren und höchste Sicherheit des Personals im Umfeld, eine Staubschutzanlage für die Fahrerkabine, eine Feuerlöschanlage, die im Falle eines Brandes – zum Beispiel im Motorraum – automatisch auslöst.

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