Schüttflix: STRABAG setzt auf Schüttgut per Knopfdruck

Weg von der Zettelwirtschaft, hin zur digitalisierten Baustelle – das ist das erklärte Ziel der STRABAG. Gerade im deutschen Verkehrswegebau muss das Unternehmen täglich viele Schüttguttransporte abwickeln, was mit hohem Zeitaufwand verbunden ist. »Die Hälfte der Zeit wird dabei für die Bürokratie aufgewendet«, so Thomas Nyhsen, technischer Leiter der STRABAG-Direktion Nordrhein-Westfalen. Dies ist einer der Gründe, warum sich das Bauunternehmen für die Zusammenarbeit mit Schüttflix entschieden hat, das als digitale Logistikdrehscheibe für Schüttgut dient. Beide Unternehmen haben kürzlich die Ergebnisse einer ersten Pilotphase im Rahmen einer Online-Pressekonferenz vorgestellt.

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Schüttgut per Knopfdruck bestellen und innerhalb weniger Stunden deutschlandweit zum gewünschten Zielort liefern lassen: Für Thomas Nyhsen stellt die Nutzung der Schüttflix-App eine signifikante Zeitersparnis dar, die sich insbesondere durch die papierlose Lieferdokumentation, das transparente Livetracking sowie das vorgelagerte Preisvergleichsportal zeigt. »Die Bestellung per App macht den Prozess für alle Seiten effizienter und planbarer. Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende des Jahres bereits mehr als 20 000 Transporte mit mehr als 500 000 t bewegtem Schüttgut über Schüttflix erhalten werden.«

Ein erster Meilenstein

Seit Beginn der NRW-Pilotphase im vergangenen Jahr waren es 4 000 Transporte – letzterer wurde vier Monate nach Beginn des bundesweiten Rollouts von der Schüttflix-Mitgesellschafterin Sophia Thomalla persönlich in Oberhausen an die STRABAG ausgeliefert. Insgesamt 255 Mitarbeiter der STRABAG-Direktionen NRW, Niedersachsen, Nord-West und Mitte West nutzen bereits die Bestell-App für die Ver- und Entsorgung ihrer Projekte mit Schüttgut. Bis Ende des Jahres, so Schüttflix-Gründer und CEO Christian Hülsewig, sollen alle 200 STRABAG-Verkehrswegebaueinheiten in Deutschland die Schüttgut-App nutzen können. Das Netzwerk umfasst (Stand April) über rund 2 800 Partner mit mehr als 15 000 Schüttgut-Lkw. »Zusammen mit der STRABAG, aber auch mit unseren kleinen und mittelständischen Partnern, zeigen wir, dass der Weg zur digitalen Baustelle kurz und unkompliziert ist. Wir unterstützen Produzenten, Spediteure und Abnehmer bei der vollständigen Digitalisierung von der Bestellung bis zur Rechnungslegung«, fügte Christian Hülsewig hinzu.


Auf Netzwerkintelligenz setzen

Ein weiteres Thema, das Schüttflix derzeit antreibt, ist die Netzwerkintelligenz. Im Mittelpunkt stehe laut Hülsewig dabei der Erfahrungswert aus dem Taxi- und Mietwagenbereich, der großes Potenzial für die Baubranche und das Lastwagen-Management verspreche. Beispielsweise würden Echtzeit-APIs, also offene Schnittstellen, in der Baubranche bisher kaum genutzt. Sie böten den Nutzern der Plattform in Zukunft blitzschnelle Informationen aus verbundenen Schnittstellen wie Waage­systemen, Onboard-Devices von Lkw-Herstellern oder den Ertrags-Management-Systemen der Steinbrüche und Kieswerke. Auch hier, so der CEO weiter, sei Schüttflix bestrebt, die Digitalisierung und Automatisierung der Bauwirtschaft immer weiter voran zu treiben. »Wichtig ist allerdings, dass wir alle in der Branche mitnehmen – gerade die Älteren und jene, die sich mitten in dieser Transformation befinden«, ergänzte Thomas Nyhsen.    d

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