Scania: Neuen Antriebsstrang mit weiteren Neuerungen vorgestellt

Scania hat einen neuen Antriebsstrang zusammen mit großangelegten Neuerungen vorgestellt, der den nach eigenen Angaben effizientesten Lkw aller Zeiten in diesem Punkt noch weiter steigern soll. Der neue Antriebsstrang verspricht Kraftstoffeinsparungen von bis zu 8 %. Der Hersteller kündigt ebenso umfangreiche Neuerungen im Bereich Fahrgestell, Rahmen, Achsen und Tanks zur Steigerung der Modularität an. Die neue Motorplattform steht für Euro-6-Fahrzeuge im Bereich zwischen 420 PS und 560 PS zur Verfügung. Alle Motoren können auch mit HVO-Kraftstoff betrieben werden, weitere Varianten sind für Biogas-Lösungen geplant. Der neue Antriebsstrang umfasst auch neue Getriebe und Achsen.

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Wir bleiben unserem bewährten Ansatz treu und bieten unseren Kunden eine Bandbreite an nachhaltigen Lösungen an«, betont Alexander Vlaskamp, Executive Vice President und Head of Sales and Marketing bei Scania. »Der Anteil an elektrifizierten und mit erneuerbaren Energien betriebenen Fahrzeugen wird in den kommenden Jahren drastisch ansteigen – für die Erledigungen des täglichen Lebens sind wir allerdings weiterhin auf Verbrennungsmotoren angewiesen. Und genau deshalb kommt dem neuen Motor von Scania auch eine so große Bedeutung zu, weil er im verbleibenden Jahrzehnt einen wesentlichen Beitrag zu einer umfassenden Dekarbonisierung leisten wird.«

Dank vier zur Auswahl stehenden Motoren und zwei unterschiedlichen Opticruise-Getrieben soll sich auch aus dem besten Lkw noch mehr herausholen lassen. »Wir hatten die Aufgabe, eine Motorplattform basierend auf der Scania-Philosophie der niedrigen Drehzahlen zu entwickeln, die in der Lage sein sollte, im kommenden Jahrzehnt alle künftigen Bestimmungen zu erfüllen und alle potenziellen Wettbewerbslösungen erfolgreich hinter sich zu lassen«, beschreibt Magnus Henrikson, Chief Engineer und Projektleiter des fünfjährigen Entwicklungsprozesses. »Uns war von Anfang an klar, dass eine der Anforderungen die doppelten obenliegenden Nockenwellen (DOHC) in Kombination mit der Vierventil-Zylinderkopftechnik mit ausschließlicher Verwendung von SCR war«, so Henrikson. Dank DOHC-Lösung war man in der Lage, das optionale Dekompressionsbremssystem (CRB) mit der gewünschten Leistungsstufe zu entwickeln. Für das erweiterte Scania-Twin-SCR-System mit zweifacher Harnstoffdosierung sei darüber hinaus auch die präzise Ventilregelung durch die obenliegenden Nockenwellen unabdingbar.


Das System komplett überarbeitet

Es wurden keine Elemente aus der alten Baureihe in die neue übernommen – das System wurde komplett überarbeitet. Dazu gehören auch neue Einspritzdüsen und eine optimierte Kraftstoffpumpe. Auch das Herzstück des Motors, die Kurbelwelle, wurde mit dem Ziel höherer Effizienz und Lebensdauer in puncto Gewicht und Leistungsfähigkeit optimiert. Die technische Lebensdauer soll sich im Vergleich zur Vorgängergeneration trotz geringerer Wartungsanforderungen um 30 % erhöhen.

Reibungslose Motorbremsleistung

Die neue Motorbaureihe ist mit der ebenso neuen Dekompressionsbremse (CRB) von Scania als Zusatzbremssystem ausgestattet. Viele Zugmaschinenkombinationen sollen dank der CRB-Technologie keinen Retarder mehr benötigen, solange die Geländebedingungen nicht zu hügelig sind. »Retarder werden allerdings weiterhin bei schwereren Einsätzen mit einem höheren Bruttogewicht benötigt werden«, so Henrikson.

Acht verschiedene Getriebeübersetzungen

Zeitgleich hat Scania auch eine neue Hinterachse mit schnellen Getriebeübersetzungen eingeführt. Die Variante R756 kann beispielsweise mit acht verschiedenen Getriebeübersetzungen bestellt werden, von denen die schnellste bei 1.95:1 liegt. Dank der breiten Spreizung bei den Getrieben des Typs G25 und G33 soll auch bei den Modellen mit schneller Getriebeübersetzung eine gute Startfähigkeit gewährleistet werden.

Flexible Nebenantriebe

Die neue Antriebsstrangreihe bietet neun Nebenantriebsausführungen, die sich unabhängig vom Einsatzbereich an jede Einsatzanforderung anpassen lassen sollen. Sie werden über eine entsprechende Schmierstelle am Getriebe geschmiert, sodass sie sich auch für harte Einsätze, wie beispielsweise bei Hydraulikpumpen, eignen.    t

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