Probst freut sich zum Jubiläum über ein »Super-Jahr« und will sein Vertriebsnetz weiter ausbauen

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Die vor 50 Jahren von seinem Vater Ernst Probst und dessen Frau Helene in einer Holzhütte gegründete Firma, die heute als Experte für Geräte und Werkzeuge rund um die Greif- und Verlegetechnik zu den marktführenden Unternehmen weltweit gehört, beschäftigt am Stammsitz in Erdmannhausen sowie im thüringischen Könitz und in der englischen Niederlassung in Wem 130 Mitarbeiter. Zu den Meilensteinen in der Unternehmensgeschichte gehören die Entwicklung der hydraulischen Verlegezange HVZ im Jahre 1983, der Verlegemaschine VM203 im Jahr 1988, der Vakuumverlegetechnik im Jahr 1991 oder des Flächenfertigers Power Plan PP im Jahr 2010. »Damit haben wir eine weitere Nische besetzen können und doppelt so viele Maschinen abgesetzt wie prognostiziert«, sagte Holger Merholz, Vertriebsleiter für Deutschland, Österreich, Schweiz und England. Zudem habe man sich mit diesem Flächenfertiger den Weg in neue Märkte geebnet, beispielsweise in den Bau von Sportanlagen.

Neues Vakuumhebegerät

 

Bei diesen wegweisenden Entwicklungen lautete der Grundgedanke stets, Geräte oder Maschinen zu konstruieren, die zur Humanisierung der Arbeit beitragen und gleichzeitig die Effizienz steigern. Dazu gehört beispielsweise auch das neue Vakuumhebegerät Powerjet PJ, das kurz vor der Markteinführung steht und derzeit noch intensiv im Praxiseinsatz getestet wird. Es eignet sich aufgrund seines leistungsstarken Gebläses für das Verlegen von stark porösen Platten mit einem Gewicht von bis zu 1 500 kg.

»Viel aus dem Bauch heraus«

 

»Wir machen bei uns viel aus dem Bauch heraus«, sagte Martin Probst im Gespräch mit dem bauMAGAZIN, »doch wir verfolgen immer auch eine langfristige Strategie.« So sei unter anderem geplant, künftig auch Handelsprodukte ins Probst-Portfolio aufzunehmen, sofern diese »unseren Kunden einen wirklichen Zusatznutzen bieten und zu unseren Produkten passen«. Auch werde man bei Probst in Zukunft verstärkt den Blick auf andere Branchen richten«, ergänzte Holger Merholz gegenüber dem bauMAGAZIN.

 

Als Beispiel dafür nannte er das neu entwickelte Floris Mobil FM, das in Gärtnereien oder Baumschulen eine Alternative zum Absetzgabelstapler sei, könne es doch alle gängigen Topfgrößen bis zu 10 l-Containern aufnehmen und sei zudem – weil rein mechanisch betrieben – völlig unabhängig von Kraftstoff oder Strom. »Probst besitzt fertigungs- und entwicklungstechnisch ein solch großes Know-how«, so Holger Merholz, »das auch in anderen Branchen eingesetzt werden kann.«

 

Zumal man bei Probst festgestellt hat, dass wieder verstärkt qualitativ hochwertige Produkte nachgefragt werden. »Während der Krise spielte, vor allem im Bereich der kleineren Werkzeuge, der günstige Preis bei den Kunden eine Rolle«, sagte Merholz. »Doch das hat sich inzwischen gedreht. Die Kunden schätzen wieder Qualitätsprodukte, und die bieten wir, nicht zuletzt aufgrund unserer Alleinstellungsmerkmale.«

 

Auch deshalb ist man bei Probst optimistisch für die Zukunft. »2011 ist ein Super-Jahr für uns«, sagte Merholz, »und wenn nächstes Jahr nicht weltweit irgendein Blödsinn passiert, müsste auch 2012 gut laufen für uns, zumal dann wieder die GaLaBau in Nürnberg ansteht.«

 

Wie gut Probst die Krise gemeistert hat, zeigt sich auch darin, dass das Unternehmen jetzt mehr Mitarbeiter hat als vor der Krise. So beschäftigt Probst allein 15 Mitarbeiter in der Entwicklungsabteilung am Stammsitz in Erdmannhausen.

Hohe Fertigungstiefe

 

Dort wurde zuletzt kräftig investiert. Fertiggestellt sind eine 1 200 m² große Produktions- sowie eine 400 m² große Ausstellungshalle, der Bau einer weiteren Halle ist in Planung. Dabei legt der graduierte Maschinenbauingenieur Martin Probst grundsätzlich großen Wert auf eine hohe Fertigungstiefe, auch weil man »immer schneller und besser sein wolle als die Marktbegleiter«. Auch deshalb wird darüber nachgedacht, am Vertriebs- und Fertigungsstandort Könitz einen vierten Schweißroboter anzuschaffen.

Export in mehr als 100 Länder

 

Inzwischen exportiert die Probst Greiftechnik Verlegesysteme GmbH ihre Produkte in mehr als 100 Länder und unterhält mehr als 30 Vertretungen. Der hohe Exportanteil von 60 bis 70 Prozent soll aber, so Probst und Merholz, weiter ausgebaut werden. »Zwar werden wir unsere Vertriebsaktivitäten auch in Deutschland weiter verstärken«, sagte Probst, »doch wollen wir auch in den Schwellenländern wesentlich stärker präsent sein.«

 

So hat das Unternehmen in Brasilien, Indien und auch in Kasachstan seit rund zwei Jahren eigene Vertretungen. »Vor allem auf dem brasilianischen Markt sehe ich ein Riesenpotenzial für uns«, sagte Probst. Allerdings brauche man, um dort Erfolg haben zu können, einen langen Atem. »Und wir sind stolz, dass wir diesen Atem haben.«

 

Beim Blick Richtung Asien liegt der Fokus eher auf den Staaten am Persischen Golf und auf Indien und nicht auf dem derzeit größten Wachstumsmarkt China. »Der chinesische Markt ist aktuell für uns kein Thema«, sagte Probst, der gleichzeitig die Entwicklung auf dem deutschen Markt beklagt. »In Deutschland wir immer öfter abgekupfert«, sagte er. »Und zu diesem Verfall der Sitten hat meiner Meinung nach die Krise ihren Teil beigetragen.«

 

Gleichwohl bleibt es das erklärte Ziel von Martin Probst, auch in Zukunft die Marktpräsenz konsequent auszubauen und »weltweit die unangefochtene Nummer 1« im Bereich der Greiftechnik und Verlegesysteme zu bleiben.

 

Von Michael Wulf

Firmeninfo

PROBST GmbH

Gottlieb-Daimler-Str. 6
71729 Erdmannhausen

Telefon: +49 (07144) 3309 - 0

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