Der 31 m hohe Stahlbetonturm beherbergt den Aufzugsschacht und dient der v-förmigen Stahlkonstruktion mit umlaufenden Treppen als Auflager und Stützpunkt. Mehrere Plattformen unterbrechen die Himmelsleiter. Der Aufzug bietet auf beiden Plattformen die Möglichkeit des barrierefreien Ein- oder Aussteigens. Das ortsansässige Bauunternehmen Holtmeyer erhielt kurzfristig den Auftrag, die Stahlbetonkonstruktion für den Fahrstuhlschacht noch vor Wintereinbruch fertigzustellen, damit anschließend die Stahlbauarbeiten beginnen konnten.
Als langjähriger Kunde und »Paschal-Fan« wandte sich Jens Holtmeyer an den Steinacher Schalungshersteller. Sein Bauunternehmen verfügt über eigene Paschal-Systeme, jedoch nicht über Klettersysteme, die bei einem »Turmbau« aus Stahlbeton unerlässlich sind. Bedingt durch die kurzfristige Auftragserteilung und den nahenden Winter war Eile geboten. Hinzu kam, dass alle Gründungsarbeiten, sowohl für den Aufzugsschacht sowie für die Fundamente der stählernen Baumwipfelpfadstützen mittels Bohrpfählen aufwendig und zeitintensiv gegründet werden mussten.
Tragende Bodenplatte für die Stahltreppenkonstruktion
Die 8,5 m x 8,5 m große Tragplatte mit einer Dicke von 0,8 m wurde auf 16 Bohrpfählen gegründet. Die Aufzugsunterfahrt ist mit 1,2 m dicken Stahlbetonwandungen eingefasst und ragt 1,3 m in die Tiefe. Darunter befindet sich eine Stahlbetonplatte mit 0,5 m Dicke. Holtmeyer nutzte zum Einschalen der Basiskonstruktion das Schalungssystem Logo.3 der Marke Paschal. Die 0,3 m dicken Stahlbetonschachtwände mit einem lichten Maß von 2,75 m/2,75 m sind auf der 0,8 m dicken Stahlbetontragplatte gegründet. Der darauf aufbauende Aufzugsschacht wurde mit nur zwei Systemen von Paschal von der Holtmeyer Bauunternehmen GmbH betoniert.
Als Innenschalung kam die Logo.3 mit Ausschalinnenecken zum Einsatz. Die Ausschalinnenecken sind besonders zum raschen Ein- und Ausschalen geeignet. Nach dem Zurückspindeln wurde die komplette Innenschaleinheit mit einem Kranhub zum nächsten Betoniertakt gehoben. Dies geschah elf mal mit dem Baustellenkran. Zum Schalen der Schachtaußenseiten wurde die Logo.3 mit dem Klettersystem 240 cm kombiniert.
Die Schalungsexperten von Paschal entwarfen in kürzester Zeit einen optimalen Schalungsvorschlag für das Holtmeyer-Team. Er sah vor, dass das Bauunternehmen lediglich vier Klettereinheiten benötigte.
Sicher verankert mit dem Kletterkonus M30/DW15
Der von Paschal entwickelte Kletterkonus M30/DW15 ist vom DIBt zugelassen, für Verankerungstiefen von 250 mm bis 400 mm als normale Wandverankerung (Z-21.6.2042). Damit steht für alle Paschal-Kletter- und -Bühnensysteme ein einheitliches System zur Verankerung von Konsolgerüsten zur Verfügung. In Abstimmung mit dem Tragwerksplaner planten die Schalungsexperten die Betoniertakte und die Verankerungshöhe so ein, dass der ersten Betoniertakt eine Höhe von 3,05 m hatte, damit die nachfolgenden Betoniertakte mit einer Höhe von 2,9 m neun mal wiederholt werden konnten. Für den Schachtabschluss war dann nur noch ein Betoniertakt in einer Höhe von 2 m auszuführen, der mit der horizontalen Schachtabdeckung abgeschlossen wurde.
Eine »Hochzeit« reicht aus
Eine komplette Klettereinheit aus senkrechter Schaleinheit mit Bühne/n und Schutzgerüst/en wird nur einmal verheiratet und mit nur einem Kranhub an den jeweiligen Einsatzort gehoben. Am Einsatzort angekommen wird die komplette Einheit mit insgesamt zwei Verankerungen in der fertiggestellten Stahlbetonkonstruktion verankert. Zum Befestigen der nachfolgenden Ankerstellen war für den Aufzugsschacht in Bad Iburg eine Aushärtezeit des Frischbetons von 36 Stunden vorgegeben. Für die letzten Betoniertakte, Mitte November, verwendete das Bauunternehmen Holtmeyer einen Beton C 35/45 aufgrund der kühlen Witterung.
Jens Holtmeyer und seine Mitarbeiter sind, was den Service von Paschal angeht, voll des Lobes. »Die Unterlagen der Arbeitsvorbereitung von Paschal sind so detailliert und verständlich geplant, dass mein Team auf Anhieb die Klettereinheiten fix montieren konnte. Vor dem ersten Klettereinsatz überzeugte sich ein Monteur von Paschal vor Ort von der exakten Montage und hatte nichts zu beanstanden«, so Jens Holtmeyer. §