NOE-Schaltechnik: Sichtbeton in Stoffoptik

Die Gemeinde Neuenhof bei Zürich saniert ihre Schulanlage und errichtete in diesem Zusammenhang eine Aula. Diese besticht durch eine besondere Sichtbetonfassade, die dank Fotogravurtechnik und Strukturmatrizen der NOE-Schaltechnik erstellt werden konnte.

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Im Rahmen der Sanierung sollte ein Objekt komplett renoviert und ein zweites erweitert werden. Zudem wünschten sich die Verantwortlichen den Neubau einer Aula. Um für diese architektonischen Maßnahmen das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, schrieben sie einen Wettbewerb aus, den das Architekturbüro Waeber-Dickmann-Partner aus Zürich gewann.

Fotogravur mit Strukturmatrizen

Die Aula ist von der Kubatur her betrachtet eher schnörkellos rechteckig, doch dank ihrer Sichtbetonfassade ein Blickfang. Denn sie gibt auf geschickte Art und Weise die Faltenbildung eines Stoffes wieder, der je nach Sonnenstand immer etwas anders erscheint. Möglich war das durch die sogenannte Fotogravurtechnik und die Strukturmatrizen von NOE-Schaltechnik. Bei der Fotogravurtechnik werden Bildinformationen digital in Linien unterschiedlicher Breite und Tiefe umgewandelt. So erzeugt der reflektierende Lichteinfall den Eindruck eines Bildes. Die NOE-Matrizen bestehen aus Polyurethan mit Glasfasergewebe, die mit der Schalung fixiert werden. Danach kann der Ortbeton wie gewohnt eingebracht werden. Sobald dieser ausgehärtet ist, lässt sich die Matrize entfernen und das Relief wird sichtbar. So können detailgetreu, je nach Lichteinfallswinkel, individuelle Strukturen und Bilder auf der Betonoberfläche wiedergegeben werden.


Individuelle Anfertigung

Damit das Ergebnis den Wünschen der Architekten entsprach, berechneten diese die möglichen Lichteinfallswinkel und lieferten der NOE-Schaltechnik detaillierte 3D-Pläne. Mit ihrer Hilfe fertigten die Mitarbeiter des Unternehmens eine Gießform, die zum Herstellen der eigentlichen Matrize erforderlich ist. In sie wird das flüssige Polyurethan eingebracht. Dabei entschlossen sich die Verantwortlichen für eine Matrizenhöhe von 6,76 m. Die Breite variierte zwischen 0,65 m und 1 m. Insgesamt fertigte NOE rund 30 unterschiedliche Matrizen an. Mit ihnen wurden ungefähr 700 m² strukturierte Fläche erstellt. Eigentlich sind die NOE-Strukturmatrizen darauf ausgelegt, bis zu 100 Mal eingesetzt zu werden. Doch dies war bei der Neuhofer-Aula nicht möglich. Da kein Element dem anderen entsprach, wurde jede Matrize nur ein einziges Mal verwendet.

Bei der aufwendigen Matrizen-Geometrie profitierten die Architekten und das ausführende Unternehmen davon, dass NOE nicht nur Strukturmatrizen anbietet, sondern auch Schalungen. Sie bestellten diese gleich mit und erhielten so detaillierte Schalpläne, bei denen die erforderlichen Taktungen genau angegeben waren. Auf Wunsch montiert das Unternehmen die Matrizen auch direkt im Werk auf die Schalung. Dadurch sparen die Baumeister Zeit auf der Baustelle.    §

Firmeninfo

NOE-Schaltechnik Georg Meyer-Keller GmbH + Co. KG

Kuntzestr. 72
73079 Süssen

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