Mayer Schaltechnik: Schulungszentrum entsteht in Erlangen

Siemens zählt bereits zu den wichtigsten Arbeitgebern in Erlangen. Als klares Bekenntnis zum Standort der Medizintechniksparte in der mittelfränkischen Stadt versteht »Siemens Healthineers« den Neubau, den das Unternehmen derzeit am Röthelheimpark realisiert. Für fast 58 Mio. Euro entsteht für das Unternehmen ein modernes Schulungs- und Ausbildungscenter. Bauherr Zeleni Real Estate hat die Bauausführung des Projekts an W. Markgraf übertragen, das sich für diese anspruchsvolle Aufgabe Schalungslösungen von Mayer Schaltechnik nach Erlangen geholt hat.

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Baubeginn für den 11 000 m² umfassenden Neubau, der unmittelbar an das bestehende Trainingscenter auf dem Siemens-Campus anschließt, war im Frühjahr 2020, der Einzug und die Inbetriebnahme sollen bis Herbst nächsten Jahres abgeschlossen sein. Am Übergang zum Bestandsgebäude gibt es einen zusätzlichen Innenlichthof, um den sich Lerninseln, Pausenbereiche und Besprechungsräume gruppieren, und der die inneren Bereiche mit Tageslicht versorgt. Als markantes Projektdetail haben die Architekten des Stuttgarter Büros Scope einen über alle Geschosse durchgehenden zentralen Luftraum mit großzügiger Erschließungstreppe vorgesehen. In diesem zentralen Bereich haben die Planer für die Wände und die Ortbetondecken hochwertigen Sichtbeton der Klasse 4 ausgeschrieben, d. h. die Betonflächen müssen besonders hohen gestalterischen Anforderungen genügen, demnach einwandfreie Oberflächen hinsichtlich Porigkeit und Farbgebung aufweisen. Und dazu höchste Ebenheit, wie sie in der DIN 18202, Tab. 3, Zeile 7, mit maximal 3 mm Toleranz definiert ist.

Bauherr Zeleni Real Estate hat die Bauausführung des Projekts an W. Markgraf übertragen, das auf Schalungslösungen von Mayer Schaltechnik setzt – für die Wände die steife Stahlträgerschalung Primax und für die Decken von Ischebeck die Titan Alu-Flex, da Mayer im fränkischen Raum auch die Regionalvertretung für Ischebeck-Produkte führt.

Geschützte Wände

Vom Sichtbeton der Treppenhauswände ist während der Bauphase fast nichts zu sehen – quasi ein »Unsichtbeton«, denn damit Bauleiter Andrei Arsinel bei der finalen Bauabnahme tatsächlich die geforderte SB4-Oberfläche abliefern kann, wird das Betonierergebnis unmittelbar nach dem Ausschalen mit OSB-Platten verkleidet. Selbst wenn die Stahlträgerschalung Primax bei lediglich knapp 4 m Betonierhöhe eine ihrer besonderen Stärken hier gar nicht erst ausspielen kann, nämlich die stufenlose Höhenanpassung, weiß Polier Gerhard Höcht, der hier zum ersten Mal mit Primax arbeitet, ihre Vorzüge zu schätzen: »In der Handhabung zwar mit einer klassischen Holzträgerschalung vergleichbar, aber wesentlich steifer und vor allem extrem maßhaltig. Das bedeutet, dass auch unter dem krassen Wetterwechsel, den wir im Laufe des Frühjahres mehrfach hatten, die Träger nicht ›wachsen oder schwinden‹. In Verbindung mit einer ebenso maßhaltigen Schalhaut werden Arbeitsfugen nahezu unsichtbar, wenn man die angesetzten Schalelemente mit Dichtstreifen gegen Ausbluten abdichtet.«


Die Planer hatten nicht nur die Oberflächenqualität definiert, sondern wollten auch die auf den Flächen sichtbaren Plattenstöße auf ein Minimum reduzieren. Dazu veranlasste Markus Lochner von der Arbeitsvorbereitung zu Baubeginn eine Probewand mit verschiedenen Schalhautalternativen, um so den bestmöglichen Kompromiss zwischen Betonbild und Plattenraster zu erzielen.

Beton von unten

Optimale Betonoberflächen – besser gesagt Untersichten – waren auch bei den Ortbetondecken gefordert. So weisen die Untersichten in diesen Bereichen eine sehr gleichmäßige Farbgebung mit samtartig matter Struktur auf. Ein praktisches Detail der Titan-Alu-Flex-Träger sind die Klemmstücke, mit denen beim Einschalen Schalungsträger und Joche zu einem starren Trägerrost gekoppelt werden können. So ließen sich die Deckenfelder mit freiem Deckenrand einfach aussteifen.

Mit den Klemmstücken werden auch Stahlrohrstützen an den Trägern fixiert – statt der bei Holzträgern üblichen Sicherung mit Nägeln, die hinterher wieder gezogen werden müssen und am Träger oft Schäden hinterlassen.

Die Entscheidung gegen klassische Holzträgerschalungen und für die Alternative in Stahl bei der Wandschalung, sowie Alu in der Decke zahlte sich für das Markgraf-Team aus: Sowohl arbeitstechnisch, als auch beim Betonergebnis – bei kaum höheren Gesamtkosten.    t

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