Die Autobahn A 6 beginnt an den Staatsgrenzen Frankreichs und Tschechiens und führt quer durch Süddeutschland. Als Teil der Europastraße 50 ist sie eine wichtige Fernverbindung zwischen Paris und Prag. Im Zuge ihres Ausbaus wird bei Heilbronn die Neckartalbrücke zwischen den Anschlussstellen Untereisesheim und Neckarsulm neu gebaut. Die Bohrpfähle für die Fundamente erstellte Hochtief Infrastructure mit dem neuen Bohrgerät LB 45 von Liebherr.
Seine Typbezeichnung entspringt dem nominellen Drehmoment von 450 kNm. Dieses entspricht einer Erhöhung von rund 10 % gegenüber dem mit 410 kNm bereits leistungsstarken LB 36.
Herausforderung
Eine Achse der neuen Brücke war die vom Ufer rund 100 m entfernte »Neckarinsel«. Um dorthin zu gelangen, musste das Bohrgerät per Ponton umsetzen. Nach dem Transport errichtete Hochtief aus Elementen des Pontons eine Pontonbrücke für die Überfahrten der Baustellenfahrzeuge. Das Bohrgerät war jedoch zu schwer für die Pontonbrücke. Nach Fertigstellung des Bauabschnitts musste deshalb die Pontonbrücke wieder zum Ponton zurückgebaut und das LB 45 erneut über den Neckar transportiert werden. Die einfache Handhabung des Geräts erweist sich sowohl in der Anwendung als auch bei solchen logistischen Herausforderungen als großer Vorteil. Während der sechsmonatigen Bohrpfahlarbeiten erstellte Hochtief 106 Gründungspfähle im Kelly-Bohrverfahren mit Bohrschnecke und Felseimer. Dabei verbaute das Unternehmen 170 t Stahlbewehrung und 2 000 m³ Beton. Die Pfähle sind durchschnittlich 11,5 m tief und haben einen Durchmesser von 1,5 m. In Abhängigkeit von Felshärte und Bohrtiefe benötigte Hochtief rund zwei Stunden für einen Pfahl. Inklusive Betoniervorgang konnten so 2,5 Pfähle pro Tag erstellt werden. Besonders positiv beschreibt Hochtief das Handling und die Kraft des LB 45. t