Zu Unfällen mit einem Radlader kommt es häufig, wenn der Maschinenführer nach einem Ladevorgang zurücksetzt, besonders wenn sich Personen im Arbeitsbereich des Radladers befinden. Für größtmögliche Sicherheit entwickelt Liebherr seine Assistenzsysteme laufend weiter. Ein aktuelles Beispiel ist die aktive Personenerkennung heckseitig, bei der jetzt eine unterstützende Bremsfunktion sowie eine Gefahrenkarte integriert sind. Die aktive Personenerkennung beispielsweise warnt Maschinenführer optisch am Display sowie mit akustischen Signalen vor Gefahren im Heckbereich des Radladers. Für eine gezielte Warnung vor einem drohenden Personenschaden unterscheidet das Assistenzsystem mithilfe von intelligenter Sensorik selbstständig zwischen Personen und Objekten.
Bei Personen im Heckbereich des Radladers warnt die aktive Personenerkennung gezielt auf größere Entfernung als bei statischen Hindernissen wie Wänden, Säulen oder anderen Fahrzeugen. Das Assistenzsystem vermeidet dadurch unnötige Signale, was die Belastung für den Maschinenführer verringert und ihn weniger ablenkt.
Sobald die aktive Personenerkennung eine Gefahrenquelle erfasst, verzögert der neue Bremsassistent die Geschwindigkeit des Radladers bis zum Stillstand. Der Bremsvorgang wird früher und schneller eingeleitet als beim herkömmlichen Abbremsen, weil die menschliche Reaktionszeit entfällt. Als Folge verkürzt sich der Anhalteweg um wichtige Meter. Das automatisierte Verzögern der Geschwindigkeit erfolgt über die hydrostatische Komponente des Antriebsstrangs. Der Maschinenführer kann damit weiterhin und zusätzlich zum Bremsassistenten regulär die Betriebsbremse des Radladers betätigen.
Visualisierung von Gefahrenzonen
Neben dem Bremsassistenten ist die Gefahrenkarte eine zweite neue Funktion für die aktive Personenerkennung heckseitig. Jedes Mal, wenn das Assistenzsystem eine Gefahr erkennt und ein Warnsignal ausgibt, überträgt es ein GPS-Signal an das Liebherr-eigene Datenübertragungs- und Ortungssystem LiDAT. Darauf aufbauend stellt Liebherr für jeden Betreiber eines Radladers mit aktiver Personenerkennung in LiDAT eine Google-Maps-Karte mit diesen GPS-Punkten zur Verfügung.
Das Ergebnis ist die Gefahrenkarte, die Risikozonen und mögliche Unfallquellen am Werksgelände visualisiert. Auf dieser Basis kann der Betreiber Maßnahmen zur Unfallprävention ergreifen. Zum Beispiel kann er Gehwege anpassen, Absperrungen anbringen und gefährliche Arbeitsabläufe verändern. Mithilfe der Gefahrenkarte kann der Betriebsleiter seine Mitarbeiter für riskante Situationen sensibilisieren. t