Langendorf/Wielton: Langendorf entwickelt sich zu einer wichtigen Stütze im Wielton-Konzern

Im Mai 2017 hat der polnische Nutzfahrzeugkonzern Wielton 80 % der Anteile des Waltroper Herstellers Langendorf übernommen. Zwei Jahre später zeigt sich Langendorf-Geschäftsführer Klaus P. Strautmann mit dem bisher Erreichten deutlich zufrieden und unterstreicht, dass Langendorf weiter eine deutsche Marke ist.

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Vor zwei Jahren dürfte, gemessen an den Absatzzahlen, der drittgrößte Nutzfahrzeughersteller Europas entstanden sein. Die im Vorfeld von beiden Unternehmen erwarteten positiven Auswirkungen auf den 1889 gegründeten Hersteller in Waltrop konnten eigenen Angaben zufolge umfänglich umgesetzt werden. Die Belegschaft in Waltrop ist von 270 auf 301 Mitarbeiter angewachsen, weitere Einstellungen sind geplant. Synergieeffekte im Bereich Forschung und Entwicklung sowie im Einkauf sollen sich positiv auf die betrieblichen Kennziffern niederschlagen. Die verbliebenen Langendorf-Prozente sollen bis zum Jahr 2022 ebenfalls in den Besitz des börsennotierten polnischen Unternehmens übergehen.

Wichtige Stütze des Konzerns

In den vergangenen beiden Jahren hat sich Langendorf zu einer wichtigen Stütze des gesamten Konzerns entwickelt: Von Waltrop werden im deutschen Raum, in die Benelux-Länder und die Schweiz die Produkte aus dem General-Cargo-Bereich des Konzerns vertrieben. Langendorf ist für die gleichen Regionen Ansprechpartner für die Produkte der Konzernschwestern Fruehauf (Kofferfahrzeuge) und Lawrence David (rungenlose Curtain­sider). Für die gesamte Gruppe wurde in Waltrop ein Kompetenzzentrum für Tieflader etabliert, das zudem personell weiter ausgebaut werden soll. Ein erstes Resultat soll auf der kommenden ­Tiefbau Live in Karlsruhe gezeigt werden – der dort zu sehende Tieflader wurde komplett in Waltrop gefertigt.


»Um eine hochwertige Qualität unserer Fahrzeuge zu gewährleisten, beziehen wir Teile ausschließlich von anerkannten OEM«, betont Langendorf-Geschäftsführer Klaus P. Strautmann. »Unsere Chassis werden, insofern wir diese nicht in Waltrop herstellen, aus Polen von Wielton geliefert – immerhin stückzahlmäßig ›Nummer 3‹ in Europa und Nummer zehn in der Welt. Natürlich erhalten wir Stahl aus Schweden, Verschlüsse aus Frankreich und Kabelbäume aus Tschechien«, so Strautmann. Aber die Produkte würden, wo immer es möglich sei, mit deutschen Lieferanten und Teilen bestückt.

Nachfrage aus Russland

Das Wielton-Werk in Wieluń selbst sei außerordentlich gut beschäftigt durch eine verstärkte Nachfrage nach allen Produkten aller 18 Baureihen aus Russland. »Hinzu kommt, dass rund 3 000 Chassis zusätzlich für Lawrence David in England produziert werden müssen. Ebenfalls ausgelastet ist das Werk von Fruehauf in Auxerre.« Die positiven Entwicklungen würden, so Strautmann, auch auf Langendorf ausstrahlen. »Um unsere Konzernschwestern zu unterstützen, werden wir in Waltrop voraussichtlich Alu-Halbschalen für Frankreich produzieren. Ebenfalls denken wir darüber nach, die Fertigung von Schrottkippern bei Langendorf zu übernehmen. Noch nicht entschieden, aber sehr wahrscheinlich ist, dass wir auch Schubbodenfahrzeuge montieren werden.«    t

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