HYDREMA Baumaschinen GmbH Hydrema plant Petition für Gesetzanpassung im Baugewerbe

Wenn Bauunternehmer ihre Dumper auf öffentlichen Straßen einsetzen wollen, stehen sie schnell vor einem Problem: Sehr häufig muss das Fahrzeug den Baustellenbereich verlassen und für kurze Zeit über eine öffentliche Straße fahren. Für diesen für die Dauer der Baustelle befristeten Bedarf der Straßenüberquerung benötigt der Dumper eine Zulassung als LKW und der Fahrer muss daher einen LKW – Führerschein besitzen. Hydrema plant darum eine Petition, um die Gesetze für das Baugewerbe dahingehend anzupassen.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: HYDREMA Baumaschinen

„Natürlicher Weise kommt der Gedanke nicht vollkommen uneigennützig daher, aber es ist schon ein himmelschreiendes Unrecht, dass der Bauunternehmer in Deutschland weniger Wert ist als der Landwirt“, spricht Martin Werthenbach, Vertriebsleiter bei Hydrema, das Problem an. „Du musst ja noch nicht mal über das Land fahren, denn auch in städtischen Gebieten begegnen Dir Ungetüme von riesigen Landmaschinen und da drauf sitzen Jugendliche, die diese schweren oder auch überlangen Maschinen laut Gesetzgebung fahren dürfen. Der Bauunternehmer aber, der mit seiner ebenfalls hochwertigen, aber oft längst nicht so kantigen oder übergroßen Maschine zur Bewältigung einer Baustelle zeitlich begrenzt über die Straße fahren muss, muss dafür seinen Mitarbeiter mit dem Führerschein der Klasse 2 ausstatten. Das bedeutet eine hohe kosten- und zeitmäßige Belastung für den Unternehmer und öffnet Tür und Tor zur Abwanderung von Mitarbeitern aus dem Bauwesen, denn der Besitzer des Führerscheins ist und bleibt der Angestellte, der aber durch eigene Weiterbildung dann den Sprung von der Baugrube zum LKW oder BUS-Unternehmen in Reichweite sieht.“

Werthenbach sieht darin eine große Belastung für Bauunternehmer.  „Jetzt gibt es ja nicht nur große Dumper, wie wir sie bauen – ich rede dabei nicht von den riesigen Fahrzeugen, die beim Tagebau oder der Kiesgrube zum Einsatz kommen, sondern unsere Maschinen bewegen zwischen 6.5 und 20 Tonnen Nutzlast. Es gibt auch die kleineren und kompakteren Maschinen, für die das aber in gleicher Weise gilt“, erklärt er. „Da werden dann unsere Hersteller - Kollegen zur Rechtsbeugung verführt und Du kannst dann auf einem Dumper, der normaler Weise 4,5 to bewegen darf, ein Typenschild lesen, auf dem dann eine Nutzlast von 40 kg! angegeben wird, nur weil der Dumper ein Eigengewicht von 3.450 kg. hat und somit die Maschine im zulässigen Gesamtgewicht unter 3,5 to bleibt. Was macht jetzt der Fahrer, wenn er angehalten wird und nicht die Kisten Bier transportiert, sondern tatsächlich die Mulde voll hat, wenn er über die Straße fahren muss und für wen ist es, abgesehen vom Unfallopfer, das schlimmere Übel, wenn es zu einem Unfall kommt?“

Werthenbach will an dieser Stelle die Brisanz der Sachlage nicht weiter ausschmücken und überlässt dies der jeweils eigenen Fachkenntnis. „Wichtiger, als die brisanten Gesetzeskonflikte sehe ich hier die Notlage der Bauunternehmer, die im Übrigen nur in Deutschland entsprechend benachteiligt sind. Die Kosten für einen LKW – Führerschein sind immens. Jetzt kann der Bauunternehmer zur Kalkulation seiner Baustelle wählen, entweder Mitarbeiter vom LKW für den Einsatz vorzusehen, oder die wesentlich teurere und auch weniger effizientere Lösung über angemietete Fahrer aus dem landwirtschaftlichen Lohngewerbe wählen, die mit Ihren Traktoren und Anhängern den Einsatz durchführen. Schon mal darüber nachgedacht, warum man nur in Deutschland so viele Traktoren mit Anhängern auf den Baustellen findet?“


Laut Werthenbach ist es schon lange Zeit, dass sich die Bauunternehmer in Deutschland zusammentun, um Ihre Bedeutung für die Wirtschaft in Deutschland richtig zu stellen. „Überhaupt nichts gegen die Unterstützung der Landwirte und ganz sicher fahren die Jugendlichen ihre 3 Anhänger mit dem Traktor auch sehr souverän über das Land, oder den riesigen Mähdrescher sogar durch die Stadt oder das Dorf, aber mit welchem Recht werden Bauunternehmer dazu gezwungen, Ihre Baumaschinen wie LKWs anzumelden und dafür entsprechend ausgebildete LKW- Fahrer einzusetzen. Im Übrigen geht unsere Gesetzgebung ja sogar so weit, dass selbst ein Radlader, der mit seiner Schaufel Erde oder Sand über die Straße fährt, ebenfalls wie ein LKW angemeldet sein müsste, sogar dann, wenn die Maschine ansonsten mit 20 km/h als selbstfahrende Arbeitsmaschine ihren Einsatz verrichtet. Dass ist alles sehr bekloppt und wenig nachvollziehbar und muss dringend korrigiert werden.“

Werthenbach suche daher das Gespräch mit interessierten Leuten aus der Branche und hoffe auch auf die zahlreichen Mitglieder des VDBUM. „Wir sind extra in diesem Jahr Mitglied beim VDBUM geworden und ich bin total begeistert von der Kompetenz, die in diesem Verein zu spüren ist. Das Groß-Seminar in Willingen hat mich wirklich begeistert und ich hoffe, dass ich hier auf viele Unterstützer setzen kann. Aber grundsätzlich hoffe ich auf viele Interessierte Bauunternehmer und auch auf Kollegen auf der Herstellerseite, die mich bei der Ausschreibung einer Petition unterstützen würden. Denn die Zeit ist überreif für Gesetzesänderungen und dieses Unrecht ist längst fällig gekippt zu werden.“

Werthenbach wolle die nächsten Messen auch dafür nutzen, das Interesse zur Unterstützung einer solchen Petition abzuprüfen, aber auch gerne Mitstreiter finden, die bereit sind, diese Petition mit vorzubereiten und dann mit geballter Unterstützung auszurollen, um innerhalb kürzester Zeit möglichst viele Unterschriften zu sammeln. „Der Bauunternehmer ist für unser Land mindestens genauso viel Wert, wie der Landwirt es auch ist“ lautet sein Motto. „Ziel muss es sein, dass auch der Bauunternehmer in Deutschland, mit Mitarbeitern, die den Baugeräteschein haben, mit Dumpern über die Straße fahren darf, um für einen Baustelleneinsatz Schüttgut zu transportieren. Er tut dies schließlich nur für den die Baustelle andauernden Zeitraum und in einem deutlich räumlich begrenzten Bereich. Allein der überstrapazierte Begriff „Fachkräftemangel“ ist Ansatz genug sich mit dieser längst fälligen Gesetzesänderung zu beschäftigen. Ich hoffe, dass ich während der Nordbau, auf der wir unseren Händler Manske Baumaschinen-PMS GmbH unterstützen und natürlich auf der Bauma viele zielführende Gespräche führen kann, und ich Menschen kennenlerne, die bereit sind mit mir diesen Gedanken zu unterstützen, so dass schließlich die Petition eröffnet und dann die Gesetzesänderung angestrengt werden kann.“   

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