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HAVER & Boecker Niagara Effizienz und Langlebigkeit von Siebmaschinen aufrechterhalten

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Der Bedarf an Zuschlagstoffen und Bergbaumaterialien steigt stetig, weshalb die Frage nach efffizienteren Maschinen laut wird. Duncan High ist Technologiemanager für Verarbeitungsanlagen bei Haver & Boecker Niagara. Er verfügt über 30 Jahre Erfahrung und rät zur Abkehr von traditionellen Screening-Systemen hin zu fortschrittlichen Technologien, die die Produktivität und damit die Gewinne erhöhen.

Die globale Nachfrage nach Zuschlagstoffen und Bergbaumaterialien steigt, laut Duncan High wird in den nächsten 15 Jahren ein Plus von fast 4,2 Mrd. t erwartet. »Das ist eine große Menge an Material, was bedeutet, dass die Hersteller effiziente Anlagen benötigen, um die Anforderungen zu erfüllen und einen bedeutenden Gewinn zu erzielen.« Jede Tonne Material muss über mindestens ein Vibrationssieb laufen. Die gute Nachricht ist, dass es heute Technologien zur Produktivitätsverbesserung bzw. -erhöhung von Siebanlagen gibt.

Weniger Ablagerungen und Verunreinigungen

Durch die Integration von Exzentersiebtechnik, modernsten Siebmedien und Diagnosewerkzeugen lassen sich Ablagerungen oder Verunreinigungen vermeiden, was die Siebleistung, Produktivität und den Gewinn verbessert. Vibrationssiebe mit einer doppelten Exzenterwelle erzeugen einen konstanten Hub und halten die Kraft während des Materialschwalls aufrecht. Diese Konstruktion zwingt das Siebgehäuse, der Bewegung der Welle zu folgen. Während sich diese nach oben bewegt, bewegen sich die Ausgleichsgewichte in die entgegengesetzte Richtung. Dadurch heben sich die Kräfte gegenseitig auf und sorgen für einen gleichmäßigen positiven Hub, der Materialspitzen ohne Schwungverlust bewältigt.

Ein Hersteller im Westen Kanadas erkannte schnell die Vorteile der Doppelexzentersiebtechnik und ersetzte zwei horizontale Schwingsiebe durch ein doppelt exzentrisch angetriebenes, vierfach gelagertes Schrägschwingsieb. In der Folge konnten Probleme wie Aufschwimmen, Verkleben und die Verunreinigung des Materials beseitigt und die Produktion um 25 % gesteigert werden.

Ein Phosphatproduzent in Nordamerika: Hier kommt eine sechsstöckige Siebanlage zum Einsatz.

Schädliche Vibrationen vermeiden

Der Betrieb eines Schwingsiebs kann Auswirkungen auf die Umgebung der Maschine haben. Die Metallfedern eines herkömmlichen konzentrischen Vibrationssiebs können zum Beispiel sehr laut sein. »Die Bewegung von Metall zu Metall, von oben nach unten oder von Seite zu Seite kann übermäßigen Lärm und Vibrationen verursachen. Um dieses Problem zu lösen, werden bei der doppelexzentrischen Technologie Schergummilager verwendet, die die seitliche Bewegung minimieren«, erklärt ­Duncan High. Dadurch werden Geräusche reduziert und ein gleichmäßigerer Betrieb erreicht, selbst bei Überlastung, Überschwingen und Anfahren oder Anhalten unter Last.

Mehrere Schwingsiebe in sechsstöckiger Anlage

»Ein führender Phosphatproduzent in Nordamerika mit einer Produktion von fast 8 Mio. t pro Jahr vergrößerte die Siebfläche um 60 %, indem er auf doppelexzentrische Maschinen umstieg. Die Mine verfügt über eine sechsstöckige Siebanlage, in der mehrere Schwingsiebe untergebracht sind, die rund um die Uhr laufen. Mehrstöckige Siebanlagen sind in der Branche üblich, können aber aufgrund der Größe, Kapazität und Kraft der Schwingsiebe zu strukturellen Problemen führen«, so Duncan High. »Mit der Entscheidung für die Doppelexzentertechnologie wurden diese Bedenken ausgeräumt.«

Polyurethan-Siebmedien im Vorteil

Ein Erfolgsrezept ist laut Duncan High die Kombination der Exzentersiebtechnik mit Siebmedien für die jeweilige Anwendung. Insbesondere Polyurethan-Siebmedien können für Betriebe von Vorteil sein, die Verstopfungen und Ablagerungen verhindern, die Materialschichtung verbessern und die Lebensdauer erhöhen möchten. »Die Polyurethan-Siebmedien bieten die beste Kombination aus offener Fläche und Verschleißfestigkeit sowohl für Nass- als auch für Trockenanwendungen. Insbesondere die im offenen Gussverfahren hergestellten können eine 1,5- bis 2-mal längere Verschleißlebensdauer aufweisen als spritzgegossene Produkte«, so Duncan High.


Sicherheit geht vor: Geräteschäden vorbeugen

Ein Schwingsieb muss regelmäßig überprüft werden, um optimal zu funktionieren. Schwingungsanalyse- und Diagnosesysteme, die von Erstausrüstern speziell dafür entwickelt wurden, stellen zuverlässige Hilfsmittel dar. »Um die bestmögliche Produktivität zu gewährleisten, können Betriebe mit einem Erstausrüster zusammenarbeiten, der nicht nur auf die Herstellung von Geräten spezialisiert ist, sondern auch zusätzliche Diagnosewerkzeuge, produktspezifisches Wissen und jahrelange technische Erfahrung bietet«, weiß Duncan High.

Der Einsatz entsprechender Software ermöglicht es Betrieben, die Schwingsiebleistung in Echtzeit zu überwachen und Probleme zu erkennen, bevor Leistungseinbußen, verminderte Effizienz und erhöhte Betriebskosten auftreten. Die robustesten Systeme verfügen über acht drahtlose Sensoren, die magnetisch an den Schlüsselbereichen eines Schwingsiebs befestigt werden und Umlaufbahn, Beschleunigung, Abweichungen und andere wichtige Datenpunkte messen. Diese Informationen werden drahtlos an einen, im Idealfall von einem OEM-zertifizierten, Servicetechniker gesendet, welcher eine detaillierte Zusammenfassung erstellt und Tipps gibt.d

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