Fassi: In die Zange nehmen

In ihrer Eignung als Baustoff-Lkw für den Spezialbereich Materialien für den Bau unterschiedlichster Dächer zeigen sich die von »DEG Alles für das Dach eG« bestellten Volvo- und MAN-Dreiachser als bemerkenswerte Fahrzeuge. Für den Transport diverser Baustoffe gedacht, müssen sie zudem der Forderung nach größtmöglicher Effizienz genügen. Ins­besondere der Ausstattung mit Ladekranen der Marke Fassi kommt dabei eine besondere Bedeutung zu.

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Axel Müller, Geschäftsführer des gleichnamigen Fahrzeugbauunternehmens, unterzieht die Krane zweier, kurz vor der Übergabe an den Kunden DEG stehenden, Lkw einem letzten Test. Mit realem Gewicht am Haken und unter Einsatz der bei allen Fahrzeugen des Auftrags georderten Steinstapelzange soll sich der F195AS noch einmal unter praxisnahen Bedingungen beweisen. Müller hat die beiden Volvo FM420 dazu auf das Gelände eines in nahezu unmittelbarer Nachbarschaft gelegenen Bimssteinwerks beordert. Die hier produzierten und palettenweise gestapelten Leichtbetonsteine bieten für den Praxistest geradezu ideale Bedingungen.


Neu gewonnener Großkunde

Bei dem Auftrag sind sich, angefangen bei den Niederlassungen der beiden Lkw-Hersteller Volvo und MAN über den deutschen Vertrieb des italienischen Spezialisten Fassi Ladekrane bis hin zu dem mit ihrer Installation beauftragten Fahrzeugbauer A. Müller, alle Beteiligten einig, dass jedes Detail perfekt passen muss. Neukunde »DEG Alles für das Dach eG« hat zwölf Fahrzeuge geordert und soll möglichst langfristig für die beteiligten Marken gewonnen werden.

Die Genossenschaft unterhält 55 Niederlassungen im In- und Ausland und gilt mit insgesamt 300 000 m² Lagerfläche als einer von Europas führenden Großhändler in der Bedachungsbranche. Rund 160 Fahrzeuge mit drei oder mehr Achsen stellen eine termingerechte Lieferung sicher. Damit eine sachgerechte Entladung sämtlicher Materialien gewährleistet ist, sind die Trucks der Genossenschaft mit Mitnahmestaplern oder – im Falle einer offenen Pritsche – mit Ladekranen ausgestattet.
Die DEG hat sich bei der Ausstattung der neuen Fahrzeuge bewusst für den F195AS-Ladekran von Fassi entschieden. Die in Schwarz gehalten Krane ­spiegeln die aktuelle Ausstattung des Modells aus Bergamo wider: Der Langarmkran wird während der Fahrt auf Pritsche abgelegt und ist dadurch in das Konzept der Ladungssicherung einbezogen. Er verfügt über ein Zahnstangenschwenkwerk mit 420°-Schwenk­bereich, einen Knickzylinderschutz und die FX-Überlastabschalteinrichtung.

Die Abstützungen sind vom Hochsitz bedienbar, können dank zusätzlicher Notbedienung aber auch am Kransockel ein- und ausgefahren werden. Von der Norm weicht beispielsweise die sonst eher unübliche Herumführung der Bordwände um das Kranfundament ab. Zu dieser Sonderform entschloss sich die DEG, um die Krane besser zu schützen sowie die Fläche der Bordwände möglichst vollständig für die Beschriftung nutzen zu können. Zugleich wollte man ein geschlosseneres Gesamtbild der Fahrzeuge zu erzielen. Diese Lösung erforderte den Einbau zusätzlicher Sensoren, um ein unbeabsichtigtes Ausfahren der Abstützung bei geschlossenen Bordwänden auszuschließen.
Auch die von Eignung der Fahrzeuge für den Langholztransport führte zu weiteren Spezialanfertigungen. Neben einer für die Ladungssicherung vorgesehenen Mittelschiene im Pritschenboden ist dies das auf der linken Seite in unmittelbarer Nähe des Krans angeordnete, abnehmbare Langholzgestell. Hier musste der Fahrzeugbauer eine Schwenksperre vorsehen, die nur durch Abnahme des Gestells entriegelt werden kann.

Der F195AS in der Praxis

Mit dieser Übung beginnt denn auch der Praxistest auf der Lagerfläche des Bimssteinwerks. In einiger Entfernung von der äußersten Reihe der transportgerecht gebündelten und auf Paletten gestapelten Leichtbetonsteine geparkt, muss sich der auf dem FM420 montierte F195AS strecken, um mit seiner Steinstapelzange eine der Packungseinheiten zu greifen. Bei einer maximalen Ausladung von 10,85 m ist das für den Kran kein Problem. Der voll ausgefahrene Teleskoparm lässt sich dabei feinfühlig manövrieren. Ebenso bewährt sich dabei der mit einer Hydraulikdurchführung versehene Kinshofer-Drehmotor, mit dessen Hilfe sich die Zange exakt positionieren lässt. Nachdem die Zange die unterste Lage des Steinpakets mit ihren gummibesetzten Backen fest im Griff hat, lässt es sich anheben und ist im Handumdrehen auf der Ladefläche verstaut.

Unterdessen profitiert die Handhabung des Krans von in dieser Generation realisierten Verbesserungen: Schon das Entern des auf der rechten Seite der Säule angebrachten Hochsitzes fällt dank der zurückklappbaren Steuerhebel leichter. Wie bei einem Bagger dienen sie zudem, nach hinten geklappt, der Deaktivierung aller Kranfunktionen. Zusätzlich gewinnt die Bedienung durch die Integration von Fußpedalen in das Steuerungskonzept. Mit ihnen lassen sich das Aus- und Einfahren der Ausschubzylinder sowie das Öffnen und Schließen der Steinzange präzise steuern. Highlight des Kranführerstands ist der Hochsitz, der sich per Kurbelantrieb in Relation zu den Bedienungselementen verschieben lässt, über eine verstellbare Rückenlehne verfügt, sich während der Fahrt vornüber klappen lässt und damit besser als bisher vor Verschmutzung geschützt ist.     §

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