Euro Verbau: Zeitsparender Grubenbau für die Stromautobahn

Bei der im Bau befindlichen Westküstenleitung, einer leistungsfähigen Nord-Süd-Stromtrasse in Schleswig-Holstein, wurden bereits hunderte Strommasten aufgestellt. Getragen werden die turmhohen Masten von soliden Betonfundamenten. Um diese effizient und zeitsparend zu erreichen, hilft eine maßgeschneiderte Lösung von Euro Verbau.

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Ein Teil der Westküstenleitung – eine Drehstrom-Höchstspannungsfreileitung mit 380 kV – ist bereits in Betrieb. Über diese »Stromautobahn« sollen vor allem die in den Windparks Schleswig-Holsteins erzeugten Strommengen nach Süden transportiert werden. Seit Baubeginn ist Stefan Herzog in die Bauarbeiten involviert und hat bereits mehrere hundert Masten aufgebaut. Inzwischen ist er als Streckenbauleiter für den Stromfreileitungsspezialisten Cteam Consulting & Anlagenbau für die Fertigstellung des Abschnitts von Husum nach Klixbüll verantwortlich. Die Masten sind 60 m bis 70 m hoch und wiegen mehr als 100 t. Zudem tragen die stählernen Kolosse auch das Gewicht der zahlreichen Stromleitungen. Umso wichtiger ist der Bau zuverlässiger Fundamente.

Passgenaue Sonderlösung

Um die Fundamente zuverlässig zu erstellen, hebt Herzog mit seinem Team für jedes Maststandbein eine 4 m x 4 m breite und 2,4 m tiefe Grube aus. Für die Gründung der Masten werden je nach Bodenbeschaffenheit zuerst Ramm- und Bohrpfähle tief in den Boden getrieben, später wird um die Pfähle herum die Grube mit Beton verfüllt. Auf den gekappten Enden der Pfähle werden dann die Stahlgestelle aufgebaut.

Wegen der großen Zahl an Gruben ist beim Verbau eine hohe Effizienz wichtig. Euro Verbau hat für Cteam eine maßgeschneiderte Lösung entwickelt, die passgenau die Gruben ausfüllt und sich effizient auf- und abbauen lässt. Dafür sorgt ein Gleitschienensystem mit 1 m x 4 m langen Stahlplatten. Mit zwei Platten und einer Messerschiene werden so exakt 2,4 m Tiefe erreicht. »Die schmalen Platten sind normalerweise nicht ab Lager verfügbar und wurden als Sonderanfertigung im Werk in Mönchengladbach hergestellt«, berichtet Hubert Bindels als Geschäftsführer von Euro Verbau.


Ob für jede einzelne Grube ein Verbau notwendig ist, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Manchmal ließen sich die Aushebungen auch »böschen«, so Streckenbauleiter Herzog – dann sorge der feste Boden für die notwendige Stabilität der Grube. »Wenn aber der Boden sandig ist oder einen hohen Wasseranteil hat, benötigen wir einen Verbau.«

Außerdem ist ein Böschen bei den vorhandenen Abmessungen der Grube nur etwa bis zur halben Tiefe zulässig. Bei größeren Tiefen würde sich die Baugrube sehr stark vergrößern, was allerdings vermieden werden soll. »In der Regel ist der Verbau einfach praktischer – insbesondere mit dem System von Euro Verbau«, so Herzog. »Denn die Platten sind relativ leicht und durch die Teilbarkeit gut zu handeln.«

Effizienz beim Auf- und Abbau

In den vergangenen Jahren hat Herzog mehrere hundert Masten gegründet und damit auch hunderte von Gruben mit Verbauplatten ausgekleidet. »Früher hatte ich auch andere Platten und Systeme im Einsatz, die sich deutlich schwerer bewegen ließen.« Das System von Euro Verbau sorge nun vor allem durch seine Effizienz beim Auf- und Abbau für eine deutliche Zeiteinsparung und ein flüssigeres Arbeiten.

Alle Arbeiten erledigt ein Cat-315-Bagger, mit dem die Platten in die Grube befördert und wieder herausgeholt werden. Der Transport erfolgt dann per Tieflader. Auch hier hat sich in Nordfriesland die Flexibilität der Euro-Verbau-Platten bewährt – sie lassen sich leicht stapeln, und durch die schmalen Abmessungen werden auch keine Überbreite beim Transport erreicht. Da das Material immer wieder von einer Baustelle zur nächsten transportiert werden muss, ist das für Stefan Herzog ein nicht zu unterschätzender Vorteil.    t

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