Doosan Bobcat EMEA Klare Zielsetzung: »Wollen Lader-Lücken schließen«

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: Doosan Bobcat
Von: Dan Windhorst

Drei neue Kompaktlader, eine Weltpremiere und eine ganze Wagenladung an technischen Weiterentwicklungen hat Doosan Bobcat kürzlich anlässlich seiner »Demo Days 2023« an der im tschechischen Dobříš gelegenen EMEA-Niederlassung aufgefahren. Neben dem weltweit ersten vollelektrischen Kompakt-Raupenlader S7X mit mehr als acht Stunden Betriebszeit durfte bauMAGAZIN-Chefredakteur Dan Windhorst auch einen Blick auf den neuen Kompakt-Radlader L95, den neuen Knicklader L35 sowie die im 2-t- bis 3-t-Segment angesiedelte Konzeptmaschine L40 werfen. Auffällig in Dobříš war aber auch, dass Bobcat die vergangenen Corona-Jahre massiv genutzt hat, um neben den neuen Laderkonzepten an Systemen wie der Fernsteuerungslösung MaxControl, dem transparenten Touch-OLED-Display für Radladerkabinen oder dem digitalen Sicherheitssystem »Operator Halo Safety« zu arbeiten, das unsichere Handlungen des Fahrers erkennen und begrenzen kann.

Die »Demo Days 2023« starteten mit einer geschichtsträchtigen Begegnung: Als Sohn und Neffe der Gebrüder Louis und Cyril Keller, die 1957 den ersten Kompaktlader der Welt erfanden, war Joseph Peter Keller der Ehrengast der Bobcat-Veranstaltung. Nachdem die beiden Schöpfer der Bobcat-Kompaktlader in diesem Jahr in die »National Inventors Hall of Fame« (NIHF) in den USA aufgenommen wurden und Joseph Peter Keller die Auszeichnung im Namen seines Vaters und seines Onkels entgegennahm, folgte er nun auch der Einladung zu den »Demo Days« in Dobříš – gleichzeitig trat er damit die für ihn tatsächlich erste Reise seines Lebens nach Europa an. »Die Anerkennung, die mein Vater und Cyril erhalten, ist eine große Ehre – aber das ist sie nicht nur für uns. Letztlich ist es auch eine Anerkennung für alle früheren und heutigen Bobcat-Mitarbeiter, die dazu beigetragen haben, dass unser kleiner Kellerlader zu der Bobcat-Maschine wurde, die sie heute ist«, entgegnete Joseph Peter Keller, der sich gegenüber den vielen Händlern, Pressevertretern und Bauunternehmern lieber kurz und bündig mit »Joe« vorstellte.

Die wichtigsten Maschinen-Highlights

Abseits der Tatsache, dass Bobcat für seine diesjährigen »Demo Days« nahezu alles aufgefahren hatte, was das aktuelle Produktportfolio hergibt, standen die neuen Kompaktlader klar im Mittelpunkt. Den Anfang machte der neu konzipierte Kompaktradlader L95 und damit die nächste Ergänzung des kompakten Radladersegments. Das Modell folgt auf den im Jahr 2021 eingeführten L85 und wird von einem leistungsstarken Bobcat-Motor mit 75 PS angetrieben – die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Hersteller bei 40 km/h. Erhöht wurde überdies die Hubkraft, um die Effizienz der Maschine gegenüber seinem Vorgänger zu steigern. Wie beim L85 und L75 gibt es auch für den L95 mehrere von Bobcat zugelassene Laderanbaugeräte. Dazu zählen beispielsweise eine 1 m³ fassende Universalschaufel, eine 1,5-m³-Leichtgut- sowie eine neue Greiferschaufel. Ebenfalls neu beim L95 sind ein luft­gefederter, beheizbarer Sitz, ein DAB+-Radio mit Telefonfunktion, eine verbesserte automatische Schwingungsdämpfung sowie Hochleistungshydraulik- und Quick-Attach-Systeme. Am anderen Ende der Produktpalette zeigt das Unternehmen mit dem L40 eine neue Konzeptmaschine im 2-t- bis 3-t-Bereich. Dieser liegt bei weniger als 2,5 t und ist als leistungsstarke, anwendungsorientierte Lade- und Transportmaschine konzipiert worden. Trotz seiner robusten und leicht zu handhabenden Bauweise ist der L40 für Hochleistungsanwendungen wie Straßeninstandhaltung und Bauarbeiten konzipiert.

 

Jaroslav Fišer, Produktlinienleiter Kompaktladersparte Doosan Bobcat EMEA

»Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Lücken zu schließen, um letztlich das umfassendste Sortiment an Ladern weltweit zu schaffen.« 

Bobcat stellte in Tschechien ebenso den L35 und damit eine neue Kompaktknickladerkonzeptmaschine vor, die das bestehende Portfolio erweitern soll. Hierbei handelt es sich um eine weniger als 2,5 t leichte Hochleistungsmaschine, die sich laut Bobcat problemlos auf einem Anhänger transportieren lässt. Die Motorleistung des L35 beträgt 57 PS, womit höhere Fahrgeschwindigkeiten und Hubkräfte erreicht werden. Der L35 ist als Werkzeugträger ausgelegt und verfügt über eine hohe Hydraulikleistung für anspruchsvolle Anbaugeräte wie Schneefräsen, Kehrschaufeln oder Schwenkbesen. Er ist serienmäßig mit einem Teleskopausleger ausgestattet, um einen größeren Arbeitsbereich zu gewährleisten.

Der kompakte Radlader L95: Die Neuentwicklung aus dem Hause Bobcat verfügt über einen leistungsstarken Motor mit 75 PS – die Höchstgeschwindigkeit liegt laut Hersteller bei 40 km/h.

Nicht nur zuschauen, sondern ausprobieren

Was genau die drei neuen Maschinen leisten können, hat Jaroslav Fišer, Produktlinienleiter der Kompaktladersparte bei Doosan Bobcat EMEA, kurzerhand selbst unter Beweis gestellt. Der erfahrene Produktexperte schnappte sich seinen weiß-roten Bobcat-Strohhut und setzte sich selbst hinter das Steuer. »Wir haben uns das Ziel gesetzt, die Lücken zu schließen, um letztlich das umfassendste Sortiment an Ladern weltweit zu schaffen. Mit den beiden Konzeptmaschinen L35 und L40 sind wir einen weiteren wichtigen Schritt gegangen und stellen diese Modelle aus gutem Grund im Rahmen der ›Demo Days‹ vor.« Angespielt hatte Jaroslav Fišer damit auf das vorhandene Know-how der geladenen Gäste. Denn die bestanden größtenteils aus Bauunternehmern und Händlern, die schlicht ihr halbes Leben in Fahrerkabinen verbracht haben und ein klares Feedback abgeben konnten. »Wir lassen den Anwender damit am Entwicklungsprozess teilhaben – basierend auf konstruktiver Kritik entstehen so verbesserte Endresultate, die auf der Baustelle genau das abrufen können, was der Fahrer erwartet. Für uns und unsere Kunden ist das eine absolute Win-win-Situation.«

Lautlosigkeit in Perfektion

Die mitunter größte Aufmerksamkeit galt allerdings dem S7X und damit dem laut Bobcat weltweit ersten vollelektrischen Kompaktlader, der mit bis zu acht Stunden Betriebszeit punkten kann. Wie der bereits im vergangenen Jahr vorgestellte T7X ist auch der neue Prototyp vollelektrisch – er wird von einer 60,5 kWh starken Lithium-Ionen-Batterie gespeist und verfügt über elektrische Antriebsmotoren. Für die Hub- und Kippfunktion nutzt der S7X Kugelumlaufspindeln. Die Kombination von Batterie und elektrischem Antriebsstrang erzielt starke Leistungsmerkmale mit einem sofortigen Drehmoment, das laut Bobcat bis zu dreimal höher ist als bei herkömmlichen Ladern. Der leistungsstarke Lader will Nachhaltigkeit und Leistung mit Emissionsfreiheit in Einklang bringen und ist so ausgestattet, dass er sein dieselgetriebenes Pendant übertrifft. Dabei verspricht der vollelektrische Kompaktlader dem Fahrer ein angenehmes Erlebnis mit minimalen Vibrationen und nahezu geräuschlosem Betrieb. Der S7X kann laut Bobcat, je nach Anwendung, mit einer einzigen Ladung für bis zu acht Stunden betrieben werden, was den meisten Fahrern unter Berücksichtigung von Pausen und Stillstandzeiten mehr als einen vollen Arbeitstag ermöglichen sollte. Ein vollständiges Aufladen dauert hingegen rund zehn Stunden.

Kompaktladerexperte Jaroslav Fišer ließ es sich nicht nehmen, selbst in den neuen L40 zu steigen, um dessen Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen.

Super-Flow als neue Funktion etabliert

Mit der Zusatzhydraulik Super-Flow, die laut Jiri Karmazin, Produkt-Manager für Lader, in der Branche bislang ein Alleinstellungsmerkmal darstelle, habe Bobcat ein weiteres Highlight geschaffen. Am Kompaktraupenlader T86 sowie dem Kompaktlader S86 zeigte Karmazin die Vorzüge auf: »Beide Modelle verfügen neben Super-Flow, mit der der Zusatzhydraulikfluss auf rund 159 l/min steigt, nun auch erstmals über drei verschiedene Zusatzhydraulikausgänge.« Laut Herstellerangaben erzielen die Maschinen mit Super-Flow und 5-Block-Schnellwechsler bei einem Druck von 28,3 MPa bis zu 20 % mehr Produktivität. Gezeigt wurde das vor Ort am T86 mit dem ebenfalls neuen Forstmulcher XT FRC. Mit einer Breite von 2 m eignet sich die Plug-and-Play-Lösung, um Baumabschnitte in kleinere Holzspäne zu mulchen. In der Lage ist der XT FRC laut Bobcat aber auch, unter der Erdober­fläche zu agieren – etwa, um Mulch in den Boden einzubringen.

»Operator Halo Safety« und T-OLED-Touchscreen

Ebenfalls eine Neuheit, die im Rahmen der »Demo Days« großes Interesse bei den Anwendern weckte, war das »Operator Halo Safety«-System: Dabei handelt es sich um ein neues, digitales Sicherheitssystem, das unsichere Handlungen des Fahrers erkennt und die Bewegungen der Maschine je nach den von Bobcat festgelegten Vertrauensstufen begrenzen kann. »Das System kann u. a. bedenkliche Situationen erkennen, beispielsweise wenn sich mehr als ein Fahrer in der Kabine befindet. Es erkennt außerdem, wenn der Fahrer während des Betriebs die Hände nicht an den Joysticks hat, mit jemandem spricht, sich umschaut oder Anzeichen von Müdigkeit zeigt. Besonders Vermietungsunternehmen haben diese Funktionen stark nachgefragt – sie wird bereits in autonomen bzw. halbautonomen Autos eingesetzt«, so Vijay Nerva, Innovations-Manager bei Doosan Bobcat EMEA. Gleich nebenan zeigte Bobcat sein T-OLED-Touchscreen: An einem Kompaktlader installiert, soll die transparente Display-Technologie, die in Kooperation mit LG entwickelt wurde, dem Fahrer eine Benutzeroberfläche bieten, die über intelligente Widgets und interaktive Anwendungen verfügt. Angezeigt werden arbeitsspezifische Daten mit wichtigen Informationen und Maschineneinblicken in Echtzeit. Durch die transparente Benutzeroberfläche behält der Fahrer stets den Überblick über alles, was um ihn herum auf der Baustelle geschieht.

Die beiden  neuen Konzeptmaschinen  L35 und L40 bei den  »Demo Days 2023« im Einsatz.

MaxControl mit neuem Controller

Ein System, das derweil ein Update erhalten hat, ist die bewährte und bereits zu den »Demo Days 2019« vorgestellte Fernsteuerungslösung MaxControl: Mit ihr lassen sich Maschinen per App auf dem iPhone steuern. Nun hat Bobcat das System mit dem mobilen Gaming-Controller »Razer Kishi« kombiniert und möchte auf diese Weise zu einer komfortablen Steuerung der Maschine auf Konsolenniveau übergehen – nach Ansicht vieler »Demo Days«-Besucher dürfte das insbesondere der jungen Generation an Maschinisten gefallen. Wie MaxControl funktioniert und welche Erleichterungen sich in der Handhabung unter realen Einsatzbedingungen zeigen, durften die Besucher direkt austesten: Gesteuert wurde der Bobcat-Minibagger E35z. Die 3,5-t-Maschine verfügt über ein elektrohydraulisches Steuersystem anstelle der herkömmlichen hydraulischen Joysticks. Dadurch kann die Steuerung an die jeweiligen Fähigkeiten des Fahrers angepasst werden. Aufgrund der integrierten Sensoren kann das Modell eine Vielzahl von halbautomatischen Aufgaben ausführen, die dem Bediener helfen, präzise Planier-, Nivellier- oder auch Grabenaushubarbeiten zu erledigen.


Zum Stand der Dinge

Im Rahmen der »Demo Days« bot Bobcat ebenso Einblicke in die Geschäftsentwicklung, gehen doch die vielen Neuentwicklungen einher mit der Strategie einer neuen globalen Markenerweiterung. Das Produktportfolio ist insbesondere in den vergangenen fünf Jahren erheblich erweitert worden – laut Bobcat seien in diesem Zeitraum mehr Maschinen und Anbaugeräte auf den Markt gekommen als in der gesamten Unternehmensgeschichte. Gerade in den Bereichen Kompaktradlader sowie leichte Verdichtungs-, Boden- und Grünflächenpflegemaschinen wurden die vorhandenen Produktlinien zügig ausgebaut. Um Geschäfts- und Wachstumschancen zu schaffen, soll das Produktangebot von Doosan Industrial Vehicle (DIV), einem Anbieter von Materialtransportgeräten einschließlich Gabelstaplern, und Doosan Portable Power (DPP), Hersteller von Luftkompressoren, mobilen Generatoren und Beleuchtungsanlagen, künftig unter der Marke Bobcat vertrieben werden. Auf den »Demo Days« durften einige der neuen Produkte bereits begutachtet werden. Seitens Bobcat ist mit dem Marktstart »in absehbarer Zukunft« zu rechnen. Die Gabelstapler der Marke Bobcat werden etwa durch das Modell D30S-9 vertreten, das der Baureihe leistungsstarker und kraftstoffsparender Premium-Dieselstapler angehört. Durch die ergonomische Fahrerkabine sollen Kontrolle, Produktivität und geringere Ermüdung gewährleistet werden. Zu den auf den »Demo Days« ausgestellten Produkten von Doosan Portable Power gehörten auch der neue EU-Stage-V-konforme Generator PG100 mit 100 kVA sowie die Beleuchtungsanlagen PL01 und PL40.    d

 

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