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domeba distribution GmbH Return on Prevention - Wie wirtschaftlich sind Investitionen in den Arbeitsschutz?

Arbeitsschutzkonzepte haben ein gemeinsames Ziel: Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten sowie Personalausfälle bestmöglich zu vermeiden. Doch wie sieht es eigentlich mit der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit von Präventionsmaßnahmen aus? Lohnen sich Investitionen in den Arbeitsschutz auch aus ökonomischer Sicht? Diese Fragen stellt Domeba Distribution und stellt das Konzept Return on Prevention vor, mit dessen Hilfe sich der Erfolg von Präventionsarbeit als monetäre Kennzahl angeben und bewerten lasse.

Pressemitteilung | Lesedauer: min | Bildquelle: domeba

In diesem Beitrag erklärt das Unternehmen, was der Return on Prevention konkret angibt und wie der wirtschaftliche Nutzen von ganzheitlichen Arbeitssicherheitsmaßnahmen berechnet werden kann. Neben möglichen Nutzen- und Kostenfaktoren wird außerdem beleuchtet, wie man mit Hilfe von Digitalisierungsprozessen die Kosteneffizienz im Arbeits- und Gesundheitsschutz erhöhen könne.

Ausgangslage: Ethische, gesellschaftliche und rechtliche Gründe für den Arbeitsschutz

Ohne Frage dient der Arbeits- und Gesundheitsschutz in Unternehmen der Sicherheit aller Beschäftigten. An erster Stelle steht dabei immer, Unfällen und Berufskrankheiten im Arbeitsalltag vorzubeugen. So sollte es das Hauptanliegen jedes Arbeitsgebers sein, dass seine Angestellten geschützt und gesund arbeiten können. Die Grundlage von Arbeitsschutzmaßnahmen bilden daher vorwiegend ethische und gesellschaftliche Ansprüche. Daneben spielen aber auch rechtliche Vorgaben eine Rolle: Betriebe sind dazu verpflichtet, gesetzliche Anforderungen an den Arbeitsschutz zu erfüllen.

Darüber hinaus stellt sich aber vor allem aus Sicht der Geschäftsführung noch eine weitere Frage: Welche wirtschaftlichen Vorteile bringt die betriebliche Präventionsarbeit ein? Lohnen sich Investitionen in den Arbeitsschutz also auch aus ökonomischer Sicht?

In unserem Beitrag wollen wir diese Frage anhand einer Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) sowie der Berufsgenossenschaft Energie, Textil, Elektro, Medienerzeugnisse (BG ETEM) beantworten. An der 2013 veröffentlichten Befragung nahmen 337 Unternehmen aus 19 Ländern teil. Ziel war es, so Domeba, Kosten und Nutzen betrieblicher Prävention anhand des sogenannten Return on Prevention zu bewerten.

Was ist der Return on Prevention?

Wenn man den Arbeitsschutz im Unternehmen aus einer ökonomischen Perspektive betrachten will, dann eignet sich der Einsatz einer Präventionsbilanzierung. Dabei stellen Sie die betrieblichen Kosten den Nutzen von Präventionsmaßnahmen gegenüber. Einfacher ausgedrückt, handelt es sich dabei also um eine Kosten-Nutzen-Analyse.

Konkret lasse sich das wirtschaftliche Erfolgspotenzial von Investitionen in den Arbeits- und Gesundheitsschutz durch die Kennzahl Return on Prevention (RoP) berechnen. Der Return on Prevention stellt dabei den monetären Präventionsnutzen im Verhältnis zu den Kosten dar. Er verdeutlicht somit, mit welcher Stärke und Richtung sich Arbeitsschutzmaßnahmen auf die Erreichung der Unternehmensziele auswirken. Zusammengefasst ist der RoP ein Indikator dafür, ob und in welchem Umfang Arbeitssicherheit für Betriebe lohnenswert ist.

Kostenfaktoren betrieblicher Prävention

Um den Return on Prevention für ein Unternehmen berechnen zu können, muss man zunächst die konkreten Kosten für die Präventionsmaßnahmen kennen. Nachfolgend gibt Domeba einen Überblick über mögliche Kostenfaktoren.


Zu den grundlegenden Kostenpunkten zählen bspw. Ausgaben für Persönliche Schutzausrüstungen, Kosten durch sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung, Ausgaben für präventionsbedingte Qualifizierungsmaßnahmen, Kosten für Vorsorgeuntersuchungen, Organisationskosten, Investitionskosten sowie Anlaufkosten.

Präventionskosten umfassen nicht nur den Kauf von Sicherheitsmaterialien, sondern auch die regelmäßigen Wartungs- und Abschreibungskosten, die jährlichen Arbeitsstunden für die Maßnahmenüberwachung oder die gesamte anfallende Arbeitszeit für Unterweisungen. Man kann die Kosten für die Prävention auch in direkte Kosten wie z. B. Interventionsausgaben für Untersuchungskosten oder verlorene Arbeitsstunden sowie in indirekte Kosten unterteilen. Zu den indirekten Ausgaben zählen u. a. Kosten, die für das Personal benötigt werden, welches mit der Organisation und Durchführung von Arbeitsschutzmaßnahmen beauftragt ist.

Übrigens: Berechnungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zufolge, machen die durchschnittlichen Kosten für betriebliche Präventionsmaßnahmen etwa 2,4 Prozent der Lohnsumme aus.

Betrieblicher Präventionsnutzen

Im Gegensatz zu den Kosten für Arbeitsschutzinvestitionen stehe natürlich der ökonomische Nutzen. Hier können grundsätzlich folgende Aspekte genannt werden (Auszug): Kosteneinsparungen durch abgewendete Betriebsstörungen und Ausfallzeiten, Kosteneinsparungen durch vermiedenen Ausschuss und reduzierte Nacharbeit, Wertzuwachs durch gestiegene Motivation und Zufriedenheit der Angestellten, Wertzuwachs durch nachhaltige Qualitätsorientierung sowie verbesserte Produktqualität, Wertzuwachs und Reputationsgewinn durch höheres Image

Zum direkten Nutzen von Präventionsmaßnahmen zählen somit in erster Linie Ersparnisse durch die verbesserte Gesundheit aller Mitarbeiter. Diese führen wiederum zu einer verringerten Anzahl von Risikofaktoren, Unfällen und Arbeitsunfähigkeit. Gleichzeitig könne man e so auch von reduzierten Versicherungskosten und geringeren Ausgaben für notwendige Ersatzarbeitskräfte profitieren. Aber auch Geldbußen, Gerichtsverfahren oder gar Vertragsstrafen durch Projektverzögerungen (bspw. für verspätete Auslieferungen) lassen sich durch Präventionsarbeit vermeiden. Zu bedenken sei zudem, dass man sich neben Reparaturen oder gar dem Ersatz von beschädigten Maschinen auch nervenaufreibende Unfalluntersuchungen sparen könne.

Schätzungen zufolge lassen sich mindestens 30 bis 40 Prozent aller krankheitsbedingten Ausfallzeiten im Unternehmen mit Hilfe eines effektiven Arbeitsschutzmanagements vermeiden. Mögliche indirekte Nutzenfaktoren sind bspw. die erhöhte Produktivität und optimierte Servicequalität als auch die verbesserte psychische Gesundheit aller Beschäftigten. Daneben zählen auch ein besseres Betriebsklima, eine gesteigerte Arbeitsmoral sowie flüssigere Kommunikationsprozesse zum nicht monetarisierbaren Nutzen.

Nachfolgend hat Domeba wir wichtige positive Effekte durch verbesserte Arbeitsbedingungen zusammengefasst: Verringerung von Störungen im Produktionsablauf und von Erlösausfällen, Sicherung der Kundenzufriedenheit, Verminderung von Absentismus und dadurch Reduzierung von Personalpuffern, Steigerung der Planbarkeit und Termintreue im Arbeitsprozess, Steigerung der Einsatz- und Leistungsbereitschaft der Beschäftigten, Stärkung der Eigenverantwortung und Sensibilisierung der Mitarbeiter für optimierte sowie störungsfreie Produktion und Innovation

Ergebnisse der Studie: Wie hoch ist der Return on Prevention?

In der vorgestellten Studie wurden verschiedene Wirkungsarten eines effektiven Arbeits- und Gesundheitsschutzes besonders positiv bewertet. Hierzu zählen die Reduzierung von Gefährdungen, die Erhöhung des Gefährdungsbewusstseins der Angestellten sowie die Verbesserung des Images in der Öffentlichkeit. Aber auch der Rückgang von sicherheitswidrigen Verhaltensweisen und Betriebsstörungen sowie die Minimierung von Arbeitsunfällen und Ausfallzeiten zählen zu den entscheidenden Wirkfaktoren. Der Einfluss zeigte sich besonders bei den Betriebsbereichen Transport, Produktion und Lagerung.

Die befragten Unternehmen nannten die folgenden Nutzen- und Kostenfaktoren des betrieblichen Arbeitsschutzes dabei am häufigsten:

Im Bereich „Kosten“ standen folgende Posten im Fokus: sicherheitstechnische und arbeitsmedizinische Betreuung, Organisations- und Investitionskosten. Präventionsarbeit werde vor allem kostenbezogen und organisatorisch als aufwendig eingeschätzt.

Auf der Gegenseite kamen die Nutzenfaktoren zur Sprache, darunter gestiegene Motivation und Zufriedenheit der Angestellten, vermiedene Betriebsstörungen und Produktionsausfälle und ein höheres Image. Durch Präventionsmaßnahmen fühlen sich die Beschäftigten sicherer, was sich auf den gesamten Arbeitsprozess auswirke.

Insgesamt gaben rund 75 Prozent der befragten Betriebe an, dass Investitionen in den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz langfristig zu gleichbleibenden oder sinkenden Kosten führen.

Doch überwiegt der Gesamtnutzen die Gesamtkosten für Präventionsinvestitionen am Ende auch? Innerhalb der Studie wurde ein globaler Return on Prevention von 2,2 ermittelt. Der betriebswirtschaftliche Nutzen aller Präventionsmaßnahmen ergibt sich demnach aus den Gesamtkosten, welche mit dem RoP von 2,2 multipliziert werden. Einfacher gesagt, ist somit jeder ausgegebene Euro in den Arbeitsschutz 2,20 € wert. Oder anders ausgedrückt: Jeder in die Arbeitssicherheit investierte Euro kommt schließlich mehr als doppelt zurück.

Natürlich hängt der Wert des Return on Prevention immer von den individuellen Kosten und Nutzen eines Unternehmens ab und kann für den individuellen Betrieb ganz anders ausfallen, als in der vorliegenden Studie. Zudem zahlen sich Investitionen in der Regel nicht sofort aus, sondern wirken langfristig. Was die Ergebnisse aber gezeigt haben: Der RoP werde aufgrund der zahlreichen positiven Effekte von Präventionsarbeit immer über 1,0 liegen. Das Fazit der Studie lautet daher: Investitionen in den Arbeitnehmerschutz rechnen sich immer.

Darüber hinaus belegen auch zahlreiche weitere nationale sowie internationale Studien die Wirtschaftlichkeit des Arbeitsschutzes mit Hilfe des Return on Prevention. Eine Befragung der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG, 2015) ging noch einen Schritt weiter und untersuchte die Frage, ob sich die Einführung eines Arbeitsschutzmanagementsystems (AMS) lohnt. Dabei ergab sich auch hier ein Return on Prevention in Höhe von 2,3. Digitale Management-Lösungen haben somit das Potenzial, den wirtschaftlichen Nutzen weiter zu erhöhen. Wichtige Beweggründe für den Einsatz eines Arbeitsschutzmanagementsystems waren dabei übrigens die Aspekte Image, Kundenerwartung, Systemoptimierung Rechtssicherheit sowie wirtschaftliche Vorteile.

Digitalisierung und Automatisierung von Arbeitsschutzprozessen senkt weitere Kosten

Was in vielen Studien allerdings unberücksichtigt bleibt, sind die Einwirkungen des sozialen und technologischen Fortschritts auf die Arbeitssicherheit. Immerhin lasse sich durch die Digitalisierung und Automatisierung von Präventionsprozessen der Organisationsaufwand im Betrieb deutlich verringern. Das führe natürlich auch zu weiteren Einsparpotenzialen.

Konkret könne man mit Hilfe einer Arbeitsschutz-Software wie iManSys viele der oben genannten Kostenfaktoren deutlich reduzieren und so den Return on Prevention nachhaltig erhöhen. Doch wie funktioniert das im Detail? Zunächst lässt sich eine Software-Lösung zeit- und ortsunabhängig verwenden. Das bedeutet, dass alle relevanten Aufgaben flexibel organisiert und durchgeführt werden können, was bspw. Ausfallzeiten von Mitarbeitern aufgrund von Präsenzunterweisungen reduziere.

Weiterhin lasse sich eine Vielzahl von Arbeitsschutzprozessen automatisieren. Besonders bei großen Datenmengen und regelmäßigen Aktualisierungen entlaste dies neben den Mitarbeiten auch die Führungsebene spürbar. Abteilungs- und standortübergreifende Funktionen reduzieren zudem doppelte Arbeitsschritte. Aber auch Angestellte nehmen digitale Arbeitsschutzmaßnahmen erfahrungsgemäß besser an. Eine hohe Mitarbeiterakzeptanz sorge schließlich ebenso dafür, dass sich Angestellte an einer sicheren Umsetzung der Vorgaben beteiligen.

Fazit: Investitionen in den Arbeitsschutz zahlen sich aus

Die Auswirkungen von Präventionsarbeit lassen sich auch wirtschaftlich bewerten. Eine wichtige Kennzahl hierfür ist der Return on Prevention, der Kosten und Nutzen von Arbeitsschutzinvestitionen gegeneinander abwägt. In mehreren Studien hierzu lag der RoP bei einem Wert von über zwei, d. h. Präventionsausgaben lohnen sich mehr als doppelt. Digitale Lösungen tragen dazu bei, Kostenfaktoren weiter zu senken, während sie Organisations-, Personal-, und Zeitaufwand sparen. Betriebliche Präventionsmaßnahmen sollten daher vielmehr als Erfolgs- statt als Kostenfaktor verstanden werden.

 

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