Sei es hohe Ingenieurskunst oder großer Erfindergeist, der Begriff »Innovation« steht in erster Linie für das Mit- und Weiterdenken – und ist als Treibkraft für unsere Branche unverzichtbar. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass längst nicht alles, wo »Innovation« draufsteht, auch Innovatives drinsteckt. Gleichwohl, und das gilt es im Besonderen zu berücksichtigen, muss Innovatives nicht zwingend mit dem Prädikat »Neuentwicklung« einhergehen. Wichtig ist, dass Prozesse weitergedacht werden. Das reicht von der Abkehr ineffizienter Arbeitsabläufe über die Verbesserung von Produktivität bis hin zu völlig neu gedachten Ansätzen, die das Arbeiten künftig smarter, schneller, umweltfreundlicher oder kostengünstiger gestalten. In der neuen Ausgabe von »Klartext« befassen sich verschiedene Branchenkenner und -größen mit folgender Fragestellung: »Innovative Technik kann die Antwort auf den Fachkräftemangel sowie den Bedarf an höherer Produktivität sein. Wie beurteilen Sie das? Und was hat Ihr Unternehmen in der jüngsten Vergangenheit auf den Weg gebracht, um der Baubranche neue Denkansätze zu liefern?« Mit dabei sind diesmal Statements von Toni Kiesel, Geschäftsführender Gesellschafter der Kiesel Group, Erwin Schneller, Geschäftsführer bei SBM Mineral Processing, Günter Holp, Geschäftsführer der Holp GmbH, Rototilt-Geschäftsführer Wolfgang Vogl, Peter Eicher, Chief Sales Officer der optrel AG sowie Andreas Heinrich, Geschäftsführer der Bell Equipment (Deutschland) GmbH.
Und eines lässt sich im Vorfeld festhalten: Ganz gleich, ob Anbaugerätehersteller, Baumaschinenkonstrukteur, Entwickler von Persönlicher Schutzausrüstung oder Aufbereitungsspezialist – sie alle leben und lieben das, was hinter der Begrifflichkeit »Innovation« steckt. Die Unternehmen brennen für ihre Entwicklungsarbeit – und das tun sie, anders als gern behauptet wird, eben nicht nur ihrer Selbstvermarktung zuliebe. Anders als bei großen Autoherstellern, gigantischen Lebensmittelfabrikanten oder Chemie- und Industriekonzernen haben wir es innerhalb der Baubranche häufig noch mit Firmen zu tun, die von Tüftlern gegründet wurden. Und in vielerlei Hinsicht scheint man sich die Begeisterungsfähigkeit für das Neu- und Weiterdenken erhalten zu haben. Ersichtlich wird das vor allem dann, wenn selbst der millionenschwere Geschäftsführer auf seine Anfänge in der heimischen Garage zurückblickt und den Tränen nahe ist, wenn die nachfolgende Generation seine Begeisterung für Technik teilt. Man möchte die Dinge auf der Baustelle vereinfachen, man will sie besser machen – und als guter Geschäftsmann natürlich auch gut daran verdienen. Hinwegtäuschen darf das aber trotzdem nicht über die Tatsache, dass der Erfindergeist dieser Branche ungebrochen ist.d