Wie Pkw und Nutzfahrzeuge müssen mobile Baumaschinen im Hoch- und Tiefbau in Sachen Emissionen strenge gesetzliche Vorschriften erfüllen. Die 2019 eingeführte Abgasnorm EU-Stufe V begrenzt sogar den Partikelausstoß. Gleiches gilt in den USA, wo die gesetzlichen Vorgaben als Tier 4 EPA (Environmental Protection Agency) bekannt sind.
Auch im Off-Highway-Bereich lassen sich die strengen Grenzwerte nur mit Dieselpartikelfilter (DPF) erreichen. Für mobile Maschinen im Bergbau besteht die Herausforderung vor allem in der Konstruktion der Motoren. Sie erschwert es, die vorgegebene Lebensdauer eines Partikelfilters zu erreichen oder gar zu verlängern. Bei älteren Motoren verwendeten die Betreiber üblicherweise Öle mit einem hohen SAPS-Anteil. Bei Maschinen mit Partikelfiltern klappt das jedoch nicht, da Asche den Filter verstopft. Stattdessen muss die Branche auf Schmierstoffe mit niedrigem und mittlerem SAPS-Gehalt umsteigen.
Häufige Partikelfilterreinigung
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass die Partikelfilter in der Regel schon nach 4 000 bis 4 500 Stunden ausgebaut und gereinigt werden müssen. Im Bergbau wird aber meist rund um die Uhr gearbeitet. »Kein Unternehmer kann und will seinen gesamten Betrieb unterbrechen, nur um den Partikelfilter zu regenerieren«, sagt Eddy Devriese von Texaco. Er kennt die Probleme der Branche und weiß: Wer nicht rechtzeitig handelt und die falschen Öle einsetzt, muss mit enormen Folgekosten rechnen. Vor diesem Hintergrund hat Texaco zusammen mit einer Reihe von Erstausrüstern speziell für Bergbau, Baugewerbe sowie den gesamten Off-Highway-Sektor Delo 600 ADF entwickelt. Der Schmierstoff verlängert Ölwechsel- und Reinigungsintervalle, schützt den DPF und hilft, die Ausfallzeiten der Maschinen zu verringern. Auch andere Probleme treten auf. So verwenden viele Unternehmen immer noch Motoröle mit Viskosität 15W-40. In Sachen Kraftstoffeinsparung hat 10W-30 aber klare Vorteile. »Das ist ein wichtiger Punkt, bei dem wir unterstützen wollen. Sparsamer Umgang mit Kraftstoff ist wesentlicher Bestandteil jedes Geschäftsbetriebs und wird im Laufe der Zeit noch wichtiger werden.«
Zumal der Verbrauch direkte Auswirkungen auf den CO₂-Ausstoß hat. Bei Straßen-Lkw werden die Werte bereits durch strenge Vorschriften geregelt und die Gesetzgebung für Off-Highway-Fahrzeuge wird in absehbarer Zeit nachziehen. Allerdings lässt sich der Verbrauch im Bergbau nicht so einfach senken wie bei einem Straßen-Lkw, der 100 000 oder mehr Kilometer pro Jahr fährt. Krane oder Bagger legen kurze Entfernungen zurück, mit entsprechend geringerem Spritsparpotenzial.
»Ruckgleiten« beseitigen
Die Betreiber müssen also zusätzliche Methoden anwenden, um den Verbrauch zu senken. Ein Test von Texaco an Baggern zeigt, dass es auf die richtige Hydraulikflüssigkeit ankommt. Denn der Hydraulikzylinder des Motors kann im laufenden Betrieb kurzzeitig festgehen. Dies wird gemeinhin als »Ruckgleiten« (Stick-Slip-Effekt) bezeichnet. Den Zylinder wieder zu lösen kostet viel Energie. Eine Hochleistungshydraulikflüssigkeit kann das verhindern.
Texaco hat deshalb einen Großteil des Sortiments neu- oder weiterentwickelt. Lithium ist etwa einer der wichtigsten Rohstoffe zur Batterieherstellung, entsprechend steigt der Preis. Deswegen hat das Unternehmen eine neue Reihe von Kalziumsulfonat-Fetten entwickelt, die leistungsfähiger und vor allem günstiger als herkömmliche Lithiumfette sein sollen. s
