Probleme von Kolbenpumpen oder -Motoren sind die Druckpulsation und ein nicht optimaler mechanischer und volumetrischer Wirkungsgrad in allen Betriebspunkten. Zudem führt auch die wachsende Nachfrage nach elektrifizierten Bau- und Landmaschinen dazu, dass Geräusche und minimale Drehzahlgrenzen bei hohem Druck in den Vordergrund treten.
Industrieanwendungen mit immer schnelleren Arbeitszyklen und hohen Arbeitsdrücken, zunehmender Dynamik und präziser Druck- und Volumenstromregelung sowie die Forderung nach Reduzierung der Verlustleistung bringen die heutige Pumpentechnologie an ihre Grenzen. Diese werden in heutigen Anwendungen oftmals durch den Einsatz von Akkumulatoren und Ventilen kompensiert, was mit hohem Energieverbrauch und hohen Kosten verbunden ist.
Neue AX-Kolbenpumpe
Bucher Hydraulics will mit einem neuen Pumpenkonzept zahlreiche Probleme der bisherigen Pumpentechnologie lösen – mit besserem Wirkungsgrad, ausgezeichneter Dynamik, Geräuscharmut und niedriger Mindestdrehzahl bei hohem Antriebsdrehmoment.
Die Kolbenpumpe von Bucher Hydraulics beruht auf einem Prinzip, bei dem die inneren Kräfte durch zwei sich gegenüberliegende rotierende Kolbeneinheiten ausgeglichen werden, die beide mit jeweils zwölf Kolben ausgestattet sind. Dadurch wird eine hohe Leistungsdichte erzielt und gleichzeitig werden Axialkräfte begrenzt, zu deren Aufnahme jeweils nur mehr ein leichtes Lager erforderlich ist.
Bucher Hydraulics führt die neue AX-Kolbenpumpe und den neuen AX-Kolbenmotor mit einem Verdrängungsvolumen von 18cm³/U bis 76 cm³/U zur Bauma ein. Künftig sollen Einheiten bis 115 cm³/U zur Verfügung stehen.
Elektrifizierte Baumaschinen
Die Eigenschaften der AX-Pumpe wurden unter Berücksichtigung von Maschinen mit Elektromotor optimiert. Der hohe volumetrische und mechanische Wirkungsgrad, Geräuscharmut, geringe Druckpulsation und zulässige Drehzahlen von 2 min⁻¹ bis 3 min⁻¹ sowie die Möglichkeit, die Pumpe bidirektional einzusetzen, sollen die AX-Pumpe zu einer idealen Lösung für Elektro- und Hybridmaschinen der Zukunft machen.
Winden
In der Standardausführung können die AX-Pumpen und -Motoren mit einen Arbeitsdruck von 450 bar betrieben werden. Bei Hubwinden ist der Anfahrwirkungsgrad unter maximaler Last von Bedeutung. Mit dem AX-Motor sollen 99 % Anfahrwirkungsgrad erreicht werden. Damit sind die störenden Losbrecheffekte eliminiert. Herkömmliche Axialkolbenmotoren erreichen im diesen Bereich nur einen Anfahrwirkungsgrad von 60 % bis 65 % mit Stick-Slip-Effekten. Dank dieses Leistungsmerkmals sind langsame und präzise Montagearbeiten möglich. Diese Eigenschaften gelten ebenso für Krandrehwerke als optimal.
Radmotor
Die hohe Leistungsdichte, der hohe Arbeitsdruck und die niedrige mindestzulässige Drehzahl sollen den AX-Motor ebenso zu einem idealen Getriebemotor machen. Die Mindestdrehzahl von 2 min⁻¹ bis 3 min⁻¹ bei hohem Druck macht Fahrantriebe mit neuen und höheren Übersetzungen auslegbar. Dabei ergibt sich bei der Geradeausfahrt von Fahrzeugen wie Raupenbaggern der Vorteil, dass dank des höheren volumetrischen Wirkungsgrads von rund 96 % eine höhere Fahrgeschwindigkeit bei gleicher Baugröße der Einheiten erreicht werden kann. §