Dass sich die Fliegl-Abschiebetechnik im Straßenbau und im öffentlichen Bereich etabliert hat, beweist der Umstand, dass die Sanierung der A 100 bereits in der Ausschreibung mit Abschiebefahrzeugen konzipiert wurde. Der öffentliche Bauherr, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt als Auftragsverwaltung des Bundes, hat von Anfang an bei diesem Großprojekt auf die Abschiebe-Technologie vertraut. Der betroffene 1,5 km lange Streckenbereich ist über 50 Jahre alt und fügt in Berlin-Charlottenburg die AVUS A 115 und die A 100 im Autobahndreieck Funkturm zusammen. Notwendig war eine Sanierungsmaßnahme größeren Umfangs: Die Fahrbahn samt einem Tunnel und vier Brücken wurde auf einer Tiefe von 10 bis 35 cm abgefräst und mit mehreren Lagen neuen Asphalts versehen. »Insbesondere der Tunnel Rathenauplatz ist zu niedrig für Kippsattel, deshalb wurde von Anfang an nach einer Lösung gesucht«, sagt Projektleiter Daniel Schmohl. Gefunden wurde sie bei Fliegl. Insgesamt vier 4-Achser ASW Stone 5229 kamen auf der A 100 zum Einsatz. Die Fahrzeuge schieben sowohl unter freiem Himmel als auch unter Höhenhindernissen wie Ampeln, Schilderbrücken oder Oberleitungen ab, die ein Kippen unmöglich machen. Das Befüllen der Asphaltfertiger funktionierte so jederzeit kontrolliert, dosiert und reibungslos, auch im Tunnel, auch unter den zahlreichen querenden Bauwerken.
»Wichtig war, die Bauzeit kurz zu halten und eine geeignete Technologie zu finden«, sagt Schmohl. Die Fliegl-Abschiebetechnik hat dazu ihren Beitrag geleistet. Zusätzlich hielten die ASW-Stone-Lkw die Temperatur des Mischguts konstant – das war auch deshalb wichtig, weil zum ersten Mal auf einer Berliner Autobahn ein lärmarmer Porous Mastix Asphalt (PMA) eingebaut wurde. Das Abschieben auf der vollen Breite der Ladefläche gewährleistete, dass sich das Material nicht entmischt und homogen bleibt. Das Fazit des Projekteiters fällt eindeutig aus: »Die Abschiebetechnik war ideal geeignet für die Verarbeitung dieses sensiblen Materials.« Der sehr klebrige PMA stellt Kipper vor erhebliche Probleme beim Entladen, teilweise mussten Kippmulden sogar ausgebaggert werden. Die Fliegl-Abschiebewagen befördern die zähe Masse dagegen rückstandsfrei in die Fertiger.
Elf Tage früher fertig
Sieben Wochen lang wurde auf der A 100 auf Hochtouren gearbeitet. Am Ende war die 1,8 Mio. Euro teure Sanierung elf Tage früher fertig als geplant. Für Auftraggeber, Planer und alle ausführenden Unternehmen war die Überpünktlichkeit ein großer Erfolg. »Natürlich hat das mit durchdachter Organisation, guter Zusammenarbeit und pünktlicher Materialzulieferung zu tun«, sagt Christoph Ritze, Bauleiter der ARGE A 100 Tunnel Rathenauplatz Oevermann – Lanwehr – Faber. »Aber eben auch mit dem Faktor störungsfreie Technik. Und da haben die Abschiebe-Fahrzeuge den Einsatz anstandslos gemeistert.« Projektleiter Schmohl betonte: »Wir haben gute Erfahrungen gesammelt mit der Abschiebetechnik.« Fliegl freut sich, kompetenter Partner dieses prestigeträchtigen Bauvorhabens gewesen zu sein.Die Qualität des Asphalteinbaus muss sich nun im praktischen Härtetest erweisen: Trotz der Extrembelastung von 186 100 Fahrzeugen pro Tag soll der Asphalt mindestens 15 Jahre halten.